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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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als die Bark, traf dort meistens eine günstigere Gelegenheit und gewann da- 
durch etwas gegen den Mitsegler. Den Sturm vom 15, Juli überstand auch 
„Pacific“, und die südliche Grenze des Passatgebietes erreichte die Bark am 
26. Juli in 21,3° S-Br und 76,5° W-Lg. 
Am 4. August ankerte „Pacific“ in der Nähe von Point Arenas, 8 Stunden 
später als der mitsegelnde Schoner diese Landspitze passirte. Die Reisedauer 
der Bark betrug 97 Tage. Auf dem letzten Reiseabschnitte hatte man 40° S-Br 
in 82,6° W-Lg am 13. Juli, 30° S-Br in 81,1° W-Lg am 19. Juli, 20° S-Br in 
76,8° W-Lg am 26. Juli und 10° S-Br in 81° W-Lg am 31. Juli geschnitten. 
Am 26. September verliefs „Pacıfic“ die Bai von Guayaquil wieder, um 
nach Tumaco weiterzusegeln. Die Reise nach diesem Platze wurde bei bestän- 
digem mäfsigen SW-Winde in vier Tagen vollendet. 
Am 13. Oktober ging die Bark auch wieder von Tumaco aus in See, um 
nach dem in Central-Amerika liegenden Hafen Realejo zu segeln. Auch auf 
dieser Reise traf anan bis nach 10° N-Br in 85,8° W-Lg.nur mäfsige südwest- 
liche Winde, während der letzte nördlich von diesem Punkte liegende Theil der 
Reise bei sehr leichtem Ostwinde zurückgelegt wurde. Am 23. Oktober ankerte 
„Pacific“ auf der Rhede von Corinto. 
Nachdem „Pacific“ später auch noch die Häfen Libertad, San Jose de 
Guatemala und Salina Cruz besucht hatte, verliefs die mit Brasilholz boladeno 
Bark am 21. Dezember den letzteren Platz, um eine Reise nach New- York an- 
zutreten. Es herrschte jetzt mäfsiger, ziemlich beständiger Passat, dessen Gebiet 
sich bis nach 7,5° N-Br in 98,1° W-Lg ausdehnte. Im Stillengürtel verbrachte 
„Pacific“, bei darin vorherrschender östlicher Mallung, fünf Tage, und nach 
dieser Zeit wurde in der Nähe von 5,2° N-Br und 98,3° W-Lg der SE-Passat 
angetroffen. Infolge dieses aus hoch südlicher Richtung wehenden Windes ver- 
gingen noch sieben Tage, bevor „Pacific“ in 109,2° W-Lg den Aequator er- 
reichen konnte, Am 6. Januar 1881, dem 17. Tage der Reise, verließs „Pacific“ 
die nördliche Halbkugel. 10° N-Br war in 96,2° W-Lg am 24. Dezember über- 
schritten worden. Im Bereiche des NE-Passates hatte man vorherrschend eine 
westliche Strömung beobachtet, dagegen im Gebiete des Stillengürtels eine 
freilich wenig bedeutende östliche Versetzung konstatirt. Den SE-Passat be- 
gleitete in der Nähe der Linie wieder ein starker, in drei Etmalen 100 Sm 
betragender Weststrom. 
Südlich der Linie nahm der nur mäfsig starke Passat allmählich eine 
raumere Richtung an und konnte, als 10° S-Br überschritten worden war, 
meistens ein rechtweisender Südkurs eingehalten werden. Die polare Passat- 
grenze lag am 18. Januar in der Nähe von 28° S-Br und 118,5° W-Lg., Man 
beobachtete dort einen Luftdruck von 765,0mm; 4 Grad weiter nördlich hatte 
derselbe 768,0mm betragen. Nachdem das Passatgebiet verlassen worden war, 
traf „Pacific“ zunächst noch für längere Zeit mäfsige südwestliche und östliche 
Winde an, und erst südlich von 39° S-Br stellten sich die gesuchten kräftigen 
Westwinde ein, mit deren Hülfe die Bark dann sehr rasch die Nähe des Kap 
Horn erreichte. Ohne dafs auch nur stürmisches Wetter angetroffen wurde, 
kreuzte „Pacific“ am 10. Februar die Länge dieses Kaps. Die Reisedauer 
betrug bis dahin 51 Tage. In südlicher Breite war 10° S-Br in 114,1° W-Lg 
am 10, Januar, 20° S-Br in 115,2° W-Lg am 14. Januar, 30° S-Br in 118° W-Lg 
am 20. Januar, 40° S-Br in 108° W-Lg am 30. Januar und 50° S-Br in 90,8° 
W-Lg am 4. Februar geschnitten worden. 
Recht ungünstig waren die im Südatlantischen Ocean anfänglich ange- 
troffenen Verhältnisse. Eine Woche hindurch herrschten dort fast nur leichte 
veränderliche östliche Winde, und erst nachdem „Pacific“ wieder nördlich von 
50° S-Br gelangt war, kamen frische Westwinde durch. Bei diesen und den 
längere Zeit anhalienden SE-Winden segelte die Bark bis nach 31° Süd. Als 
diese Breite überschritten worden war, mulste sie aber gegen leichte anhaltend 
aus hoch nördlicher Richtung wehende Winde wieder für eine sehr lange Zeit 
kreuzen, Der Fortgang nach Norden war hier ein solch langsamer, dafs um 
von 27° nach 24° S-Br zu kommen, nicht weniger als acht Tage erforderlich 
waren. Erst als man in die Nähe von 21° S-Br gekommen war, lief der Wind 
südöstlich, um bald darauf in den SE-Passat überzugehen. Die südliche Grenze 
dieses letzteren Windes schien in etwa 20,6° S-Br und 23.3° W.Ley zu liegen.
	        
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