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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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einen halben Tag Windstille. Sie endete indem leichter Nordwind durchkam, 
und aus diesem entwickelte sich fünf Tage später durch ganz allmählich 
arfolgende Drehung nach links endlich der SE}-Passat. Unweit 22,5° S-Br in 
107,8° O-Lg wurde am 22, August bei einem Barometerstande von 763,3 mm 
jessen polare Grenze überschritten. Bei kräftigem, beständigen Passat konnte 
„Oberon“ den letzten Theil der Strecke bis zur Sunda-Strafse zurücklegen. 
Am 28. August befand man sich in der Nähe der Küste von Java, und am 
1. September wurde auf der Rhede von Batavia geankert. Die Reisedauer 
bis zur Sunda-Strafse betrug nur 85, bis zum Bestimmungsplatze 89 Tage. 
Auf dem letzten Reiseabschnitte war 30° S-Br in 98,2° O-Lg am 15. August, 
20° S-Br in 107,3° O-Lg am 23. August und 10° S-Br in 105,7° O-Lg am 
26. August geschnitten worden. 
Am 28, August, nahezu gleichzeitig mit „Oberon“, war auch „Esmeralda“ 
in Sicht von Java Head gelangt. Am. 3. November befand sich die jetzt 
von Samarang nach dem Kanal bestimmte Bark „Oberon“ wieder am Ausgange 
der Sunda-Strafse. Der dort wehende frische WNW-Wind erstreckte sich bis 
nach 9,3° S-Br in 104,2° O-Lg und ging, als er die Bark bis nach diesem 
Punkte geführt hatte, in Windstille über, Auf diese, die nur von kurzer Dauer 
war, folgte später ein leichter, allmählich auffrischender Ostwind, aus dem sich 
der Passat entwickelte. Südlich von 11° S-Br wurde kräftiger Wind an- 
getroffen, bei welchem die Reise für längere Zeit in zufriedenstellender Weise 
verlief. Als 22,5° S-Br in 59° O-Lg überschritten worden war, nahm die Wind- 
stärke ab, doch traf man auch später noch mäfsigen, beständigen Passat, Die 
polare Grenze desselben wurde am 25. November in der Nähe von 24,5° S-Br 
und 54,4° O-Lg bei einem Luftdruck von 764,0 mm überschritten. Südlich vom 
Passatgebiete beschrieb der Wind zunächst eine Drehung nach links um den 
ganzen Kompafs, und blieb, auch nachdem dieselbe ausgeführt worden war, 
die Richtung der angetroffenen nicht stürmischen Winde eine sehr veränder- 
liche. Stürme wurden weder hier, noch bei der Umsegelung des Kap der 
guten Hoffnung angetroffen. Den einzigen stürmischen Westwind beobachtete 
man am 17, Dezember, an welchem Tage in 36° S-Br die Länge der Kapstadt 
überschritten wurde. Am 23. Dezember kreuzte „Oberon“ in 13,5° O-Lg den 
Parallel von 30° Süd. Südlich von dieser Breite waren 18 Tage zugebracht 
worden, und auf der Fahrt über den Indischen Ocean hatte man 10° S-Br in 
105,5° O-Lg am 7. November, 20° S-Br in 67,5° O-Lg am 19. November, 
30° S-Br in 38,4° O-Lg am 5. Dezember, ferner 90° O-Lg in 15,3° S-Br am 
12. November, 60° O-Lg in 22,2° S-Br am 22. November und 30° O-Lg in 
33° S-Br am 9. Dezember gekreuzt. 
Im Atlantischen Ocean beobachtete „Oberon“ unweit 30° S-Br kurze 
Windstille, auf welche später leichte westliche Briese folgte. Als diese letztere 
auffrischte, lief sie südlicher, und schliefslich entwickelte sich aus ihr in der 
Nähe von 28° S-Br und 12° O-Lg bei einem Barometerstande von 765,7 mm 
der SE-Passat, Der im Gebiete desselben bis nach 24,5° Süd hin kräftige 
Wind wurde nördlich von dieser Breite schwächer, trat sonst aber in bestän- 
diger Weise auf. Die Bark kreuzte 20° S-Br in 1° W-Lg am 30. Dezember, 
[0° S-Br in 12,1° W-Lg am 7. Januar 1881 und erreichte am 16. Januar in 
23° W-Lg die nördliche Halbkugel. Sie hatte die Strecke zwischen 30° S-Br 
und Linie in 24 Tagen zurückgelegt, 
Den Stillengürtel traf „Oberon“ zwischen 2,5° N-Br in 24,4° W-Lg und 
4,8° N-Br in 25,8° W-Lg. Neben Windstille herrschte in ihm leise südliche 
und östliche Mallung, und fünf Tage waren erforderlich, um denselben zu über- 
schreiten. Der NE-Passat entwickelte seine gröfste Stärke auf der zwischen 
10° und 21° N-Br liegenden Strecke und hörte unweit 29,3° N-Br in 37° W-Lg 
zu wehen auf, Bei einem Barometerstande von 768,7 mm lief dort der flau 
gewordene Wind südöstlich, um sich in diesem Quadranten für längere Zeit zu 
halten. Als die Bark nördlich von 39° N-Br gelangt war, drehte der Wind 
durch Süd nach West, und konnte dann der gröfste Theil der noch vorliegenden 
Reise in rascher, befriedigender Weise zurückgelegt werden. Als „OÖberon“ 
aber am 18. Februar nach 44,8° N-Br in 13° W-Lg gekommen war, ging der 
zum ganz leisen Zuge herabgesunkene Wind östlich, und mufste man dann bis 
zum Hafen gegen Ostwind kreuzen. Am 2, März ankerte „Oberon“ auf der
	        
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