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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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Stunden fiel das Barometer damals um 8,6 mm. Die Erwartung des Kapt. 
Hansi auf bald einsetzenden heftigen Sturm wurde damals nicht erfüllt, der 
Wind lief später südwestlich und wehte für kurze Zeit als mäfsiger Sturm. 
Rinem heftigeren SW-Sturm von längerer Dauer, der am 21. Juli herrschte, ging 
auch für kurze Zeit leichter südöstlicher Wind vorher. Noch andere Stürme 
wurden angetroffen, doch verdient keiner derselben, seiner Stärke wegen, eine 
besondere Krwähnung. Bemerkenswerth waren dieselben nur wegen der auf- 
fallenden Häufigkeit der sie begleitenden Hagelböen und gewitterhaften Er- 
scheinungen. Am 6. August gelangte „Levuka“ in 41,4° S-Br zum Meridian von 
Greenwich; cs waren damals 21 Tage verflossen, seit man die Länge des Kap 
Horn verlief, und in dieser Zeit war 50° W-Lg in 49° S-Br am 23, Juli, 
60° W-Lg in 54,1° S-Br am 20. Juli, 40° W-Lg in 48,6° S-Br am 25. Juli und 
20° W-Lg in 44,8° S-Br am 31. Juli überschritten worden. Bei westlichen, 
meistens jedoch unerwünscht flauen Winden segelte „Levuka“ in 10 Tagen vom 
ersten Meridian nach der Kapstadt, Am 16. August, nach 95tägiger Reise, 
wurde in der Tafelbai geankert. 
Nach Entlöschung der Ladung versegelte „Levuka“ nach Mauritius, er- 
hielt nach längerem Aufenthalte dort eine für Sydney bestimmte Ladung und 
trat am 8. November die Reise nach diesem Platze an. Leichter ostnordöst- 
licher Wind führte die Bark bis nach 23,5° S-Br in 59,5° O-Lg; unweit dieses 
Punktes lief der Wind zuerst nordöstlich und einige Zeit darauf durch Nord 
nach NNW. Zunächst blieben die Winde noch für längere Zeit unbeständig 
and flau; als die Bark jedoch den 33. Grad südlicher Breite überschritten 
hatte, wurde der Wind frisch und hielt sich anhaltend in den westlichen Qua- 
iranten, so dafs num ein rascher Fortgang erzielt werden konnte. Heftige 
Stürme waren nicht zu überstehen. Es wurde derartig gesteuert, dafs 30° S-Br 
in 63° O-Lg am 17. November und 40° S-Br in 99,5° O-Lg am 29. November; 
ferner 80° O-Lg in 39,7° S-Br am 24. November und die Länge des Kap 
Leeuwin in 42,5° S-Br am 3. Dezember gekreuzt wurde. 
Am Eingange zur Ba/s-Strafse, wohin die Bark am 12. Dezember gelangte, 
wurde man durch frische Ostwinde 3 Tage lang festgehalten. Bei leichtem 
Nordwinde konnte dieselbe am 17. Dezember endlich durchsegelt werden, und 
südöstliche und südwestliche Winde, die an mehreren Tagen noch stürmisch 
auftraten, führten schliefslich die Bark am 22, Dezember zum Bestimmungsplatze. 
Die Reisedauer betrug 44 Tage. 
Am 30. Januar 1880 verliefs die Bark den Hafen von Sydney wieder, um 
nach Levuka in der Viti-Gruppe zu segeln. Man trat diese Reise bei stür- 
mischem SE-Winde an, und der Wind hielt sich dann später so lange in öst- 
licher Richtung, wehte von daher so frisch, dafs der Fortgang der Reise nur 
ein sehr langsamer sein konnte. Am 10., 11. und 12. Februar überstand die 
Bark in der Nähe von 30,5° S-Br in 162° O-Lg sogar einen sehr heftigen 
Orkan aus östlicher Richtung, während dessen Dauer das Barometer bis auf 
736,4 mm sank. Der Orkan begann aus SE, erreichte aus dieser Richtung die 
Stärke 11, flaute, als der Wind nach ENE gedreht war, zur Stärke 5 ab, nahm 
aus NNE jedoch wieder bis zur Stärke 10 zu und wurde später erst ganz 
allmählich schwächer. Nach dem.Orkan, welchen die leicht geladene Bark ohne 
Schaden zu erleiden überstand, befand sich eine grofse Menge gänzlich ermatteter 
Landvögel auf dem Schiffe, welche sich ruhig ergreifen liefsen. Nach’ erfolgter 
Ankunft am Bestimmungsplatze erfuhr Kapt. Hansi, dafs am 10. und 11. Fe- 
bruar auch auf der Insel New Caledonien ein Orkan geherrscht und dort grofse 
Verwüstungen angerichtet habe. Bei dem nach dem Orkane auftretenden Nord: 
winde verfolgte die Bark einen Ostkurs und gelangte so nach 167° O-Lg in 
31° S-Br. Jener Wind nahm in der Nähe dieses Punktes ein Ende, und nach- 
dem eine Windstille von mehreren Tagen Dauer überstanden war, kam wieder 
leichter ESE-Wind — der Passat — durch, mit welchem der letzte Theil der 
Reise zurückgelegt wurde. Am 17. Februar wurde im Hafen von Levuka 
geankert. Die Bark hatte die Reise in 18 Tagen vollendet und während der- 
selben 30° S-Br in 169,5° O-Lg am 18. Februar, 20° S-Br in 178,5° O-Lg am 
26. Februar, 160° O-Lg in 33,6° S-Br am 7. Februar und 170° O-Lg in 29,4° S-Br 
am 18. Februar geschnitten.
	        
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