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SE-Passate passirte der „Deike Rickmers“ am 13. November in 26,7° W-Lg den
Aequator. Die Reise von 50° N-Br bis zu diesem Punkte war in 30 Tagen
vollendet und auf derselben 40° N-Br in 17° W-Lg am 21. Oktober, 30° N-Br
in 20,3° W-Lg am 25. Oktober, 20° N-Br in 21,3° W-Lg am 1. November und
10° N-Br in 22,7° W-Lg am 8. November gekreuzt worden.
Im Südatlantischen Ocean traf man nur bis 11,5° Süd kräftigen Passat;
als man diese Breite überschritten hatte, nahm die Windstärke allmählich ab,
und nicht weit von 15,5° S-Br in 30° W-Lg entfernt, wurde die polare Passat-
grenze erreicht. Der Wind beschrieb südlich derselben einen Rundlauf durch
alle Kompafsstriche, und wurde später der gröfste Theil der Strecke bis zum
ersten Meridian bei abwechselnd aus westlicher und nordöstlicher Richtung
kommenden Winden zurückgelegt. Südlich von 39° S-Br herrschte kräftiger
hbeständiger Westwind, bei welchem am 8. Dezember in 41° S-Br der Meridian
von Greenw. erreicht wurde. Man befand sich damals 25 Tage in südlicher
Breite und hatte dort 10° S-Br in 30,7° W-Lg am 16. November, 20° S-Br in
30° W-Lg am 22. November und 30° S-Br in 27,3° W-Lg am 28. November
gekreuzt.
Das Ablaufen der Länge erfolgte zwischen 43° und 44° S-Br. Man
fand dort beständige Westwinde, die kräftig, aber nicht unerwünscht stürmisch
waren, und am 28. Dezember gelangte „Deike Kickmers“ in 38° S-Br zum Me-
ridian von 80° Ost. Um vom ersten Meridiane aus diesen letzteren Punkt zu
erreichen, waren 20 Tage erforderlich gewesen.
Auf dem Wege zum Passatgebiete wurden zunächst noch kräftige West-
winde gefunden; als man jedoch nördlich von 34° S-Br gekommen war, wurde
die Gelegenheit ungünstig. KEs kamen hier leichte nördliche Winde durch, bei
denen kein rascher Fortgang zu erzielen war. Krst nachdem 30° S-Br über-
schritten worden war, nahm die Reise einen rascheren Verlauf; der Wind wurde
wieder westlich, und endlich entwickelte sich aus demselben in der Nähe von
25° S-Br und 91,3° O-Lg durch Drehen nach Süd und SE der Passat, Das
Gebiet dieses bis nach 16° S-Br hin frischen Windes erstreckte sich bis 10,2°
S-Br in 90,3° O-Lg. Hier endete der während der letzten Tage nur noch sehr
flaue Passat, und auf Windstille von fast 24stündiger Dauer folgte sehr leichter
unbeständiger westlicher Monsun. In der Nähe von 8,5° S-Br wurde abermals
eine zwei Tage anhaltende Windstille beobachtet. Nachdem auch diese ein
Ende genommen hatte, und der westliche Monsun wieder durchgekommen war,
trat er frischer und beständiger als vorher auf, und konnte dann am 25. Januar
in 92,3° O-Lg der Aequator überschritten werden. Von dem Schiffe war 30°
S-Br in 90,4° W-Lg am 6. Januar, 20° S-Br in 91,2° O-Lg am 10. Januar und
10° S-Br in 90,3° O-Lg am 16. Januar geschnitten worden.
Nördlich von der Linie wurde das Schiff bis nach 3,5° N-Br in 93,4 O-Lg
von leichtem, beständigem Westwinde geführt. In der Nähe dieses Punktes
lief der Wind durch Süd und Ost nach NE, doch war er während der nächsten
Tage nur sehr flau und unbeständig. Kräftiger NE-Monsun kam durch, als man
nach 5,5° N-Br in 94,4° O-Lg gelangt war.
Am 1. Februar befand sich „Deike Kickmers“ in Sicht der Nikobaren,
von wo aus man versuchte, gegen den frischen Monsun nach Osten zu kreuzen.
Die Strömung setzte hier nach WNW; im Mittel von drei Tagen mit etwa
30 Sm im Etmale. Der Wind wurde später flauer, und konnte man dann die
Malakka-Strafse, in welcher ebenfalls leichter nordöstlicher Wind vorherrschte,
erreichen. Am 13. Februar ankerte der „Deike Rickmers“ auf der Rhede von
Singapore. Die Reisedauer von 50° N-Br ab war 121 Tage, bis zur Linie im
{Indischen Ocean 102 Tage.
Nachdem in Singapore die Kohlenladung gelöscht worden war, ging der
„Deike Rickmers“ am 29. Februar wieder in See, um nach Saigon zu segeln.
Man erreichte diesen letzteren Platz am 12. März. Das Schiff wurde hier mit
Reis beladen und trat am 12. April die Heimreise nach Bremen an. Am 4. Mai
befand man sich südlich frei von der Sunda-Strafse, und wurde an diesem Tage
die Führung des meteorologischen Journals wieder begonnen.
Bei leichter veränderlicher, östlicher Briese verfolgte man einen südlichen
Kurs, um möglichst bald das Gebiet des SE-Passates zu erreichen. Der Wind
wurde allmählich beständiyger und kräftiger, und schliefslich traf man südlich