Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

134 
licher und westlicher Richtung und waren im Allgemeinen wenig stürmisch, 
Das Schiff durchsegelte den Indischen Ocean auf solchem Kurse, dafs 50° O-Lg 
in 47,2° S-Br_ am 22. Dezember, 80° O-Lg in 46,5° S-Br am 28, Dezember, 
— demselben Tage, an welchem der „Deike Rickmers“ diesen Meridian in 38° 
S-Br schnitt — die Länge des Kap Leeuwwin in 47,2° S-Br am 4, Januar 1880, 
die des Südkaps von Tasmanien in 48,3° S-Br am 10. Januar gekreuzt wurden. 
Als „Godefroy“ westlich von 153° O-Lg gekommen war, wurden anhal- 
tend aus nördlicher und nordöstlicher Richtung wehende Winde angetroffen, die, 
da sie auch für längere Zeit stürmisch auftraten, die Bark bis nach 54° S-Br 
drängten, Erst nachdem am 16. Januar der Wind nach West umgelaufen war, 
konnte wieder ein nördlicherer, jedoch südlich von Neuseeland hinführender 
Kurs eingehalten werden. Am 19. Januar überstand man in der Nähe von 
48° S-Br und 175,5° W-Lg, bei einem niedrigsten Luftdruk von 739,0mm, einen 
kurzen Weststurm, dem ein leichter NE-Wind vorangegangen war. Nachdem 
westliche Winde die Bark nach 39° S-Br in 168,5° W-Lg geführt hatten, kamen 
kräftige östliche Winde durch, bei denen der ganze noch vorliegende Theil der 
Reise zurückgelegt werden mufste, Während der ersten Tage seines Auftretens, 
als noch nahezu ein rechtweisender Nordkurs eingehalten werden konnte, erzielte 
man befriedigenden Fortgang. Nördlich von 27° S-Br kam der Wind aber aus 
einer nördlich von NE liegenden Richtung, wodurch die Bark in die Nähe der 
Tonga-Inselgruppe gedrängt wurde, und gebrauchte man dort drei Tage, um 
von 23° nach 22° S-Br zu kommen. Am 31.Januar nahm unweit der letzteren 
Breite der Wind endlich wieder eine raumere Richtung an und führte die Bark 
dann bis zum 6. Februar in Sicht der Insel Savazi. Da der leichte Wind hier 
abermals nordöstlich lief, mulste noch bis zum 10. Februar gekreuzt werden, 
bevor man den Hafen von Apia erreichen konnte. Es waren bis dahin 119 Tage 
verflossen, seit man die Kanalmündung verlassen hatte. Auf dem östlich von 
Neuseeland liegenden Theile der Reise hatte man 50° S-Br in 178,5° O-Lg am 
18, Januar, 40° S-Br in 168,6° W-Lg am 22. Januar, 30° S-Br in 169,2° W-Lg 
am 25. Januar, und 20° S-Br in 173,7° W-Lg am 2. Februar geschnitten. Der 
Meridian von 180° war in 49,2° S-Br am 19. Januar gekreuzt worden. 
Am 21. März verliels „Godeffroy“ den Hafen von Apia wieder, um nach 
der Duke of York-Insel zu versegeln. Man schlug zu Anfang dieser Reise bei 
mäfsigem, beständigem Passat einen nordwestlichen Kurs ein und segelte später 
in der Nähe von 4° S-Br nach Westen. Eine beständige, 1 bis 1,5 Kn starke 
westliche Strömung begünstigte hier die Fahrt, und da auch der Passat in be- 
{riedigender Weise angetroffen wurde, nahm die Reise einen ganz guten Verlauf. 
Am 5. April, als man westlich von 159,5° O-Lg gekommen war, wurde der 
Ostwind ganz schwach, und westlich von 158,5° O-Lg fand man nur noch flaue, 
veränderliche westliche Mallung. Am 10. April befand „Godeffroy“ sich in 
Sicht der Küste von Neu-Irland, wo man während der nächsten fünf Tage höchst 
anbeständigen leisen Zug und Windstille antraf. Am 15. April erst konnte der 
Bestimmungshafen erreicht werden. Während der in 24 Tagen zurückgelegten 
Reise hatte man 10° S-Br in 175,0° W-Lg am 24. März, 180° Länge in 5,6° S-Br 
am 28. März, 170° O-Lg in 4,1° S-Br am 31. März, und 160° O-Lg in 3,2° 
S-Br am 5. April geschnitten. 
Nach dreiwöchentlichem Aufenthalte im Hafen von Meoko ging der 
„Godefroy“ am 4. Mai wieder unter Segel, um eine andere Zwischenreise nach 
Jaluit in der Marshall-Gruppe anzutreten. Gegen leichten, unbeständigen Gegen- 
wind und ungünstige Strömung konnte zu Anfang dieser Reise nur ein solch 
langsamer Fortschritt erzielt werden, dafs man sich erst am 19, März frei von 
Neu-Irland befand. Von hier aus war es möglich, bei mäfsigem ESE-Wind 
nach Norden zu liegen. 
Am 21. Mai erreichte „Godeffroy“ in 155,8° O-Lg den Aequator und 
einen Tag später in 1,8° N-Br die südliche Grenze des Stillengürtels. In diesem 
versuchte man dann nach Osten aufzuarbeiten. Da hier aber fast nur östliche, 
unbeständige, oft von heftigen Böen begleitete Winde angetroffen wurden, und 
die übrigens durchweg nicht bedeutende Strömung ebenso oft eine westliche, 
wie östliche war, konnte der erzielte Fortschritt nur ein geringer sein. Man 
schnitt 160° O-Lg in 3,5° N-Br am 30. Mai, 165° O-Lg in 4° N-Br am 10. Juni 
AR reichte am 17. Juni den Bestimmungsplatz. Die Dauer der Reise war 
age,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.