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licher und westlicher Richtung und waren im Allgemeinen wenig stürmisch,
Das Schiff durchsegelte den Indischen Ocean auf solchem Kurse, dafs 50° O-Lg
in 47,2° S-Br_ am 22. Dezember, 80° O-Lg in 46,5° S-Br am 28, Dezember,
— demselben Tage, an welchem der „Deike Rickmers“ diesen Meridian in 38°
S-Br schnitt — die Länge des Kap Leeuwwin in 47,2° S-Br am 4, Januar 1880,
die des Südkaps von Tasmanien in 48,3° S-Br am 10. Januar gekreuzt wurden.
Als „Godefroy“ westlich von 153° O-Lg gekommen war, wurden anhal-
tend aus nördlicher und nordöstlicher Richtung wehende Winde angetroffen, die,
da sie auch für längere Zeit stürmisch auftraten, die Bark bis nach 54° S-Br
drängten, Erst nachdem am 16. Januar der Wind nach West umgelaufen war,
konnte wieder ein nördlicherer, jedoch südlich von Neuseeland hinführender
Kurs eingehalten werden. Am 19. Januar überstand man in der Nähe von
48° S-Br und 175,5° W-Lg, bei einem niedrigsten Luftdruk von 739,0mm, einen
kurzen Weststurm, dem ein leichter NE-Wind vorangegangen war. Nachdem
westliche Winde die Bark nach 39° S-Br in 168,5° W-Lg geführt hatten, kamen
kräftige östliche Winde durch, bei denen der ganze noch vorliegende Theil der
Reise zurückgelegt werden mufste, Während der ersten Tage seines Auftretens,
als noch nahezu ein rechtweisender Nordkurs eingehalten werden konnte, erzielte
man befriedigenden Fortgang. Nördlich von 27° S-Br kam der Wind aber aus
einer nördlich von NE liegenden Richtung, wodurch die Bark in die Nähe der
Tonga-Inselgruppe gedrängt wurde, und gebrauchte man dort drei Tage, um
von 23° nach 22° S-Br zu kommen. Am 31.Januar nahm unweit der letzteren
Breite der Wind endlich wieder eine raumere Richtung an und führte die Bark
dann bis zum 6. Februar in Sicht der Insel Savazi. Da der leichte Wind hier
abermals nordöstlich lief, mulste noch bis zum 10. Februar gekreuzt werden,
bevor man den Hafen von Apia erreichen konnte. Es waren bis dahin 119 Tage
verflossen, seit man die Kanalmündung verlassen hatte. Auf dem östlich von
Neuseeland liegenden Theile der Reise hatte man 50° S-Br in 178,5° O-Lg am
18, Januar, 40° S-Br in 168,6° W-Lg am 22. Januar, 30° S-Br in 169,2° W-Lg
am 25. Januar, und 20° S-Br in 173,7° W-Lg am 2. Februar geschnitten. Der
Meridian von 180° war in 49,2° S-Br am 19. Januar gekreuzt worden.
Am 21. März verliels „Godeffroy“ den Hafen von Apia wieder, um nach
der Duke of York-Insel zu versegeln. Man schlug zu Anfang dieser Reise bei
mäfsigem, beständigem Passat einen nordwestlichen Kurs ein und segelte später
in der Nähe von 4° S-Br nach Westen. Eine beständige, 1 bis 1,5 Kn starke
westliche Strömung begünstigte hier die Fahrt, und da auch der Passat in be-
{riedigender Weise angetroffen wurde, nahm die Reise einen ganz guten Verlauf.
Am 5. April, als man westlich von 159,5° O-Lg gekommen war, wurde der
Ostwind ganz schwach, und westlich von 158,5° O-Lg fand man nur noch flaue,
veränderliche westliche Mallung. Am 10. April befand „Godeffroy“ sich in
Sicht der Küste von Neu-Irland, wo man während der nächsten fünf Tage höchst
anbeständigen leisen Zug und Windstille antraf. Am 15. April erst konnte der
Bestimmungshafen erreicht werden. Während der in 24 Tagen zurückgelegten
Reise hatte man 10° S-Br in 175,0° W-Lg am 24. März, 180° Länge in 5,6° S-Br
am 28. März, 170° O-Lg in 4,1° S-Br am 31. März, und 160° O-Lg in 3,2°
S-Br am 5. April geschnitten.
Nach dreiwöchentlichem Aufenthalte im Hafen von Meoko ging der
„Godefroy“ am 4. Mai wieder unter Segel, um eine andere Zwischenreise nach
Jaluit in der Marshall-Gruppe anzutreten. Gegen leichten, unbeständigen Gegen-
wind und ungünstige Strömung konnte zu Anfang dieser Reise nur ein solch
langsamer Fortschritt erzielt werden, dafs man sich erst am 19, März frei von
Neu-Irland befand. Von hier aus war es möglich, bei mäfsigem ESE-Wind
nach Norden zu liegen.
Am 21. Mai erreichte „Godeffroy“ in 155,8° O-Lg den Aequator und
einen Tag später in 1,8° N-Br die südliche Grenze des Stillengürtels. In diesem
versuchte man dann nach Osten aufzuarbeiten. Da hier aber fast nur östliche,
unbeständige, oft von heftigen Böen begleitete Winde angetroffen wurden, und
die übrigens durchweg nicht bedeutende Strömung ebenso oft eine westliche,
wie östliche war, konnte der erzielte Fortschritt nur ein geringer sein. Man
schnitt 160° O-Lg in 3,5° N-Br am 30. Mai, 165° O-Lg in 4° N-Br am 10. Juni
AR reichte am 17. Juni den Bestimmungsplatz. Die Dauer der Reise war
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