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Winde, die eine Folge des Vorhandenseins einer jener bereits oft erwähnten
Spätherbst-Depressionen waren, sehr verzögert. Während in den mittleren Breiten
des östlichen Theiles des Atlantischen Oceans anhaltend Ostwind wehte, traten
an Stelle des Passats westliche Winde auf. „Arcturus“, der natürlich die Route
Ost von den Kap Verden einschlagen mufste, traf nicht eher als in 14,3° N-Br
und 21,6° W-Lg den NE-Passat an. Ganz bis zu dieser Position hin, auch
östlich und südlich der Kap Verde-Inseln, wehten damals ziemlich frische West-
winde. Unweit 5,2° N-Br in 22,5° W-Lg hörte am 1. Dezember der für die
kurze Zeit seines Bestehens ziemlich frische und beständige Passat zu wehen
auf, und nachdem dann im Stillengürtel nur ein Tag zugebracht worden war,
erreichte man in der Nähe von 4,3° N-Br in 22,8° W-Lg das Gebiet des SE-
Passats. Am 5. Dezember wurde unweit 26,3° W-Lg der Aequator überschritten.
Es waren zu der Zeit 29 Tage verstrichen, seit man die Strafse von Gibraltar
verlassen hatte, und hatte man 30° N-Br in 16,7° W-Lg am 13. November,
20° N-Br in 21,5° W-Lg am 21. November und 10° N-Br in 22,6° W-Lg am
29. November gekreuzt.
{m Südatlantischen Ocean führte kräftiger Passat das Schiff nach 17,8°
S-Br in 28,5° W-Lg. Die polare Passatgrenze lag in der Nähe von 19° S-Br
und 28° O-Lg; Stille und Mallung, die 2 Tage lang anhielten, bezeichneten sie.
Später herrschte wieder für längere Zeit leichter nordöstlicher Wind, und wurden
westliche Winde erst angetroffen, nachdem man südlich von 34° S-Br gekommen
war. Ein kräftiger Nordwind führte „Arcturus“ am 31. Dezember in 37,8° S-Br
von der westlichen zur östlichen Länge. Es waren bis dahin 26 Tage in süd-
licher Breite zugebracht worden. 10° S-Br hatte man in 29,8° W-Lg am 9. De-
zember und 20° S-Br in 27,8° W-Lg am 15. Dezember gekreuzt. ;
Beim Ablaufen der Länge hielt „Arcturus“ sich dieses Mal in der Nähe
von 40° S-Br. Die dort angetroffene Gelegenheit war eine nicht günstige, und
demzufolge auch der Verlauf der Reise kein befriedigender. Heftige Stürme
waren nicht zu überstehen, doch kam der Wind sehr häufig aus östlicher Rich-
tung und besafßs oft auch nur eine geringe Stärke. Am 23. Januar 1880 ge-
langte das Schiff in 38,2° S-Br zum Meridian von 80° Ost, Es hatte die letzten
80° Länge in 23 Tagen zurückgelegt.
Auf dem Wege zum Passatgebiete wurden anfänglich sehr kräftige NW-
Winde angetroffen. Nördlich von 34,5° S-Br herrschte an einigen Tagen ver-
änderliche leichte Briese und Windstille. Schließlich erreichte man in 32° S-Br
und 88,5° O-Lg bei einem Luftdrucke von 769,2 mm das Gebiet des SE-Passats.
Dieser Wind trat dann bis nach 21° Süd nur in mäßiger Stärke, nördlich bis
nach 13° S-Br hin aber mit gröfserer Kraft auf. Von 10° S-Br ab herrschte
nur noch ganz leichter veränderlicher, meist östlicher Zug. Als man in die
Nähe des Landes gelangte, wurde sogar anhaltende Windstille angetroffen, Am
16. Februar wurde die Küste von Sumatra erblickt und am 19. Februar die
Sunda-Strafse erreicht. Die Dauer der Reise von Gibraltar ab betrug 105 Tage.
Auf dem letzten Reiseabschnitte war 30° S-Br in 91° O-Lg am 30, Januar, 20°
S-Br in 98,4° O-Lg am 5. Februar und 10° S-Br in 101° O-Lg am 9. Februar
geschnitten worden.
Am 18, September 1880 befand sich der nun nach New-York bestimmte
„Arcturus“ wieder südlich von der Sunda-Strafse. Es wehte damals ein frischer
beständiger SE-Passat, und von diesem begünstigt, wurde für längere Zeit nach
Südwesten gesegelt. Unweit 25° S-Br in 57° O-Lg nahm der zuletzt nur noch
flaue Passat ein Ende. Südlich vom Gebiete desselben herrschte an mehreren
Tagen Mallung und Windstille; am 11. Oktober wurde aber in der Nähe von
26,8° S-Br und 54° O-Lg ein zwar nur kurzer, aber ganz ungewöhnlich heftiger
Sturm überstanden, durch den „Arcturus“ mehrere Segel verlor. Der Sturm
setzte ganz plötzlich aus NW ein und drehte sich nach kurzer Zeit nach SSW
und Süd. Entsprechend der Windstärke waren die Veränderungen im Luft-
druck. Um 5% Uhr Nachmittags hatte das Barometer mit 751,4 mm den
niedrigsten Stand und 30 Stunden nachher war dasselbe schon auf 775,4 mm
yestiegen. Auf diesen Sturm folgte ein mehrere Tage anhaltender kräftiger
Ostwind und später eine jener in diesem Meerestheile so gewöhnlichen Drehungen
um den ganzen Kompafs. Bei derselben wehten die westlichen Winde wieder
stürmisch und ebenso sank das Barometer abermals auf 755,7 mm, um später
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