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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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Von Singapore versegelte „Arcturus“ nach Soerabaya, Die Reise wurde 
am 10. Oktober angefangen und in 29 Tagen vollendet. 
Am 20. Januar 1879 stand das nun auf der Heimreise nach Falmouth 
pegriffene Schiff wieder südlich von der Lombok-Strafse. Der dort zur Zeit 
wehende kräftige Westwind wurde weiter nach Süden hin fast stürmisch, Er 
irat erst in geringerer Stärke auf, nachdem man 15° S-Br in 115° O-Lg über- 
schritten hatte. Die äquatoriale Grenze des SO-Passats wurde erst am 4. Februar 
in der Nähe von 17° S-Br in 112° O-Lg erreicht. Nachdem sie überschritten 
worden war, fand man zunächst nur noch schwachen Passat, südlich von 18,5° 
3.Br aber kräftigen beständigen Wind, bei dem eine gröfsere Strecke in be- 
friedigender Weise zurückgelegt werden konnte. Südlich von 25° S-Br wurde 
die Windstärke wieder etwas geringer, doch herrschte auch dort der Wind noch 
für längere Zeit in sehr beständiger Weise. Die polare Grenze des SE-Passats 
schien unweit 28° S-Br in 58° O-Lg zu liegen, doch läfst sich dieselbe mit Be- 
stimmtheit nicht angeben. Westliche Winde wurden sowohl östlich von 30° 
O-Lg, wie bei der Umsegelung des Kap der guten Hoffnung, kaum angetroffen. 
Ebenso waren auch keine Stürme zu überstehen. Am 22. März überschritt 
„Aroeturus“ in 35° S-Br bei starkem Südwinde die Länge der Kapstadt und 
bei demselben Winde am 23. März in 12,9° O-Lg den Parallel von 30° Süd, 
Es waren dann 21 Tage verflossen, seit man dieselbe Breite im Indischen Ocean 
verlassen hatte. Auf der Fahrt von der Lombok-Stralse nach dem Kap der 
guten Hoffnung war 10° S-Br in 115,4° O-Lg am 21. Januar, 20° S-Br in 94,5° 
O-Lg am 11. Februar und 30° S-Br in 48,5° O-Lg am 2. März; ferner 90° O-Lg 
in 21,2° S-Br am 12. Februar, 60° 0-Lg in 27,5° S-Br am 24. Februar und 30° 
O-Lg in 33,8° S-Br am 10. März geschnitten worden. 
Der frische Südwind, bei welchem „Arcturus“ wieder nördlich von 30° 
S-Br gelangte, ging, ohne dafs eine Abnahme in der Windstärke erfolgte, in 
den SE-Passat über. Unweit 26,5° S-Br in 8° O-Lg wurde am 26. März bei 
einem auf 767,9 mm gestiegenen Luftdrucke die Windrichtung eine südöstliche. 
Bis nach 16° Süd trat der Passat dann schr kräftig auf, dagegen herrschte er 
auf der zwischen dieser und 10° S-Br liegenden Strecke nur in geringer Stärke. 
Auf dem letzten Theile des Weges zur Linie wurde man wieder durch frischeren, 
beständigeren Wind begünstigt, Am 13. April überschritt „Arcturus“ in 18,4° 
W-Lg den Aequator. 21 Tage früher hatte man 30° S-Br verlassen und während 
dieser Zeit war 20° S-Br in 1,3° W-Lg am 30. März und 10° S-Br in 11,6° 
W-Lg am 7. April geschnitten worden, 
Eine sehr lange Zeit war erforderlich, um den Stillengürtel zu über- 
schreiten. Man gelangte zu demselben am 13. April in 0,3° N-Br und 18,5° 
W-Lg und verbrachte dann nicht weniger als 13 Tage bei östlicher Mallung und 
Stille, bevor in 7,2° N-Br und 22,3° W-Lg etwas beständigerer Ostwind, an- 
scheinend der NE-Passat, durchkam. Es trat derselbe zunächst noch in wenig 
befriedigender Weise auf; einigermafsen beständigen Passat fand man erst am 
3. Mai unweit 9,3° N-Br in 25° W-Lg. Nachdem man dessen Gebiet in lang- 
samer Fahrt, welche hauptsächlich wohl durch die sehr verringerte Segelfähig- 
keit des Schiffes verursacht wurde, durchsegelt hatte, überschritt „Arcturus“ 
am 16. Mai in der Nähe von 26,3° N-Br und 30,8° W-Lg bei einem Luftdrucke 
von 769,0 mm die polare Passatgrenze. Nördlich von ihr mufste noch für lange 
Zeit bei leichten, vorherrschend östlichen Winden gesegelt werden, und wurden 
nicht eher als in 42° N-Br Westwinde angetroffen. Auch dort waren sie nicht 
von langer Dauer, Als sie „Arcturus“ nach 44,5° N-Br in 22° W-Lg geführt 
hatten, traten abermals Ostwinde ein, bei denen fast der ganze noch vorliegende 
Theil der Reise zurückgelegt werden mufßste. Am 16, Juni wurde die Bai von 
Falmouth erreicht. Die Dauer der Reise von der Lombok-Strafse ab betrug 
147 Tage. Von diesen waren nicht weniger als 64 in nördlicher Breite ver- 
bracht worden, und hatte man dort 10° N-Br in 25,5° W-Lg am 3. Mai, 20° 
N-Br in 831,8° W-Lg am 12. Mai, 30° N-Br in 28,8° W-Lg am 19. Mai und 40° 
N-Br in 31,8° W-Lg am 26. Mai geschnitten. 
Am 6. November 1879 passirte das nun auf einer Reise von Marseille 
nach Saigon begriffene Schiff die Strafse von Gibraltar. Der östliche Wind, bei 
dem dieses geschah, führte das Schiff in 3 Tagen nach 33,2° N-Br in 12,2° 
W-Lg. Von hier an wurde die Reise durch ungünstige südliche und westliche
	        
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