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2, 30. September bis 3. Oktober Mittags, Entwickelung zum vollen
Teifun in der Japanischen Strömung; mit wachsendem Durchmesser, zunehmen-
der Tiefe und Geschwindigkeit, höchster Windstärke.
3. Bis 4. Oktober 6a. m. Grofse Geschwindigkeit des voll entfalteten
Teifuns, Tiefe nur wenig abnehmend; höchste Windstärke.
4. Nach 4. Oktober 6 a. m. Höchste Geschwindigkeit mit schnell
flacher werdendem Wirbel.
Die schärfste Scheidung besteht, wie sich später deutlicher ergeben wird,
zwischen den Epochen 2 und 3.
Für die drei letzten Epochen lagen die meisten Beobachtungen vor, und
da die Geschwindigkeit des Centrums während der zweiten eine ganz geringe,
während der dritten und vierten Epoche dagegen eine sehr bedeutende war,
schien die Gelegenheit günstig, zu untersuchen, ob sich die Winde bei langsamer
und schneller Fortbewegung des Centrums so verhalten, wie man es von vorn-
herein erwarten sollte, nämlich ben hima Anarl
eringer EEE gleichmäfsige nordnung der Windbahnen
ro | Geschwindigkeit eine { Sugleichmäßige | und- stärken.
Fig. 2 und 3 beantworten diese Frage.
Beide enthalten nur Beobachtungen von Schiffen in See, frei vom Land;
solche von Schiffen im Seto Uchi, dem Japanischen Binnenmeer zwischen Nippon,
Shikoku und Kiushu, an der Westküste von Kiushu sowie die der Landstationen
wurden ausgeschlossen. Man büfst zwar auf diese Weise ganze Reihen von
Beobachtungen ein, schliefst aber lokale Einflüsse möglichst aus, worauf es bei
der vorliegenden Frage besonders ankommt.
Die Windpfeile, der halben Beaufort’schen Skala entsprechend gefiedert,
sind in der richtigen Entfernung und Lage zum Centrum und zur Bahn einge-
tragen; die Richtung der letzteren ist durch einen grofsen Pfeil angedeutet;
die Distanzen vom Centrum lassen sich mit Hülfe der ausgezogenen Kreise von
100 etc. Seemeilen-Halbmesser abschätzen, oder mit dem Mafsstab von Fig. 1
(auch für Fig. 4 und 5 gültig) genauer messen. Fig, 2 gilt für den Zeitraum
vom 1, bis 3, Oktober Mittags, Geschwindigkeit 1—5 Sm die Stunde, Fig. 3
für die Zeit nach dem Mittag des 3. Oktober, Geschwindigkeit 20-69 Sm.
Fig. 2. Der Richtungswinkel beträgt bis zu 150 Sm Entfernung vom
Centrum im Mittel 9 Strich, von 150—200 Sm 11 Strich. Beschreibt man mit
einem Halbmesser von 225 Sm einen (punktirten) Kreis um das Centrum, so
liegen innerhalb desselben nur Winde von Stärke 8 und darüber mit einer (durch !
bezeichneten) Ausnahme, außerhalb desselben nur Winde unter 8, auch mit nur
einer Ausnahme. Berücksichtigt man ferner, dafs (16) aus dem NE-Monsun in
den Teifun hineingerieth, die Windrichtung erst allmählich dem Centrum folgte,
und dafs die Richtungswinkel bei einem stationären Teifun von aufsen nach
innen abnehmen („Ann. d. Hydr. etc.“ 1880, S. 555), so wird man zugeben müssen,
dafs in diesem Falle bei geringer Geschwindigkeit des Centrums die Anord-
nung der Windbahnen und -stärken eine äufserst gleichmäfßige war,
Fig. 3. Die Richtungswinkel sind hinter dem Centrum im Mittel viel
gröfser als vor demselben, weit mehr als es der Figur nach den Anschein hat.
Zur besseren Beurtheilung denke man sich zu den vier Windpfeilen von (13) auf
der rechten Seite der Bahn hinter dem Centrum noch zwanzig andere in analogem
Sinne fliegende Pfeile hinzugefügt, um das Uebergewicht der gröfseren Zahl
auf der linken Seite der Bahn fortzuschaffen. Man wird dann bemerken, dafs
der mittlere Richtungswinkel hinter dem Centrum wenigstens 12—13 Strich
beträgt, 4—5 Strich mehr als vor dem Centrum. AKEbenso wird man zu einer
richtigen Anschauung gelangen, wenn man sich links hinter dem Centrum nur
sechs Pfeile verzeichnet denkt (anstatt 24), entsprechend einer gleichen Anzahl
auf der rechten Seite der Bahn.
Es könnte scheinen, als wenn hier einer einzigen Beobachtungsreihe (13),
gegenüber einer Menge von anderen abweichenden, ein zu grofses Gewicht bei-
gelegt würde, und dafs obiger Schlufs darum nicht ganz berechtigt sei. Beim
Empfang des Logs war ich allerdings zunächst selber überrascht, dafs die Wind-
richtung vor, während und noch lange nach dem Vorübergange des Centrums
immer dieselbe (SSE) gewesen sein sollte; ich fragte deshalb noch einmal
schriftlich und später mündlich beim Steuermann des Schiffes an, ob kein