Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

375 
in 20,5° N-Br am 7. Oktober, 50° W-Lg in 16,4° N-Br am 16. Oktober und 
60° W-Lg in 16,7° N-Br am 21. Oktober geschnitten. 
Am 21. Januar 1881 verliefs der „George Washington“ die Galveston- 
Rhede wieder, um nach dem Heimathshafen zurückzukehren. Die Reise wurde 
bei kräftigem NNW-Winde angetreten, und obgleich schon am zweiten Tage 
der Reise der Wind nach Nord und NNE drehte, so hielt derselbe sich doch 
auch später in solch hoch nördlicher Richtung, dafs ein gut östlicher Kurs ein- 
gehalten werden konnte. Am 26. Januar befand man sich in Sicht der Tortugas. 
Hier lief der Wind aber östlicher, und nach dieser Zeit war der Verlauf der 
Reise ein langsamerer, Oestlich von 82,5° W-Lg machte sich günstige Ost- 
strömung bemerkbar, und nachdem 80° W-Lg überschritten worden war, ver- 
setzte ein 2 bis 4 Kn starker Nordstrom das Schiff. Am 2. Februar passirte 
„George Washington“ die Bemini-Enge, und bis zum 7. Februar erreichte man, 
bis dahin zurückgehalten durch nordöstliche Winde, in 75,4° W-Lg den Parallel 
von 30° Nord. 
Nördlich von 31° N-Br lief der Ostwind allmählich um nach SE und 
schliefslich drehte der Wind in der Nähe von 36° N-Br durch Süd nach SW. 
Nach diesem Vorgange war der in seiner Richtung sehr unbeständige, bei auf- 
fallend grofsen Veränderungen im Luftdruck — 15mm in 24 Stunden — wehende 
Wind, meistens günstig. Ohne dafs besonders hervorzuhebende Stürme an- 
getroffen worden waren, gelangte das Schiff bis zum 22. Februar nach 28° W-Lg 
in 46° N-Br. Hier lief der stürmisch wehende Wind durch Nord nach NE, 
und mufste nach dieser Zeit längere Zeit gekreuzt werden. Am 2. März drehte 
unweit 48,4° N-Br und 22° W-Lg, bei auf 734,3mm gesunkenem Luftdrucke, 
der mäßige Wind von Ost durch Süd nach SW, um bei gleichmäfsig niedrigem 
Barometerstande mehrere Tage hindurch schwach aus der letzteren Richtung 
zu wehen., Erst am 5. März, an welchem Tage der SW-Wind stürmisch wurde, 
begann der Luftdruck zuzunehmen. Am 7. März erreichte „George Washington“ 
die Mündung des Kanals. Die Reise war in 45 Tagen vollendet worden; 
während derselben hatte man 70° W-Lg in 36° N-Br am 11. Februar, 60° W-Lg 
in 39° N.Br am 13. Februar, 50° W-Lg in 41,2° N-Br am 16. Februar und 
30° W-Lg in 46,1° N-Br am 22, Februar gekreuzt. 
3. Reise des Bremer Vollschiffes „Constantia“, Kapt. Joh. Kühlken. 
Fast gleichzeitig mit dem „George Washington“ verliefs am 12. September 
1880 das von Bremen nach New-Orleans bestimmte Vollschiff „Constantia“ die 
Mündung des Kanals. Unter denselben Verhältnissen, wie sie schon im Reise- 
berichte des ersteren Schiffes beschrieben worden sind, verlief auch die Reise 
der „Constantia“ und hielten beide Schiffe sich für lange Zeit hindurch in ge- 
vinger Entfernung. von einander. So standen sie am 6, Oktober in der Nähe 
der Passatgrenze nur 25 Sm von einander entfernt. Im Passatgebiete gewann 
„Constantia“ etwas gegen den Mitsegler und gelangte daher in Sicht der Insel 
Monserrat um einen Tag früher. Im Caraibischen Meere machten beide Schiffe 
dann jedoch wieder gleichmäfsig Fortschritt, so dals Jamaika sowohl, wie das 
Kap St, Antonio vom „George Washington“ einen Tag später erblickt wurden, 
als von „Constantia“, Und ganz in derselben Weise wurde auch. der Golf von 
Mexico durchsegelt. „Constantia“ erreichte am Morgen des 7. November die 
Mississippi-Mündung, während der „George Washington“ am Ende des 8. No- 
vember zur G’alveston-Rhede gelangte. „Constantia“ hatte ihre Reise vom Kanale 
ab in 56 Tagen vollendet, und auf derselben 40° N-Br in 15,4° W-Lg am 
19. September, 30° N-Br in 21,3° W-Lg am 26. September und 20° N-Br in 
30,3° W-Lg am 7. Oktober; ferner 30° W-Lg in 20,3° N-Br am 7. Oktober, 
50° W-Lg in 16,8° N-Br am 15. Oktober und 60° W-Lg in 17° N-Br am 
20. Oktober geschnitten. 
Am 22. Januar 1881, einen Tag später als der „George Washington“ von 
Galveston aus die Rückreise nach Bremen antrat, begab „Constantia“ vom 
Mississippi aus sich auf dieselbe Reise. Unter den im Reiseauszuge des 
ersteren Schiffes schon erwähnten Verhältnissen verlief auch nun der erste 
Theil der Reise der „Constantia“. Am 1. Februar stand dieses Schiff in 24,5° 
N-Br und 81° W-Lg, etwa 50 Sm in westsüdwestlicher Richtung vom „George 
Washington“ entfernt, Bis dahin war „Constantia“ schon etwas zurückvebliebepn.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.