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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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hohem stetigen Barometerstande naclı und nach wicder auffrischte, noch längere 
Zeit in diesem Quadranten. Schliefslich ging der Wind aber doch unweit 
39,5° N-Br in 31,5° W-Lg bei einem Luftdrucke von 769,5mm durch Süd nach 
SW. Nach diesem Vorgange waren westliche Winde zunächst die vorherrschen- 
den. Am 14. Februar überstand „Hugo“ in der Nähe von 45,2° N-Br und 
20° W-Lg den einzigen nennenswerthen Sturm der ganzen Heimreise. Ks begann 
derselbe aus südwestlicher Richtung und erreichte, nachdem der Wind nach NW 
ausgeschossen war, aus der letzteren seine gröfste Heftigkeit. Der niedrigste 
während seiner Dauer beobachtete Luftdruck war gleich 748,6mm. Am 17. Fe- 
bruar, als „Hugo“ nach 46,5° N-Br in 14° W-Lg gelangt war, drehte dort der 
schwache Wind von NW durch Nord nach NE, und mufste man den von diesem 
Punkte ab noch vorliegenden Theil der Reise ganz gegen östlichen Wind zurück- 
legen. Bei Ostwind erreichte man am 22. Februar Crookhaven. Die Zurück- 
legung der Reise von der Sunda-Strafßse ab hatte 108 Tage erfordert. Von 
dieser Zeit waren 33 Tage auf der nördlichen Halbkugel zugebracht worden, 
und hatte man dort 10° N-Br in 30,3° W-Lg am 27. Januar, 20° N-Br in 
38° W-Lg am 31, Januar, 30° N-Br in 8,8° W-Lg am 5. Februar und 40° N-Br 
in 29,8° W-Lgy am 11. Februar gekreuzt. 
5. Reise der Hamburger Bark „Jupiter“, Kapt. €. H. F. Ringe. 
Am 11. März 1880 verließ die auf einer Reise von Hamburg nach Val- 
paraiso begriffene Bark „Jupiter“ den Kanal. Der derzeit hier wehende mäßige 
SE-Wind hielt nur noch für kurze Zeit nachher an, und konnte bei den auf ihn 
folgenden umlaufenden südlichen und westlichen Winden nur ganz allmählich 
Fortgang nach Süden erzielt worden. Günstiger wurden die Verhältnisse, nach- 
dem am 20. März in der Nähe von 39,5° N-Br und 15,4° W-Lg sich kräftiger 
NE-Wind eingestellt hatte. Und wenn derselbe später auch noch wieder von 
leichtem Westwinde unterbrochen wurde, so nahm nach dieser Zeit die Reise 
doch einen befriedigenden Verlauf. Das Gebiet des NE-Passats erreichte 
„Jupiter“ am 25. März unweit 29,8° N-Br und 17,5° W-Lg. Der fast zur Wind- 
stille herabgesunkene Wind drehte dort bei einem höchsten Luftdrucke von 
769,0mm von West durch Nord nach NE und frischte dann nach kurzer Zeit 
auf. Von kräftigem beständigen Winde begünstigt, konnte hierauf während 
der zunächst folgenden Zeit eine verhältnifsmäfsig weite Strecke zurückgelegt 
werden. Südlich von 6° N-Br wurde die Windstärke geringer, und unweit 
3° N-Br in 25,5° W-Lg endete am 3. März der dem Schille so günstige NE- 
Passat. Kine lange Zeit mufste jetzt aber im Stillengürtel zugebracht werden. 
Auch „Jupiter“ traf, wie für diese betreffende Jahreszeit nicht selten, nördlich 
von der Linie gar keinen SE-Passat an, und nordöstliche und nordwestliche 
Mallung führte die Bark bis zum 10. April in 26,5° W-Lg über den Acquator. 
Die im Stillengürtel beobachtete Strömung hatte stets eine westliche Richtung. 
„Jupiter“ legte die zwischen Lizard und Linie liegende Strecke in 30 Tagen 
zurück und schnitt auf derselben 40° N-Br in 15,2° W-Lg am 20. März, 30° N-Br 
in 17,1° W-Lg am 24, März, 20° N-Br in 25,6° W-Lg am 29. März und 10° N-Br 
in 25,7° W-Lg am 1. April. 
An demselben Tage, an welchem „Jupiter“ den Aequator überschritt, 
nur etwa zwei Wachen früher, kreuzte die mitsegelnde Bremer Bark „Niagara“ 
die Linie in 28,2° W-Lg. Am Mittag des 1. April war der Schiffsort des 
„Jupiter“ in 8,8° N-Br und 25,5° W-Lg 80 Sm in der OzS-Richtung von dem 
der „Niagara“ entfernt gewesen, und war dann der Stillengürtel von beiden 
Sehiffen unter nahezu denselben Verhältnissen und in der gleichen Zeit durch- 
scgelt worden. . 
In der Nähe von 0,6° S-Br und 26,8° W-Lg fand „Jupiter“ den SE-Passat, 
welcher zunächst noch für längere Zeit in geringer Stärke, südlich von 11,5° S-Br 
aber kräftig und ziemlich beständig auftrat. Das Gebiet desselben erstreckte 
sich bis nach 20,5° S-Br in 36,6° W-Lg. Nicht weit von diesem Punkte ent- 
fernt lief, bei einem auf 764,6 mm gestiegenen Luftdrucke, der Wind nord- 
östlich. Nachdem dann eine der gewöhnlichen Drehungen nach links erfolgt 
war, und der Wind für kurze Zeit wieder aus südöstlicher Richtung geherrscht 
hatte, wehte derselbe, nachdem or zum zweiten Male durch Nord nach West 
gelaufen war, für längere Zeit aus westlicher Richtung. Und obgleich nur ein
	        
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