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Im Südatlantischen Ocean trat der Passat anfänglich auch nur in geringer
Stärke auf. Südlich von 8,5° S-Br frischte derselbe aber auf, um in dieser
Weise bis nach 18° S-Br hin anzuhalten. Die polare Passatgrenze erreichte
„Vorwärts“ in 26,4° S-Br und 26° W-Lg; in ihrer Nähe lief, bei einem Luft-
drucke von 767,5 mm, der Wind zuerst nordöstlich und später durch Nord nach
West. Während der Wind sich dann 3 Tage lang in den westlichen Quadranten
hielt, fand eine Luftdruckabnahme von 8 mm statt, und nachdem unweit 31° S-Br
in 12,5° W-Lg die Windrichtung wieder eine südöstliche geworden war, stieg
das Barometer bis auf 772,5 mm. Dieser SE-Wind hielt aber nur für kurze Zeit
an; es folgte auf ihn bald wieder bestäudiger Westwind, bei welchem man am
1. Juni in 33,5° S-Br den Meridian von Greenwich erreichte, Es waren 26 Tage
verflossen, seit man den Aequator verlassen hatte, und während dieser Zeit war
10° S-Br in 29,6° W-Lg am 12. Mai, 20° S-Br in 30,3° W-Lg am 17. Mai und
30° S-Br in 19° W-Lg am 23. Mai geschnitten worden.
In östlicher Länge fand „Vorwärts“ zunächst noch an einigen Tagen
westlichen Wind; nach dieser Zeit aber anhaltend aus nordöstlicher und süd-
östlicher Richtung wehende leichte Winde. KErst die letzten 2 Tage der Reise
begünstigte ein etwas frischerer NW-Wind, welcher am 9. Juni die Bark zum
Bestimmungshafen führte. Die Dauer der Reise betrug 74 Tage.
Am 28. Juni verliefßs „ Vorwärts“ die Rhede von Kapstadt wieder, um
die Reise nach Apta fortzusetzen. Auf derselben traf man während der ersten
vier auf See verbrachten Tage leichte umlaufende Winde und später, nachdem
40° $S-Br überschritten worden war, häufige nordöstliche Winde. Die letzteren
waren jedoch in keinem Falle von langer Dauer, und folgte auf sie stets bald
wieder westlicher Wind. Nach dem 11. Juli, an welchem Tage man nach
44° O-Lyg in 44,4° S-Br gekommen war, hielten die Winde sich länger und
beständiger in westlicher Richtung, und konnte dann in befriedigender Weise
Fortgang nach Osten erzielt werden. Nordöstlicher Wind von längerer Dauer
wurde erst wieder angetroffen, als 132° O-Lg überschritten worden war. Die
Stürme, welche man zu überstehen hatte, waren nicht übermäfsig schwer, und
konnte die Bark in jeden Falle vor denselben lenzen. Die Reise verlief hier
in solcher Weise, dafs 50° O-Lg in 44,6° S-Br am 12. Juli, 80° O-Lg in
42,8° S-Br am 19. Juli, die Länge des Kap Leeuwin in 44,2° S-Br am 28, Juli
und die des Südkaps auf Tasmania in 45,5° S-Br am 9. August gekreuzt wurde.
Beim Aufsteuern nach Nordosten, zwischen Australien und Neuseeland,
wurde man zunächst von frischen beständigen SW-Winden begünstigt. Dioselben
{führten die Bark bis nach 34,5° S-Br in 166° O-Lg. Auch nachdem man diesen
Punkt am 16. August erreicht hatte, herrschten noch westliche, jedoch mäfsigere
Winde vor. Ebenso wehten sio auch am 19. August, als „ Vorwärts“ sich in
Sicht der kleinen Inseln Three Kings befand. Am 26, August erreichte die
Bark unweit 27° S-Br in 170,3° W-Lg das Gebiet des SE-Passats. Der Ueber-
gang in dasselbe erfolgte, indem der leichte vorher südwestliche Wind durch
Süd nach SSE drehte. Der Luftdruck hatte dort zur selben Zeit mit 769,2mm
sein Maximum erreicht. Sehr frischer beständiger Passat führte „Vorwärts“
später in rascher Weise in Sicht der Insel Tutuila. Man erblickte dieselbe am
30. August, konnte jedoch der hier in der Nähe des Landes angetroffenen Stille
wegen erst am 1. September den Hafen von Apia erreichen. Die Zurücklegung
der Reise hatte 65 Tage erfordert. Oestlich von Australien war 40° S-Br in
156,5° O-Lg am 12. August, 30° S-Br in 170,5° W-Lg am 24. August und
20° S-Br in 170,4° W-Lg am 28, August, ferner 160° O-Lg in 37,2° S-Br am
14. August, 170° O-Lg in 33,8° S-Br am 18. August und 180° Länge in 33,2° S-Br
am 21. August geschnitten worden.
Am 18. Öktober trat „Vorwärts“ von den Tonga-Inseln aus die Heim-
reise nach Falmouth an. Der beim Antritt dieser Reise frische Passat wurde
südlich von 21,5° S-Br flau und unbeständig und hörte in der Nähe von
26,5° S-Br und 145,2° W-Lg, bei einem auf 766,2mm gestiegenen Luftdrucke,
ganz zu wehen auf. Der hier fast zur Windstille herabgesunkene Ostwind lief
nördlich, frischte wieder auf und vollendete während der folgenden Woche eine
Drehung nach links durch alle Striche der Rose. Das Barometer fiel dann bis
auf 750,0mm, um später, als wieder für längere Zeit leichter SE-Wind geweht
hatte, auf den hohen Stand von 771,4mm zu steigen. Diesem Vorgange folgten