341
endlich zeigt zu allen Jahreszeiten cine ganz erhebliche Regenhäufigkeit, nament-
lich in den niederen Breiten nach dem Aequator zu, die sich erst an den Polar-
grenzen dieses Windsystems und im Uebergangsgebiet zu den Westwinden, im
Gebiet des konstanten hohen Luftdrucks, zur Zeit des südhemisphärischen
Sommers wesentlich herabmindert. Es widerspricht diese "Thatsache, die sich
auch in den übrigen Theilen des Passatgebietes des Indischen Oceans zeigt, wie
man weiter unten sehen wird, ganz den bisherigen Anschauungen von einer
regenarmen oder gar regenlosen Passatzone, Ob diese von den früheren Er-
gebnissen der Forschung so abweichenden Resultate allein durch die vermehrte
Genauigkeit der Zählung der Regentage veranlafst ist, oder ob, theilweise
wenigstens, nicht auch besondere KEigenthümlichkeiten dieses Passatgebietes
daran Schuld tragen,!) mag dahingestellt bleiben, Die Thatsache der grofsen
Regenwahrscheinlichkeit bleibt jedenfalls bestehen, wenn vielleicht auch die Er-
giebigkeit dieser Regen keine bedeutende sein mag. Das Gebiet des SW-
Monsuns ist im Allgemeinen schr regenreich, bemerkenswerth ist jedoch, dafs
dort, wo dieser Monsun am regelmäfsigsten weht, nämlich zwischen 8°—12° N-Br,
in allen Monaten eine wesentliche Abnahme der Regenhäufigkeit eintritt (soweit
wenigstens Material vorliegt), gegenüber den nördlich und südlich davon ge-
legenen Gebieten des Bengalischen Busens.
Die folgende Tabelle giebt die Zahl der Beobachtungstage, der darunter
befindlichen Regentage und die daraus abgeleiteten Regenwahrscheinlichkeiten
für den ganzen Indischen Ocean (analog der Tabelle für den Atlantischen Ocean
in den „Ann. d. Hydr. etc.“, 1880, pag. 230), soweit Beobachtungen vorliegen,
für die einzelnen Monate, und zwar nach Zonen und Gebieten, wie sich dieselben
den natürlichen Verhältnissen am besten anzuschliefsen schienen. Die Monate
mit gröfster Regenwahrscheinlichkeit sind durch fotten Druck, die regenärmsten
durch Sternchen (*) bezeichnet.
Breite
0° — 192° N
12°—8° N
RO_0° N
Länge
80°—95° O0
|
R.-Tage
Beob.-Tage
R.-Wahresch.
|
95°—100° 0 |
R.- Tage
Beob.-Tage
R.-Wahrsch.
{50° 80° 0
|
R.-Tage
Beob.-Tage
R.-Wahrsch.
3 80°—95° 0
[
R.-Tage
Beob.-Tage
R.-Wahrsch.
| 95°—100° 0
[
\
R.-Tage
Beob.-Tage
R.-Wahrsch.
( 50°—
80° 0
|
R.-Tage
Beob.-Tage
R.-Wahresch.
R.-Tage
80°— 95° O0 4} Beob.-Tage
R.-Wahrsch.
R.-Tage
Beob.-Tage
R.-Wahrsch.
R.-Tage
Beob.-Tage
R.-Wahrsch.
1
|L00°—120° 0
Tan |
Febr.
März
April
Mai |! Juni | Juli
Aug.
3 il 4 | OÖ
73 79 | 200 ] 41
0.12 | 0,01*| 0,05 0,02
0 | 0 i
21 | 14 | 45
0.00*! 0.00*| 0.02
19
33
0,58
3
4
0.75 |
4 )
81 3
0,50 | 0,00*
4 | 5
5 | 5
0.80 100
6
12
0.50
3 |
6
0.50
5
14
0.43
2 2
9 7
0,22*] 0,29
3 10
40 92
0.07* 0.11
2
10
2.30
1
9
D.44.
6 |
10
0.60
_— 1
6 |
40
0.20
9
48
0.18
4
26
D.27
2 4 | 3
9 14 ö
0,22 0,29 ı 0,60
Li 0
4 5 |
0.295 | 0.00%
0
4
0.00%!
3
5
0.60
15
24
2.63
'4 |
4,
1.00
4
4
(0,25)
2
3
0.67
5 1
16 |
D.31*
9
25
0,36
8
16
0,50
92
140
0,66
6
10
0.60
9
14 |
9,64
15. | 36
23 47
0,65 077
4 | ©
13 7
031 0'
‚9
| 10
0.90
49 | 55
[54 | 101
0,32*/ 0,54
36 | 13 | 14 | 17
55 | 38 | 33 | 22
0,65 | 0,34 | 0,42 | 0,77
18 | 7 | 16 | 25 |
21 38 | 31 38 28
0.86 | 0,39 0,52! 0.66 0.35*
95
206
0.46
23 |
39
1.59
12
21
D67
Sept. |
Okt,
Nor. | Dez,
7
24
0,29
0
2
0,00%
3, 3
12 | 10
025 ' 0,30
6
15
0,40
1
1
3 12
7 BB
0.43 | 0,92
16 36
30 93
0,53 | 0,39
5 | 6 24
10 7 30
0,50 | (0,86) | 0,80
. 4 | 4 7
— | 5 | 7 10
0,80 |! 0.57 ! 0.70
1) Es hat nämlich den Anschein, als ob das Gebiet des SE-Passates im Indischen Ocean, wie
vielleicht keine andere Passatregion der Erde, durch barometrische Depressionen, die innerhalb der-
selben im Allgemeinen von NE nach SW fortschreiten, häufige Störungen erleidet (vgl. „Ann, d,
Hydr. etc.“, 1880, pag. 106, 1878, pag. 91.