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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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umfassenden Beobachtungen zu 3,18° C. bestimmt hat.) Nach H. Wild ist es 
richtiger, die Dauer der eisfreien Zeit der Flüsse mit der Mitteltemperatur des 
betreffenden Jahres, als mit derjenigen bloss des Winters, wie es mehrfach 
geschehen ist, in Beziehung zu bringen. 
Aus einer Tabelle über die Daten des Auf- und Zugangs der Newa 
in den Jahren 1752 bis 1879 entnehmen wir, dafs im Mittel der Aufgang der 
Newa am 21. April und der Zugang am 26, November erfolgt, also die Summe 
er eisfreien Zeit ebenfalls 218 Tage beträgt, wie aus der obigen Periode von 
174 Jahren (1706 bis 1879) hergeleitet ist.') Die frühesten Daten des Auf- 
vanges sind März 19 im Jahre 1822, April 4 im Jahre 1818, die spätesten 
Mail2 im Jahre 1810, Mai 10 in den Jahren 1807 und 1852. Die frühesten Daten 
des Zugangs der Newa sind Oktober 29 im Jahre 1805, Oktober 30 im Jahre 
1852 und Oktober 31 im Jahre 1811; die spätesten Dezember 26 im Jahre 
1826, Dezember 23 in den Jahren 1772 und 1863, Dezember 22 im Jahre 1822 
und Dezember 20 in den Jahren 1801 und 1848. Aus einer graphischen Darstellung 
der Abweichungen der fünfjährigen Mittel der Temperaturen der Jahreszeiten 
und der Tage des Auf- und Zuganges der Newa (nach dem 1. März und 1. No- 
vember) vom normalen Mittel folgert H. Wild, dafs auch der säkulare Gang 
der Temperatur der einzelnen Jahreszeiten nicht mit dem betreffenden Gang 
der eisfreien Zeit der Newa parallel geht, dafs dagegen die Epoche des Auf- 
ganges derselben mit der Frühlingstemperatur und die des Zuganges mit der 
Herbsttemperatur ganz entsprechende Gänge aufweist. Aus der Dauer der eis- 
freien Zeit eines Flusses kann daher kein sicherer Schlufs auf das Jahresmittel 
der Lufttemperatur der betreffenden Gegend gezogen werden. Dies wird auch 
noch durch die folgenden Daten bestätigt, 
. Temp. der | Eisfreie Zeit 
Periode | Luft °C. | der Newa. 
1750—1779 
1780 — 1819 
1820—1829 
1830—-1839 
1840-— 1879 
3,51 
2.62 
3,54 
290 | 
250 
220,7 
212,8 
236,6 
216,4 
215.2 
7. Südpolar-Licht am 28, Februar 1881. Kapt. zur See von Kall 
berichtet über ein von ihm während der Reise S. M, 8. „Hertha“ von Kapstadt 
nach Melbourne am Abend des Z8, Februar 1881 von 9" 30" bis 11® 10m in ca. 
42'/4° S-Br und 118° O-Lg beobachtetes Südlicht Folgendes: „Es machte sich 
zuerst als ein heller Fleck am Himmel bemerkbar, ging bald darauf in einen 
Strahlenkranz über, der sich genau von SO bis SW erstreckte. Die ruhigen, d.h. 
nicht auf und nieder zuckenden Strahlen erhoben sich bis zu ca 50° Höhe und 
waren von weißer Färbung mit leichter Röthung am Fufs. Das Licht war 
namentlich im Horizont sehr hell, so dafs das Schiff und die See von ihm 
erleuchtet waren. Ein Einflufs dieses Südlichtes auf die Kompasse konnte nicht 
ermittelt werden.“ 
8. Areale der Meeresräume. In der „Zeitschrift für wissenschaft- 
liche Geographie“, herausgegeben von J, I. Kettler zu Lahr in Baden, Bd. 1I., 
Heft 2, pag. 73, hat Dr. Otto Krümmel, Docent in Göttingen, nachstehende 
Uebersicht der von ihm auf planimetrischem Wege neu berechneten Areal- 
angaben der Oceane, sowie der von ihm so genannten „Mittel- und Randmeere“?*) 
veröffentlicht: 
1) Diese Angaben stimmen auch mit den in den Hydr, Mittheilungen 1873 pag. 226 gemachten 
Angaben überein, wo aber die Daten nach dem alten Stil angegeben sind, 
2) In seinem „Versuch einer vergleichenden Morphologie der Meeresräume*“, Leipzig 1879, hat 
Dr. Krümmel u. A. aus der Grenzengliederung, den Zugangsdimensionen und dem relativen Insel- 
reichthum der Oceane und Meerestheile bereits angenäherte Werthe für die Areale der Meeresräume 
hergeleitet; die oben mitgetheilten Zahlenangaben geben die nach einer zuverlässigeren Methode be- 
rechneten Areale, — Unter Miüttelmeeren. versteht der Vf, solche Meeresräume, die zwischen die 
gröfseren Festland-Massen eingeschaltet sind, einen oder mehrere Ausgänge nach den offenen Oceanen 
haben und somit von diesen letzteren in ihrem Wesen und ihrer Existenz abhängig sind. Randımeere 
sind solche Meeresräume, welche an die grofsen Landmassen angelagert sind.
	        
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