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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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welches für Ballast mit 10 Dollar und für Kaufmannsgüter mit 9! Dollar für 
jeden Leichter berechnet wird, Die Leichter haben eine Tragfähigkeit von 
10 Tonnen und sind mit zwei Negern bemannt, welche das Laden und Löschen 
besorgen. Für jede Tour erhalten sie ä Person 1! Dollar; es bleibt also für 
den Eigenthümer des Leichters, was in den meisten Fällen der Ablader bezw. 
der Empfänger der Ladung ist, ein Reingewinn von 7 Dollar. Beim Löschen 
des Ballastes in Leichter hat man häufig Verdriefslichkeiten, denn die Neger 
suchen immer mit einem möglichst geringen Quantum fortzukommen, und auf 
eine Unterstützung seitens des Konsignatärs ist aus leicht erklärlichen Gründen 
nicht zu rechnen. 
Der Leichterlohn für das Anbordbringen der Ladung ist gewöhnlich eben- 
falls zu ILiasten des Schiffes. Die grofsen, hierdurch verursachten Kosten in 
Betracht ziehend, sollte man beim Abschlufs einer Befrachtung ab hier als erste 
Bedingung feststellen, dafs man von denselben frei bleibt, 
Das von Aux-Cayes verschiffte Blauholz ist sehr leicht. Selten ladet 
selbst ein gröfseres Schiff mehr Gewichtstonnen davon, als die Anzahl seiner 
gemessenen Registertonnen beträgt, und manche Schiffe bleiben noch weit 
darunter. 
Aus Nord-Amerika importirter Proviant ist, wenngleich theuer, zu haben. 
Brod ist nicht vorräthig; man kann es sich aber nach Bedarf backen lassen 
und kostet es, von vorzüglichster Qualität, ungefähr 8—9 Dollar für 100 Pfund. 
Gutes Wasser holt man sich unentgeltlich aus einem Flusse in unmittelbarer 
Nähe der Stadt. 
Ein Hospital existirt in Aux-Cayes nicht, doch ist daselbst seit einiger 
Zeit ein tüchtiger deutscher Arzt ansässig. Ist man genöthigt, kranke Mann- 
schaft am Lande unterzubringen, so kostet dieses in Privathäusern pro Mann 
und Tag 4 Dollar. 
Das gelbe Fieber soll, wenn es nicht durch Schiffe eingeschleppt wird, 
gelten vorkommen; im verflossenen Jahre wurde jedoch eine beträchtliche An- 
zahl Leute von den wenigen Schiffen, welche hier verkehrten, von dieser Krank- 
heit hinweggerafft, darunter vier Kapitäne. Wechselßeber treten hier in allen 
Jahreszeiten und oftmals heftig und gefährlich auf. 
Die Unkosten der Bark „van den Bergh“, einkommend in Ballast, aus- 
gehend mit einer Ladung Blauholz, betrugen: 
Tonnengeld für 386,78 Tonnen a 1 Doll... . .. 
50% Zuschlag +. 
Die halbe Sanitätsgebühr 8 Doll. mit 50% Zuschlag (an 
die Behörde) ....0.000000000000 00 0 4 
halbe Lotsgeld Doll. 8 mit 20°%o Zuschlag (an die 
Behörde) . 0000100 
Verschiedene Stempelgebühren beim Ein- und Ausklariren 
Desgleichen an die Regierung und das Schatzamt . 
Desgleichen an die Postverwaltung . ... .. 
Für Siegel Doll. 1, Dolmetschergebühren Doll. 1,50 
Für Einklariren, . . . 
Gesundheitspafßs . . . .... 4. 
Die halbe Sanitätsgebühr (an den Arzt) . 
Das halbe Lotsgeld (an den Lotsen) . . . . 
Leichterlohn beim Ballastlöschen (13 Leichter). ... .. 
Leichterlohn beim Laden von 873850 Pfund Blanholz, 
2000 Pfund zu 95 cts. ... . .. 
Stauerlohn für 435 Tonnen Blauholz & 18 ets. 
Konsulatsgebühren . . ... 
Für Fleisch, Gemüse u. 8. w. . 
An Arzt und Apotheker. . . . 
Porto für 6 Briefe ä 25 ets, . 2.0.0.0... 0.0.0... 
An die Schiffsvermesser für 83 untergemessene Tonnen das 
halbe Tonnengeld 
* 
; # 4 5 62,25 
zusammen Doll. 1419,84 
— 1 Lstrl., Lstrl. 295,16 sh. 
oder nach dem Kurse Doll. 4.80
	        
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