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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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Von Zanzibar versegelte „Amanda und Elisabeth“ nach einem, wenige 
Grade nördlich von der Linie gelegenen, Orte Namens Brava.!) Die Reise dahin 
wurde am 14. Oktober angetreten und bei leichtem beständigen SE-Winde 
in drei Tagen vollendet. Später wurde dann auch noch ein anderer in der 
Nähe liegender Platz Namens Marka angelaufen. Am 28. Oktober verliefs 
„Amanda und Elisabeth“ Marka, um nach Zanzibar zurückzukehren. Man traf, 
wie auf der Ausreise so auch jetzt, mäfsigen ziemlich beständigen südöstlichen 
Wind, mit dem man nach Südwesten hin zu gelangen suchte, Trotz der an- 
fänglich sehr starken nördlichen Strömung — in einem Etmale fand sich die Bark 
einmal 60 Sm versetzt — machte man doch ziemlich guten Fortschritt nach dieser 
Richtung hin gut. Und nachdem südlich von 2° S-Br sich anstatt des Nord- 
stromes eine starke SW-Strömung eingestellt hatte, nahm die Reise einen 
raschen Verlauf. Man überschritt am 1. November in 46,3° O-Lg den Aequator 
und erreichte am 6. November den Bestimmungsplatz. 
Am 13. November verliefs die Bark den Hafen von Zanzibar zum zweiten 
Male, um via Mozambique die Heimreise nach Hamburg anzutreten. Um möglichst 
rasch aus dem in der Nähe des Landes mit fast 2 Kn Stärke nach Norden lau- 
fenden Strom zu kommen, wurde jetzt über B.B.-Bug gesegelt. Der mäfsige 
SE-Wind lief mit zunehmendem Abstande von der Küste mehr nach Osten, 
und als man am 17. November nach 3,6° S-Br in 43° O-Lg gelangt war, wurde 
dort bei ESE-Wind gewendet. Der etwas stärker gewordene Wind hielt 
sich dann in erfreulich raumer Richtung, lief in der Nähe der Küste soyar 
nordöstlich und führte die „Amanda und Elisabeth“ am 22, November zum 
Hafen von Mozambique. Die Zurücklegung der Reise hatte neun Tage erfordert. 
10° S-Br hatte man am 19, November: in 42,6° O-Lg überschritten. Am 20. 
November lothete man auf der St. Lazarus-Bank und fand dort 11 bis 15 Faden 
Wassertiefe. Diese Bank dient, nach Kapitän Föh’s Bericht, den Dhows, welche 
in der Fahrt zwischen Zanzıbar, den Comoren und Madagaskar beschäftigt sind, 
sowohl auf der Aus- wie Heimreise als Leitmarke. 
Am 29. November setzte „Amanda und Elisabeth“ von Mozambique aus 
die Reise nach Hamburg fort. Bei ziemlich günstigen Ostwinden, welche so 
raum waren, dafs nur für sechs Stunden ein Segeln über B.B.-Bug erforderlich 
war, wurde ‚der Kanal von Mozambique durchsegelt. Die dort beobachtete 
Strömung hatte fast immer eine südliche und westliche Richtung und erreichte 
als gröfsten Betrag an einem Tage 32 Sm. Unweit 24° S-Br und 36,2° O-Lyg 
lief, bei einem Luftdrucko von 763,0mm der Wind nordöstlich, und südlich 
von 29,5° S-Br drehte er durch Nord nach West. Westliche Winde, die jedoch 
nicht sehr stürmisch waren, herrschten dann später für längerc Zeit vor, obgleich 
auch noch zu verschiedenen Malen östliche Winde auftraten. Am 14. December 
befand man sich in Sicht des Kap Agulhas, traf nun aber an mehreren Tagen 
stürmische Gegenwinde, so dafs erst am 18. Dezember die Länge der Kapstadt 
überschritten werden konnte. Am 22. December gelangte die Bark in 13,2° O-Lg 
wieder nördlich vom Parallel von 30° Süd. Südlich von demselben waren 14 
Tage verbracht worden, und vorher hatte man 20° S-Br in 37,4° O-Lg am 
2. December, z5° S-Br in 36° O-Lg am 5. December und 30° S-Br in 32,3° O-Ly 
am 8. December, ferner 35° O-Lg in 26° S-Br am 6. December und 30° O-Lg 
in 32° S-Br am 9. December gekreuzt. 
Im Atlautischen Ocean fand „Amanda und Elisabeth“ nördlich von 30° S-Br 
zuvächst an einigen Tagen leichte veränderliche NW-Winde. In der Nähe 
von 27° S-Br und 13,5° O-Lg drehte der frische Wind indessen bei einem Luft- 
drucke von 765,0mm von SW durch Süd nach SE und wurde zum Passat. 
Beständig und in ziemlich befriedigeuder Stärke wehend, führte dieser Wind 
die Bark dann bis zum 11. Januar in 24,9° W-Lg zum Aequator. Es war die 
zwischen diesem Punkte und 30° S-Br liegende Strecke in 20 Tagen durchsegelt 
und auf derselben 20° S-Br in 0,3° O-Lg am 28. December und 10° S-Br in 
13,6° W-Lg am 5. Januar 1881 geschnitten worden. 
Fast ohne Mallung und Stille anzutreffen, ging „Amanda und Elisabeth“ 
in nördlicher Breite vom Gebiete des SE- in das des NE-Passats über. 
ln der Nähe von 3,8° N-Br in 25,3° W-Lg herrschte für wenige Stunden leichte 
1) S. diese Annalen 1881, Heft V, pag. 272-—275, mit Skizze,
	        
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