Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

394 
dieser Zeit war 30° N-Br in 46,4° W-Lg am 14. Februar, 20° N-Br in 
33,2° W-Lg am 22. Februar und 10° N-Br in 26,5° W-Lg am 26. Februar; 
ferner 70° W-Lg in 38,2 N-Br am 3. Februar, 60° W-Lg in 35° N-Br am 
7. Februar und 50° W-Lg in 32,5° N-Br am 12. Februar geschnitten worden. 
Im Südatlantischen Ocean wurde nur ein sehr mäfsiger, sein Gebiet bis 
nach 29,4° 8-Br in 245° W-Lg ausdehnender Passat angetroffen. Erst in der 
Nähe dieser, ungewöhnlich weit südlich liegenden Position, lief bei einem 
höchsten Luftdrucke von 769,0 mm, der frische Wind nordöstlich und später in 
jangsamer Drehung durch Nord nach NW, um sich dann im letzteren Quadranten 
für längere Zeit zu halten. Bei SE-Wind überschritt „Gemma‘* am 31. März 
in 35,7° S-Br deu Meridian von Greenwich. Man hatte die Strecke zwischen 
diesem Punkte und der Linie in 27 Tagen vollendet und auf derselben 10° S-Br 
in 30,5° W-Lg am 9. März, 20° S-Br in 30,4° W-Lg am 14. März und 30° S-Br 
in 23,3° W-Lg am 21. März gekreuzt. 
In östlicher Länge traf „Gemma‘“ während der ersten 3 dort verbrach- 
ten Tage veränderliche Ostwinde. Nachdem man aber südlich von 40° S-Br 
gekommen war, herrschten westliche Winde vor, und konnte mit denselben ein 
ziemlich befriedigender Fortgang nach Osten erzielt werden. Es wurdeu mehrere 
Stürme aus dieser Richtung angetroffen, doch hatten im Allgemeinen die Winde 
weniger als erwünschte Stärke, Einen ungewöhnlich schweren Sturm, der aus west- 
licher Richtung begann und aus südsüdwestlicher endete, überstand „Gemma““ 
am 10, April in der Nähe von 41,5° S-Br und 22° O-Lg bei einem niedrigsten 
Luftdrucke von 744,1 mm. Die aufser diesem beobachteten Stürme verdienen 
keine besondere Erwähnung. Die Reise verlief hier in folgender Weise: Man 
kreuzte 50° O-Lg in 42,1° S-Br am 19. April, 80° O-Lg in 42,2° S-Br am 
26. April, die Länge des Kap Leewwin in 44,4° S-Br am 6. Mai und die des 
Südkaps von Tasmania in 46,5° S-Br am 16. Mai. Am 23, Mai befand 
„Gemma“ sich in Sicht der südlich von New-Seeland liegenden kleinen Inseln 
Snares. Der von hier ab noch vorliegende Theil der Reiso mulste fast ganz 
gegen kräftigen NE-Wind zurückgelegt werden. Am 30. Mai gelangte die 
Brigg zum Bestimmungshafen. Die Reisedauer betrug 119 Tage. 
Von einem anderen auch auf Neu-Seeland liegenden Platze Namens 
Oamaru aus trat die Brigg am 13, Juli die Heimreise nach Liverpool an. 
Während der ersten vier Tage dieser Reise wehten leichte veränderliche Winde, 
Am 17. Juli setzten aber stürmische Westwinde ein, und machte man dann für 
jängere Zeit befriedigend Fortgang nach Ost gut. Unweit 39,5° S-Br und 144° 
W-Lg gerieth „Gemma“ in ein Gebiet hohen Luftdruckes, in welchem für 
längere Zeit leichte Ostwinde beobachtet wurden, Das Barometer erreichte in 
42° 8.Br und 144° W-Lg mit 774,3 mm seinen höchsten Stand. Nachdem der 
allmählich nach NE umgelaufene Wind dann 9 Tage hindurch geherrscht, der 
Luftdruck um ein Bedeutendes abgenommen hatte, drehte der gleichzeitig stür- 
misch gewordene Wind am 6. August, in der Nähe von 45,5° S-Br und 138° W-Lg, 
bei einem Barometerstande von 733,7 mm nach Westen. Nach dieser Zeit folg- 
ten westliche Stürme in rascher Folge auf einander. Am 8, August wurde 
anweit 46° S-Br und 132,5° W-Lg, bei einem auf 730,5 mın gesunkenen Baro- 
meterstande, ein heftiger, aus Nord beginnender und aus West endender Sturm 
überstanden, der, nachdem er sich schon etwas gemälfsigt hatte, am 9. August 
noch einmal wieder mit verdoppelter Siärke losbrach. Die Gewalt dieses 
Sturmes nöthigte zum Beidrehen, und während die Brigg so lag, schlug eine solch 
schwere Brechsee über das Schiff, dafs Verschanzungen nebst Stützen, Bug- 
spriet, wie grofse Raa verloren gingen. Nach diesen Beschädigungen konnte 
das Schiff die Reise nach Zuropa nicht weiter fortsetzen, und entschlofs Kapt. 
Beenke sich daher, Valparaiso als nächsten passenden Nothhafen aufzusuchen. 
Man steuerte dann für etwas nördlicher liegende Breiten, hielt sich für längere 
Zeit in der Nähe von 40° S-Br und erreichte am 30. August die Rhede von 
Valparaiso. Es waren bei der Ankunft daselbst 45 Tage verflossen, seit man 
Oamaru verlassen hatte. Während dieser Zeit war 180° Länge in 45,5° S-Br 
am 17. Juli, 150° W-Lg io 40,4° S-Br am 25. Juli, 120° W-Lg in 42,2° 
S-Br am 13. August und 90° W-Lg in 38,5° S-Br am 23, August überschritten 
worden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.