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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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Breite verbracht worden, und man hatte dort 10° S-Br in 28,7° W-Lg am 
18. März, 20° S-Br in 28,7° W-Lg am 22. März und 30° S-Br in 21,3° W-Lg 
am 28. März geschnitten. 
Das Ablaufen der Länge wurde in der Nähe von 45° S-Br bei fast nur 
westlichen, nicht stürmischen Winden ausgeführt. Wenn, wie es wiederholt 
geschah, nördliche Winde auftraten, so folgte auf dieselben doch stets bald 
wieder Westwind, Während eines solchen Vorganges, der am 29. April in der 
Nähe von 44,3° S-Br in 73° O-Lg erfolgte, wehte, bei einem niedrigsten Luft- 
drucke von 748,5 mm, der einzige in hohen Breiten überstandene Sturm. Am 
30. April, 22 Tage später als der erste Meridian gekreuzt worden war, gelangte 
„Joe Rauers“ in 42° S-Br zum Meridian von 80° Ost, 
Auf dem Wege zum Passatgebiete fand man zunächst mäfsige NW- 
Winde und später unweit 37,5° S-Br in 89° O-Lg frischen SE-Wind, Dieser 
letztere Wind ging jedoch noch nicht in den Passat über, sondern er nahm 
allmählich eine nördlichere Richtung an und drehte schliefslich durch Nord nach 
NW. Das Gebiet des eigentlichen Passats erreichte man am 12. Mai in der 
Nähe von 28,3° S-Br in 99° O-Lg. Auf einen Tag lang herrschende Mallung 
folgte hier, bei einem Luftdrucke von 763,4 mm leichter SE-Wind. Bei 
mäfßigem Passat wurde endlich die letzte Strecke bis zur Sunda-Strafse zurück- 
gelegt. Nachdem 30° S-Br in 98,3° O-Lg am 10. Mai, 20° S-Br in 103,2° 
O-Lgy am 16. Mai und 10° S-Br in 105,0° O-Lg am 21. Mai überschritten 
worden war, wurde der Eingang der Sunda-Strafse am 22. Mai erreicht. Am 
6. Juni ankerte der „Joe Rauers“ auf der Rhede von Singapore. Die Reise- 
dauer von 50° N-Br bis zum Bestimmungsplatze betrug 127, bis zur Sunda- 
Strafse 110 Tage, 
Am 10. Juli 1880 verliefs die Bark die Rhede von Singapore wieder, 
um nach Liverpool zurückzukehren. Bei den in der China-See angetroffenen, 
heftige Böen mit sich führenden, SE- und SSE-Winden ließ Kapitän 
Krause das Schiff nach der Borneo-Seite überstehen und Kkreuzte dort dann 
südwärts. Am 19, Juli gelangte man zur Carzmata-Strafse, und nachdem bei 
südlichem Winde auch diese durchsegelt worden war, erreichte „Joe Rauers“ 
am 24. Juli die Sunda-See. Auch durch sie führten die Bark südöstliche Winde, 
am 28. Juli konnte Anjer passirt werden, und am 29. Juli befand man sich in 
Sicht von Java-Head. Im Indischen Ocean frischte der SE-Passat bald auf, 
and konnte dort für längere Zeit ein befriedigend rascher Fortschritt nach 
SW erzielt werden. Westlich von 672° O-Lg in 21° S-Br flaute der 
Passat ab, und schliefslich endete er in der Nähe von 22,8° S-Br und 57,4° 
0-Lg ganz. Hier, wo der Luftdruck auf 767,5mm gestiegen war, beschrieb der 
Wind einen rasch erfolgenden Rundlauf durch Nord und West nach Süd 
and SE zurück. Der Luftdruck nahm während desselben um 1 mm ab, stieg 
aber später, als frischer SE-Wind für einige Zeit geherrscht hatte, auf 777,3 mm. 
Nach einiger Zeit holte der Wind abermals nördlich, drehte durch Nord nach 
West und stürmte am 22. August in 31° S-Br und 34,6° O-Lg für kurze Zeit 
heftig aus der letzteren Richtung. Es erreichte in diesem Falle der Luftdruck seinen 
niedrigsten Stand mit 759,3 mm, und stieg er dann im Laufe der nächsten 
36 Stunden, bei dem folgenden frischen Südwinde wieder bis auf 777,2 mm. 
Die diesem Vorgange folgenden Ostwinde waren nicht von langer Dauer; es 
traten bald mäfsige Westwinde auf, und bei diesen und den später noch wieder 
einsetzenden Ostwinden wurde die Strecke bis zur Länge des Kaps der Guten 
Hoffnung in befriedigend kurzer Zeit zurückgelegt. Am 2, September, als man 
sich in Sicht dieses Kaps befand, lief der Wind durch Nord nach NW, wehte 
aus letzterer Richtung an mehreren Tagen stürmisch und hinderte jeden Fort- 
yang. Erst am 6. September, als der Wind südwestlich lief, gelangte man 
westlich vom Meridian der Kapstadt. Am 9. September wurde in 10,8° O-Lg 
der Parallel von 30° Süd überschritten. Südlich von diesem hatte die Bark 
18 Tage verbracht, und auf der Fahrt über den Indischen Ocean war 10° S-Br 
in 101° O-Lg. am 30. Juli, 20° S-Br in 65° O-Lg am 11. August und 30° S-Br 
in 36° O-Lg am 22, August; ferner 90° O-Lg in 14,4° S-Br am 3. August, 
50° O-Lg in 22,2° S-Br am 13. August und 30° O-Lg in 32,3° S-Br am 
25. August gekreuzt worden. Im Südatlantischen Ocean gelangte „Joe Rauers“ 
in etwa 26,5° S-Br und 7° O-Lg zur polaren Passatgrenze. Der frische Wind
	        
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