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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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[0° N-Br in 24,9 ° W-Lg am 2. Dezember, 20° N-Br in 34,4° W-Lg am 12. De- 
zember und 30° N-Br in 32,8° W-Lg am 20. Dezember überschritten hatte. . 
In Madeira, auf dessen Rhede übrigens gar nicht geankert wurde, erhielt 
Kapt. Christians die Ordre, nach Marseille zu segeln. Die Zurücklegung der 
Reise nach diesem Platze nahm verhältnifsmäfsig lange Zeit in Anspruch. An- 
haltend aus östlicher Richtung wehende Winde verursachten, dafs man erst am 
10. Januar 1881 die Straßfse von Güraltar erreichte. Im mittelländischen Meere 
herrschten dagegen westliche Winde vor, und mit ihrer Hülfe gelangte „Emanuel“ 
am 19. Januar in den Hafen von Marseille. 
8. Reise der Bremer Bark „Columbia“, Kapt. H. Schumacher, 
Am 19. August 1880, zwölf Tage später als von Hamburg aus eine Reise 
nach Newyork angetreten worden war, befand sich die Bark „Columbia“ in Sicht 
von Fair Island. Es herrschten an diesem Tage mäfsige südwestliche Winde, 
and wurden auch im offenen Ocean für lange Zeit westliche, veränderliche Winde 
angetroffen, bei denen nur ein langsamer Fortgang nach Westen hin zu erzielen 
war. Die Verhältnisse wurden erst günstiger, als man am 12, September nach 
44° W-Lg in 46° N-Br gelangt war. Westlich von diesem Punkte fand man 
zuerst östlichen Wind, später umlaufende, auch nicht ungünstige Winde, mit deren 
Hülfe man bis zum 29. September den Hafen von Newyork erreichen konnte. 
Die Dauer der von keinem Sturme beunruhigten Reise betrug 41 Tage. Während 
derselben war 30° W-Lg in 53,4° N-Br am 4. September, 50° W-Lg in 44,5° 
N-Br am 14. September, 60° W-Lg in 41,8° N-Br am 20. September, und 70° 
W-Lg in 40,3° N-Br am 27. September geschnitten worden. Von Newyork 
versegelte „Columbia“ nach Savannah, und diesen letzteren Hafen verliels die 
Bark am 7. Dezember, um nach Bremen zurückzukehren. Fast nur aus west- 
licher Richtung wehende Winde, die im Verhältnis zur Jahreszeit nicht sehr 
stürmisch waren, führten das Schiff in befriedigend rascher Weise über den Ocean, 
und am 3. Januar 1881 befand sich die in 13° W-Lg und 48,2 N-Br stehende 
„Columbia“ in der Nähe der Auflsengründe vor dem Kanal. Hier lief aber der 
schon seit mehreren Tagen bei einem höchsten Barometerstande von 776,5 mm 
wehende heftige Südwind durch Süd nach SE, später nach NE, und mulfste nach 
diesem Vorgange nicht weniger als 16 Tage gegen zeitweise heftig stürmenden 
Ostwind gekreuzt werden, bevor es möglich war, die Kanalmündung zu erreichen. 
Erst am 19, Januar gelangte „Columbia“ in die Nähe von Lizard. Die Reise- 
dauer betrug 43 Tage, und während dieser Zeit war 70° W-Lg in 33,9° N-Br 
am 11. Dezember, 60° W-Lg in 32,7° N-Br am 17. Dezember, 50° W-Lg in 
36,5° N-Br am 20. Dezember, und 30° W-Lg in 43,8° N-Br. am 28. Dezember 
yekreuzt worden. 
3. Reise der Rostocker Brigg „Hermann Friedrich“, Kapt. R. Niejahr. 
Am 31. Oktober 1880, während einer Reise von Glowcester nach Wilming- 
fon, kreuzte die Brigg „Hermann Friedrich“ den Parallel von 50° Süd. Auf 
mäfsigen Westwind, der hier an diesem Tage wehte, folgte am 2. November 
kräftiger Ostwind, welcher bei hohem auf 773,5 mm steigenden Luftdrucke für 
längere Zeit anhielt und das Schiff ohne nennenswerthe Verzögerung in der 
Fahrt zum Passat führte. Unweit 26,5° N-Br in 29,5° W-Lg erreichte man, bei 
einem Barometerstande von 768,8 mm, das Gebiet des letzteren Windes, und von 
frischer beständiger Briese getrieben, verlief die Reise dann in befriedigender 
Weise. In der Nähe von 21,5° N-Br legte „Hermann Friedrich“ die erforder- 
liche Länge zurück. Als wieder nördlich gesteuert wurde, gelangte man am 
29. November in der Nähe von 26,5° N-Br und 68° W-Lg wieder zu der polaren 
Passatgrenze. Bei einem Luftdrucke von 769,4 mm sank hier der Wind fast zur 
Windstille herab, und nach dieser herrschte an mehreren Tagen leichte südliche 
und nordöstliche Briese. Stürmischen NW-Wind beobachtete man am 7. Dezember 
in etwa 32,5° N-Br und 78° W-Lg. Es war. derselbe jedoch nicht von langer 
Dauer, und am 9. Dezember führte kräftiger NE-Wind die Brigg zum Be- 
stimmungshafen. Die Reisedauer betrug nur 39 Tage. Während derselben hatte 
man 40° N-Br in 16,5° W-Lg am 5. November, 30° N-Br in 25,4° W-Lg am 
11. November, und zum zweiten Male 30° N-Br in 73,5° W-Lg am 4. Dezember; 
ferner 30° W-Lgy in 25,8° N-Br am 14, November, 50° W-Lg in 21,5° N-Br
	        
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