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21. März, 30° N-Br in 20° W-Lg am 27. März, 20° N-Br in 25,2° W-Lg am
30. März und 10° N-Br in 25,6° W-Lg am 3. April geschnitten worden.
Eben südlich von der Linie kam der SE-Passat durch, doch besafs der-
selbe anfänglich nur noch geringe Stärke. Nachdem man 5° S-Br überschritten
hatte, frischte der Wind jedoch auf, um in solcher Weise bis nach 20° Süd,
als flauere Briese von dieser Breite bis nach 22° S-Br in 30° W-Lg, aufzutre-
ten. In geringer Entfernung vom letzteren Punkte lief der mäfsige Wind bei
einem Luftdrucke von 766,6mm nordöstlich und hielt sich in diesem Quadranten
bei einem zwischen 767,0 und 770,0mm schwankenden Barometerstande für
lange Zeit. Man erreichte mit diesem Winde am 3, Mai in 33,8° S-Br den
ersten Meridian, ohne bis dahin auf südlicher Breite westlichen Wind ange-
troffen zu haben. Es waren damals 22 Tage verflossen, scit der Aequator über-
schritten worden war, und während dieser Zeit hatte die Bark 10° S-Br in
31,7° W-Lg am 17. April, 20° S-Br in 32° W-Lg am 21. April und 30° S-Br
in 14° W-Lg am 28. April geschnitten.
In östlicher Länge fand unweit 34° S-Br und 8° O-Lg eine rasch er-
folgende Drehung des Windes durch Nord und West nach Süd und SSE
statt. Man beobachtete dabei eine Ab- und Zunahme des Lufidrucks von etwa
2 mm, doch betrug der nicdrigste Stand immer noch 767,0mm. Nach diesem
Umlanfen herrschte für einige Zeit kräftiger SSE-Wind, welcher orst, als man
sich schon in der Nähe der Küste befand, in leichten unbeständigen Zug über-
ging. Es wurde durch diesen letzteren noch cin Anfenthalt von mehreren Tagen
verursacht. Am 14. Mai ankerte „Plejaden“ auf der Rhede der Kapstadt.
Die Dauer der Reise vom Kanale ab betrug G1 Tage.
Am 30, Mai wurde der Anker wieder gelichtet, um die Reise nach Levuka
fortzusetzen. Der westliche, anfänglich flane Wind bei dem man die Reise an-
trat, lief auf offener See nördlich, wurde dann heftig und wehte am 31. Mai und
1. Juni unweit 36,0° S-Br und 21° W-Lg bei einem niedrigsten Luftdrucke von
7145,4mm als orkanartiger Sturm. Die später angetroffenen Winde, kamen fast
alle aus günstiger Richtung, waren im Allgemeinen aber sehr stürmisch. Die
Art und Weise der Windveränderungen war die in diesen Breiten gewöhnliche.
Leicht aus nördlicher, selbst nordnordöstlicher Richtung einsetzender Wind,
dann fallendes Barometer und zum Sturme zunehmender links drehender Wind,
und schliefslich südwestlicher und südlicher Wind bei zunehmendem Luftdrucke;
der ganze Vorgang, mehr oder minder langsam crfolgend, entsprechend der
Schnelligkeit, mit welcher das Schiff im Verhältnifs zu derjenigen der Depres-
sionen nach Osten hin fortschritt. KEinen noch besonders zu erwähnenden,
orkanartigen Sturm, welcher die Bark zum Beidrehen zwang, erlebte man am
15. und 16. Juni in der Nähe von 40,5° S-Br und 78° O-Lg. Das Barometer
erreichte in diesem Falle seinen niedrigsten Stand mit 741,0 mm. Leichten
Ostwind von mehreren Tagen Dauer, der bei einem Luftdrucke von 774,5 mm
herrschte und also cinem Maximum angehörte, traf „Plejaden“ nur unweit
130° O-Lg und 39,5° S-Br.
Die Reise verlief in folgender Weise: Man schnitt 50° O-Lg in 37,8° S-Br
am 7. Juni, 80° O-Lg in 40,6 S-Br am 16. Juni, die Länge des Kap Leeuwin
in 39,8° S-Br am 25. Juni und gelangte am 6. Juli in Sicht des Kap Otway.
Bei stürmischem NW-Winde wurde am 7, Juli die Bass-Straße durch-
segelt und dann zwischen Australien und Neuseeland ein nördlicherer Kurs ein-
geschlagen,
Man traf auch dort eine recht günstige Gelegenheit. Der fast immer
kräftige Wind drehte allmählich nach Süd und später, ohne dafs irgend eine
Unterbrechung eintrat, durch Süd nach Ost.
Am 13. Juli erlebte man, nicht weit von 31° S-Br in 172° O-Lg entfernt,
noch einen heftigen SSE-Sturm bei einem niedrigaten Luftdrncke von 762,1 mm.
Die polare Grenze des Passatgebietes läfst sich, weil der Zeitpunkt,
wann der südliche Wind zum Passat wurde, nicht erkennbar ist, nicht angeben.
Den höchsten Luftdruck beobachtete man mit 768,0mm in der Nähe von
27,5° S-Br und 174,6 O-Lg. Bei mäfsigem ENE-Winde erreichte „Plejaden“
am 21. Juli die Rhede von Levuka,
Die Reise war in der kurzen Zeit von 52 Tagen vollendet worden. Auf
dem letzten, östlich von Australien liegenden Reiseabschnitte, hatte man 30° S-Br