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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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Passats. Frischer, beständiger Wind führte den „General Brialmont“ daun bis 
zum 13, September zum Aequator. Man überschritt denselben in 26,6° W-Leg. 
Um diesen Punkt vom Kap Horn her zu erreichen, waren 34 Tage erforderlich 
yewesen, und während dieser Zeit hatte das Schiff 50° S-Br in 49,3° W-Lg am 
13. November, 40° S-Br in 35,7° W-Lg am 18. November, 30° S-Br in 29,6° W-Lg 
am 24. November, 20° S-Br in 30,5° W-Lg am 5. Dezember und 10° S-Br in 
29,9° W-Lg am 9. Dezember geschnitten. 
In nördlicher Breite verlor man in 1,3° N-Br und 26,7° W-Lg den SE- 
Passat. Es folgte auf denselben leichter beständiger Südwind, und nur un- 
weit 3° N-Br wurde für einen Tag Windstille und lciser veränderlicher Zug 
angetroffen. In der Nähe von 3,2° N-Br und 27° W-Lg erreichte „General 
Brialmont“ das Gebiet des NE - Passats, in welchem zunächst noch flaue 
Briese, nördlich von 6,7° N-Br jedoch frischer Wind gefunden wurde. In rascher 
Fahrt segelte der Schoner dann nach 25,5° N-Br in 35° W-Lg und gelangte 
dort am 24. Dezember, bei einem Maximum des Luftdrucks von 767,7 mm, zur 
polaren Passatgrenze. Als sie überschritten worden war, heobachtete man an 
mehreren Tagen leichte Mallung, später noch wieder an einigen Tagen NE-Wind, 
und erst in der Nähe von 36° N-Br in 35° W-Lg setzten westliche Winde ein. 
Am 4. Januar 1881 überstand der Schoner unweit 40° N-Br und 33° W-Lg 
einen sehr heftigen SW-Sturm, bei welchem der Luftdruck bis auf 733,4 mm 
sank. Nachdem dieser Sturm sich gemäfsigt hatte, hielt der Westwind nur noch 
wenige Tage an. Als 44° N-Br in 25,5° W-Lg erreicht worden war, kam dort 
östlicher Wind durch, der am 10. Januar, in 45,5° N-Br und 25,5° W-Lg, bei 
einem niedrigsten Luftdruck von 737,8 mm, als schwerer Sturm, und auch in 
der Folge anhaltend stürmisch auftrat. Gegen diesen Wind mufste dann lange 
Zeit gekämpft werden, Erst nachdem man den im Reiseauszuge des „Felix 
Mendelssohn“ schon erwähnten, am 25. und 26. Januar herrschenden Oststurm, 
welchen der Schoner in 49,2° N-Br und 18,55° W-Lg bei einem niedrigsten 
Luftdruck von 721,6 mm erlebte, überstanden hatte, fand man Westwind, wel- 
cher den „General Brialmont“ bis zum 29. Januar zur Mündung des Kanals 
führte. Die Dauer der ganzen Reise betrug 121 Tage. Von dieser Zeit waren 
47 Tage in nördlicher Breite zugebracht worden und hatte man dort 10° N-Br 
in 30,4° W-Lg am 18, Dezember, 20° N-Br in 34,3° W-Lg am 22, Dezember, 
30° N-Br in 34,4° W-Lg am 28, Dezember und 40° N-Br in 32,8° W-Lg am 
4, Januar geschnitten, 
4. Reise der eisernen Bremer Brigg „Asante“, Kapt. H. Jaburg. 
Die auf einer ihrer gewöhnlichen Reisen zwischen Bremen und West- 
Afrika begriffene Brigg „Asante“ befand sich am 27. Juli 1880 in der Nähe 
von Lizard. Dort angetroffene westliche Winde erlaubten anfänglich nur einen 
langsamen Fortgang nach Süden, nachdem jedoch am 30. Juli die Windrichtung 
eine nördlich von West liegende geworden war, verlief die Reise in befriedigen- 
derer Weise. Unweit 44° N-Br drehte der Wind nach Nord und richt weit von 
32,8° N-Br in 19,2° W-Lg entfernt, erreichte man bei einem Maximum des 
Luftdrucks von 766,2 mm das Gebiet des NE-Passats. Sich östlich von den 
Kap- Verde-Inseln haltend, gelangte „Asante“ dann in rascher Fahrt nach 17° N-Br 
and 20°W-Lg, wo am 16. August der Passat zu wehen aufhörte. Am 17. August 
wurde in der Nähe von 15,5° N-Br und 20,4° W-Lg ein zwar nur kurze Zeit 
anhaltender, der Stärke und Luftüdruckabnahme nach aber auf einen Orkan 
hindeutender Sturm überstanden, der gleichzeitig auch von mehreren anderen, 
weiter westlich stehenden, für die Seewarte arbeitenden Schiffen beobachtet 
wurde. Der Sturm begann bei „Asante“ aus östlicher Richtung, und indem der 
Wind südlicher lief, erreichte er aus Süd die Stärke 11; nahm dann aber rasch 
an Stärke ab und war, als die Richtung SW geworden war, zur flauen Briese 
herabgesunken. Der Luftdruck erreichte während dieses Sturmes seinen niedrig- 
sten Stand mit 752,3 mm, und glaubte Kapt. Jaburg cine Abnahme desselben 
von 4mm in Zeit von fünf Minuten zu beobachten. 
Dieser Sturm bezeichnete den Uebergang vom Gebiete des Passats in 
das des SW-Monsuns und, begünstigt von frischen westlichen Winden, wie 
starker östlicher Strömung, konnte man später befriedigenden Fortgang nach
	        
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