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Korrektion ist aber hier, wohl nach den ermittelten Koefficienten von Dr.
Peters, als bereits angebracht vorausgesetzt, und darum ist die Annahme eines
konstanten Ganges von A schon unzulässig.'*) Auch bei der Annahme von C
mit konstantem Gange zeigen sich noch vorwiegend übereinstimmende Ab-
weichungen der beiden anderen Chronometer A und B, Wird dagegen der
Gang von B als konstant angenommen, mithin als horizontale Linie dargestellt,
so verschwindet die übereinstimmende Abweichung der anderen Chronometer
A und C fast gänzlich, sie zeigen sich unabhängiger von einander, gruppiren
sich näher um B, und ihre Abweichungen von B können genähert zur relativen
Gewichtsbestimmung benutzt werden, während das Gewicht von B selbst gröfser
ist, aber unbestimmt bleibt, wenn nicht ein viertes, noch besseres Chronometer
hinzukommt, oder der wirkliche Gang von B anderweitig direkt bekannt ist.
Bodengestaltung des Golfs von Mexico.
(Mit einer Skizze.)
In der Sitzung der „National-Akademie“ in Washington am 18. November
1880 zeigte Mr. J. E. Hilgard ein Modell des Golfs von Mexico vor, welches
nach den zahlreichen, auf Anordnung der U. St, Coast Survey in diesem Meer
ausgeführten Lothungen angefertigt ist, und knüpfte daran einige erläuternde
Bemerkungen über die Tiefen und die Bodengestaltung des Mexikanischen Meer-
busens, eines Theiles des Amerikanischen Mittelmeeres.‘) Wir theilen weiter unten
diese nach einem Artikel des Herrn J. E. Hilgard in dem „American Journal of
Science“, 3. Ser., Vol. XXI, No. 124, Apr. 1881, pag. 288—292, mit und fügen
eine Skizze des Golfs von Mexico mit den Tiefenkurven von 10, 50, 100, 500,
1000, 1500, 2000, 2500, 3000 und 3500m Tiefe bei. Die Darstellung aller dieser
Tiefenkurven beruht auf der vom Vorsteher der „U. St. Coast and Geodetic
Survey“, C. P. Patterson, im Jahre 1872 angeordneten und bis 1878 fort-
geführten systematischen Durchforschung des Gesammtgebietes des Golfs von
Mexico durch die Dampfer „Bache“ und „Blake“, Commanders Hovell und
Sigsbee, U, S. N. (vgl. „Ann. d. Hydr. etc.“, 1880, pag. 498).
Es sind zu dieser Skizze die Karten der U, St. Navy No. 32 und 33
„Gulf of Mexico, West-Indies and Caribbean Sea“, korr. bis 1879, und die
Karte der U. St. Coast Survey „Gulf-Coast of the U. St., Key West to Rio
Grande“, korr. his 1878, benutzt worden; zunächst wurden die in diesen Karten
in Faden angegebenen Tiefen in Meter übersetzt, und daraus sind die betreffen-
den Tiefenkurven abgeleitet und in die Skizze eingetragen worden. Aufserdem
sind in derselben noch einige der gröfsten (über 3660m) im Golf von Mexico
gelotheten Tiefen verzeichnet. Nur die Tiefenkurven im südwestlichen Theile
des Golfs von Mexico zwischen Tampico und der Laguna de Terminos sind in
dieser Skizze nach der Hilgard' schen Skizze ES IX zu seinem Artikel im
„Am. Journ. of Science“, 3. Ser., Vol. XXI, April 1881) eingezeichnet, weil die
oben erwähnten amerikanischen Karten nicht bis zu diesem Theil des Golfs
reichen bezw. nur Tiefenangaben in unmittelbarer Nähe der Küste bis höchstens
200m aufweisen.
Die in der Hilgard’schen Skizze von der 2000 Faden- (ca 3700m-) Linie
umgrenzte Sigsbee- Tiefe, zu Ehren des Commander Sigsbee so genannt, welcher
zuerst dieses grofse und tiefste unterseeische Becken des Golfs von Mexico uns
erschlossen hat, ist in der diesem Hefte beigegebenen Skizze auf die Tiefenkurven
10) Die Temperatur-Angaben bei den obigen Vergleichungen der Chronometer wären doch
nicht ohne Interesse gewesen, denn das Schiff befand sich damals schon lange in den japanischen
Gewässern, hatte noch kurz vorher einen schweren Sturm zu bestehen gehabt, und es waren fast
11/2 Jahre vergangen, seit es Europa verlassen hatte, also seitdem die Temperatur-Koefficienten
ermittelt waren (s. diese Annalen, 1879, pag. 432, 569). Mit der Möglichkeit einer wesentlichen
Aenderung dieser Koefficienten wäre aber natürlich sogar die gefundene Rangordnung der Chrono-
meter in Frage gestellt.
1 Val. pag, 338.