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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

TE 
1) Da hiernach die Chronometer A und B die besseren sein werden, 
also C das schlechtere, und ferner A besser als B, so ist die Reihenfolge der 
Gewichte: ABC, was auch mit Beisp. 8 übereinstimmt. 
2) Wird als Näherung der Gang von A konstant gesetzt, so ergiebt 
sich eine Schätzung der Gewichte von B und C nach dem umgekehrten Ver- 
hältnifs der Summe der Quadrate der Unterschiede vom arithmetischen Mittel: 
. aan 1. 1 _ 4,754 4,754 
(A—B): (A—C) = B 1 Oz z‘ 7,754 1014 4,754 9} 1 
welches genähert mit der direkten Bestimmung in Beisp. 8 übereinstimmt, aber 
die entsprechende Gewichtszahl für A bleibt dagegen hier unbestimmt gröfser. 
3) Um weiter in der Schätzung der Gewichte zu gehen und dieselbe für 
alle drei Chronometer zu versuchen, müfste eine Hypothese über die Zusammen- 
setzung der Fehler der relativen Gänge aus den unbekannten Fehlern der ein- 
zelnen Gänge gewagt werden. Dürfte man annchmen, dafs die Fehler (Ab- 
weichungen vom Mittel) in dem relativen Gang zweier Chronometer sich immer 
aus Summen der Fehler der einzelnen Chronometer zusammengesetzt hätten, 
dafs also die unbekannten Gangkurven der einzelnen Chronometer immer 
Schwankungen nach entgegengesetzten Seiten von ihren Mittelwerthen gemacht 
hätten, so würde doch die Gangkurve eines dritten Chronometers nicht mit 
jenen beiden Kurven zugleich in demselben Sinne übereinstimmen können. Es 
ist also unmöglich, dass sich in den Schwankungen der relativen Gänge bei 
allen drei Chronometern die Summen der Schwankungen der bezüglichen einzel- 
nen Chronometerpaare dargestellt finden, vielmehr werden schon der Wahr- 
scheinlichkeit gemäfs, in den Abweichungen der relativen Gänge von ihren 
Mittelwerthen überhaupt Summen und Differenzen der einzelnen Abweichungen 
vermischt vorkommen. In Folge dessen müssen dieSummen aller Abweichungen 
vom Mittel bei den relativen Gängen immer kleiner sein, als die Summen der Ab- 
weichungen der bezüglichen einzelnen Chronometer von ihren Mittelwerthen. Sind 
nun m, M2, M3 die unbekannten durchschnittlichen Fehler der einzelnen Chronometer 
A, B, C, und sind a, 8, y die Unterschiede zwischen jenen Summen von Ab- 
weichungen in den relativen Gängen und den entsprechenden Summen in den 
zugehörigen einzelnen Gängen, so dafs man im obigen Beispiele hat 
6(mı + m) = 2,204 «&«, 6(mı + ms) = 4,80 +8, 6(m: + ms) = 5,40 +7 
und wollte man, in Ermangelung jeder Kenntnifs von «, ß, y, diese Zahlen gleich 
Null setzen, so hätte man freilich sehr leicht aus den Summen der Quadrate: 
6 (mı + me)? =1,014 6(mı+ms)?!=4,754 6 (ma + ms)? = 6,040 
(mı + ma)? 5 0,169 (mı + ms)? = 0,792 (mz + ms)? iz 1,007 
mı -+ mz = 0,411 mı + ms = 0,890 m: + m3 = 1,003 
mı — mı= —0,113 m2 {ms = 1,003 
2 mı = 0,298 M1ı — mz=-—0,113 
mı — 0,149 mz = 0,262 
also die Gewichtsverhältnisse 412 WOTEnE VOTED® 
.B.0 — (© : (0'262) oma) = 26:8: 
A:B:ıO = (012) : (6262) (6741) = 28:8:1. 
Dafs diese Gewichtsverhältnisse so schlecht mit den aus Beisp. 8 direkt 
bekannten Werthen übereinstimmen, erklärt sich genügend aus der falschen 
hypothetischen Annahme, dafs @, 8 und y =— O0 sein sollten, Ihre wirklichen 
Werthe ersieht man aus demselben Beispiel 8, wonach im Vergleich mit dem 
dadurch kontrollirbaren Beispiel 9: « == 0,50 4 1,90 — 2,20 = 0,20; 8 = 0,50 
+ 5,6 — 4,80 — 0,76; y = 1,90 + 5,06 — 5,40 — 1,56 und damit mı + m = 2,20 
+ 0,20 — 2,40; mı + ms = 4,80 + 0,76 = 5,56; ma + ms = 5,40 + 1,56 — 6,96, 
woraus die Gewichtsverhältnisse A:B:C=102:7:1 in Uebereinstimmung mit 
einer genäherten früheren direkten Bestimmung folgen, Da aber über die 
Hülfsgröfsen &«, S, 7 keine Hypothese mit einiger Wahrscheinlichkeit zu machen 
ist, auch nicht, dafs sie bei fortgesetzten längeren Reihen von Vergleichungen 
weniger Einfluls erlangen, so wird man auf irgend eine brauchbare Gewichts- 
bestimmung für drei Chronometer aus blofsen Standunterschieden derselben 
im Allgemeinen verzichten müssen, wenn nicht einge neue annehmbare Hypothese 
an die Stelle gesetzt werden kann.
	        
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