280
oder ca 10 Sm von dem SW-Ende der Insel Kerguelen entfernt liegt, so liegen
die neu aufgefundenen Klippen nach Kurs und Distanz von diesen, in ungefähr
50° 0‘ S-Br und 69° 30‘ O-Lg.
5. Ueber die Route vom Kii-Kanal nach Yokohama berichtet
der Kommandant S. M. S. „Vineta“, Kapt. z. See Zirzow, Folgendes:
„Die in dem „China Sea Directory‘ enthaltenen Segelanweisungen von
Yokohama nach dem Kıi-Kanal empfehlen die Route dicht unter Land, weil
hier die Schiffe dem Einflusse des Kuro-siwo entzogen sind, und sogar auf
Sheilweise günstige Gezeitenströmungen rechnen können. Ueber die Route vom
Kii-Kanal nach Yokohama ist daselbst nichts erwähnt. Es liegt nun die Versuchung
nahe, auf dieser Route sich den Kuro-siwo zu Nutzen zu machen. — Nach den
von mir selbst gemachten KErıfahrungen, sowie nach Mittheilung eines der
bewährtesten Lotsen, ist jedoch der Kuro-siwo auch in diesem Fall unter allen
Umständen zu vermeiden, und die etwas längere Route unter Land hin zu
wählen, denn bei der Route im Kuro-siwo wird das Schiff soweit von Land
weggeführt, dafs man die Position des Schiffes nur durch astronomische
Beobachtungen kontroliren kann, bei dickem Wetter also die Kontrole gänzlich
anmöglich ist, wodurch die Sicherheit des Schiffes bei der grofsen Unregel-
mäfsigkeit des Stromes in dem von Klippen und kleinen Inseln besetzten
Gebiete ganz wesentlich beeinträchtigt ist. Die Route unter Land hingegen,
auf welcher von Kap zu Kap gesteuert wird, bietet selbst bei dickem Wetter
oft Gelegenheit, die Position des Schiffes an der gut beleuchteten Küste zu
kontroliren.“
6. Günstige Route von Kapstadt bis Melbourne im Januar und
Februar. Der Kommandant S. M, Aviso „Habicht“, Korv.-Kapt. Kuhn, be-
richtet, dafs nach seinen während der Reise von Kapstadt bis Melbourne vom
8. Januar bis 26, Februar 1881 gemachten Erfahrungen für Schiffe von der
Gröfse des „Habicht“ in den Monaten Januar und Februar auf der Route zwischen
den Parallelen von 30°—41° Süd die Verhältnisse sowohl hinsichtlich des
Windes, als auch des Stromes recht günstig zu liegen scheinen.
7. Wassertiefen vor der Mündung des La Plata-Stromes.!)
(„Hydrographische Nachrichten“ No. 13/108, Pola 1881.) Nach einem Bericht
des Kommandanten der österreichischen Korvette „Fasana“, Linienschiffs-Kapt.
Alfons Ritter von Hoenriquez, vom 23. Januar 1881, wurden beim Anlaufen
des La Plata-Stromes, in Berücksichtigung der ungenauen Tiefenangaben, die
nachstehenden Lothungen vorgenommen und sowohl die vom V. St. S. „Essex“
is. „Ann, d. Hydr. ete.“, 1880, pag. 275) nachgewiesene Vertiefung des Meeres-
bodens zwischen dem Festlande und der La Plata-Bank, als auch die Unver-
läfslichkeit der auf den Karten verzeichneten Tiefenangaben vorgefunden.
Datum
1881
Januar
ı Wasser-
Position 1 tiefe in
S-Br_ | W-Lg | m |Fad
91/gh a.m. 35° 5 351539 6‘ 0]
(2h Mittag[35 6 2358 100
8b p.m. [35 4 35153 200
J2hMittag[34 38 0 53 200
19 [3% p.m. 1/34 39 053 390
Grundproben
Feiner grauer Sand
Feiner grauer Sand
m. zerbr, Muscheln
Feiner grauer Sand
m. zerbr. Muscheln
Schwarzer Schlamm
Grober Sand mit
zerbroch. Muscheln
Bemerkungen
Leichte SW-Briese;
See leicht bewegt,
Leichte NNW-Briese;
See leicht bewegt,
SW-Briese (2), See
leicht bewegt.
ESE-Wind; Seegang
aus Süd.
Nördl, Briese (2-3);
See leicht bewegt.
8. Strömung unter der spanischen Küste, zwischen Gibraltar
und Kap Palos.®) („Hydrographische Nachricht“ 6/37. Pola, 1881.) Nach einem
Bericht des Kommandanten der österreichischen Korvette „Fasana“, Linienschiffs-
Kapitän Alfons Ritter von Henriquez, hielt sich die Korvette auf dem
Wege von Kap Palos nach Gibraltar dicht unter der spanischen Küste, um die
) S „Ann, d. Hydr. ete.“, 1878, pag. 4380 und 1880, pag. 275.
) S. „Mediterranean Pilot“, Vol, I., pag. 25.