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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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Kleine hydographische Notizen.) 
\. Beschreibung der Zurafa-Klippe und der Imbros-, Belo Poulo-, 
Karavi- und Falconera-Inseln. Griechischer Archipel, („Hydrographic 
Notice“ No. 2, London, 1881.) Nach einem Bericht des Kommandanten I. Br. M. 
Vermessungsfahrzeug „Fawn“, Kapt. Wharton, hat derselbe im November 
{880 die Zurafa-Klippen und die {mbros-, Belo Poulo-, Karavi- und Falconera- 
Inseln untersucht. Die Peilungen sind mifsweisend, und die Variation beträgt 
5° West im Jahre 1880. 
Die Zurafa-Klippe ist auf der Br. Adm.-Karte No. 2836 B (Tit. V, No. 264) 
richtig eingetragen (40° 27‘ N-Br, 25° 51‘ O-Lg); sie ist ein ca 30m langes Felsen- 
riff, welches zum gröfseren Theile kaum von Wasser bedeckt wird. Am westlichen 
Ende ist die höchste Spitze der Klippe, bestehend aus einem kleinen spitzen, 
ca 0,6 bis 0,9m hoch aus dem Wasser hervorragenden Felsen; in der Mitte der 
Klippe ist eine kleine flache Stelle, ca 0,5m über der Meeresfläche. Es stand 
zu hohe See, um auf der Klippe zu landen oder dichtbei zu lothen; dem An- 
scheine nach ist die Klippe jedoch an allen Seiten von tiefem Wasser umgeben; 
sie befindet sich auf einer schmalen Lothungsbank. Ungefähr 1 Kblg nördlich 
von der Klippe wurden 29ım Wasser gelothet, nach Westen zu erstreckt sich die 
Lothungsbank etwas weiter, da in dieser Richtung bei ca 4 Kblg Abstand von 
den Klippen nur 20 bis 26m Wasser gelothet wurden, und von’dort erst nahm die 
Wassertiefe zu. Bei mäßlsigem SW-Wind und kurzem Seegang war die Brandung 
auf dieser Klippe von Deck des „Fawn“ aus ca. 4 Sm weit sichtbar. 
Imbros-I. Das SO-Ende dieser Insel ist, obgleich viel niedriger, als das 
hohe und hinter ihr liegende Land, doch noch ca 30m hoch und springt, in 
dieser Höhe sich haltend, von der Landenge im Innern der grofsen Bucht 
nördlich von Kap Cephalo hervor. Dieses Kap ist an seinem Ende steil ab- 
fallend. Der „Fawn“ ankerte auf 24m Wasser in der Mitte der Bucht (der 
Grund besteht aus feinem Sand), als das Kap Cephalo gerade das Leuchtfeuer 
von Kap Hellas verdeckte. 
Belo Poulo-I. ist 213m hoch und liegt nahe der Einfahrt in den Golf 
von Nauplia. 
Karavi-I. ist 34m hoch und liegt 10 Sm SO von Belo Poulo entfernt. 
Falconera-I. ist 201m hoch und liegt 14 Sm Ost von Karavi-I. entfernt. 
2. Häfen von Azomata, Vathy und Kaio im Golf von Kolo- 
kythia.?) Südküste von Griechenland. Ionisches Meer. („Hydrographic 
Notice“ No. 35. London, 1880.) Nach einem Boricht des Kommandanten 
I. Br. M. S. „Falcon“, Commander B. F. Clark, 1880, liegt ungefähr 1Sm 
nördlich vom Kap Matapan der kleine Hafen von Azomata; derselbe gewährt 
Schutz gegen alle Winde, mit Ausnahme derjenigen zwischen Süd und SE, Die 
diesen Hafen einschliefsenden Berge sind nicht so hoch, als diejenigen bei 
dem kleinen, ca 1 Sm nördlich von ihm gelegenen Hafen von Vathy, und ein 
in dem Hafen von Azomata liegendes Schiff ist auch nicht solchen heftigen 
Windstöfßen ausgesetzt, wie in dem Hafen von Vathy, welch letzterer nur 
im Falle der Noth angelaufen werden sollte, oder um Schutz bei einem 
nördlichen Sturm zu suchen. Dieser Hafen ist nur gegen Winde aus SE bis 
SSE offen, hat aber tiefes Wasser, Da er von hohen Hügeln umgeben ist, so 
wehen durch die zwischen diesen befindlichen Thäler heftige Windstöße aus allen 
Richtungen in den Hafen hinein. Der Ankerplatz im Innern des Hafens ist 
ziemlich gut; da aber der zu benutzende Raum nur ungefähr 2/3 Kblg breit ist, 
80 mul ein Schiff sich vertäuen. In der Nähe dieses Hafens befindet sich ein 
Marmorbruch; da dieser jedoch mit dem Hafen nicht durch eine Straße ver- 
ounden ist, so dürfte sich der Hafen von Azomata mehr zur Verschiffung der 
Marmorblöcke empfehlen. 
In dem nördlich von Azomata liegenden Hafen von Kaio befinden sich 
auf der in der Mitte desselben liegenden Untiefe nur 4,6m Wasser, jedoch 
ist diese Stelle von 13 bis 18m Wassertiefe umgeben, In den südlichen und 
westlichen Theilen dieses Hafens sind gute Ankerplätze vorhanden. 
l) Die mit (D. S.) bezeichneten Notizen sind von der Deutschen Seewarte eingesendet, 
2) S. „Mediterranean Pilot“, Vol. IIL, pag. 351.
	        
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