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NE-Wind, doch war derselbe noch immer zu schral, um befriedigenden Fort-
gang bei ibm erzielen zu können. In der Nähe von 3° N-Br herrschte wieder
an zwei Tagen Windstille und westliche Mallung, und nicht cher als in 3,8° N-Br
und 130,7° O-Lg setzte der NE-Monsun ein. Nachdem dann bei diesem letzteren
Winde 10° N-Br in 128,7° O-Lg am 29, Februar und 20° N-Br in 124,8° O-Lg
am 7. März gekreuzt worden war, erreichte „Bernhard Carl“ am 12. März den
Hafen von Swatow. Die Dauer der ganzen Reise betrug 138 Tage.
Am 8. April verliefs die Bark Swatow wieder, um nach Manila zu segeln.
Der gröfste Theil dieser Reise wurde bei frischem NE-Monsun zurückgelegt,
doch herrschten auch an mehreren Tagen leichte, unbeständige südwestliche
Winde. Am 17. April, nach neuntägiger Reise, ankerte „Bernhard Carl“ auf
der Rhede von Manila.
Am 6, Mai trat die mit Zucker und Hanf beladene Bark von Manila aus
cine Reise nach New-York an, Bei leichten veränderlichen, meist jedoch aus
östlicher Richtung kommenden Winden, segelte man in langsamer Fahrt durch
Mindoro-Strafse, Mindoro-See und Basilan-Strafse. In der letzteren wurde man
durch leichte Mallung und Stille vier Tage laug festgehalten, und erst am
20. Mai befand „Bernhard Carl“ sich südlich von derselben. Aufserordentlich
ungünstig waren die in der Sulu-See herrschenden Verhältnisse. Höchst unbe-
ständige, ganz leichte Mallung und Windstille, zusammentreffend mit sehr
starker, oft über 36 Sm im Etmale versetzender Westströmung, machten dort
fast jeden Fortschritt des nach der Molukken- Passage strebenden Schiffes
unmöglich, Um von 4,9° S-Br in 123° O-Lg nach 2,8° N-Br in 126,4° O-Lg
zu kommen, um also eine Strecke von 240 Sm zurückzulegen, waren nicht weniger
als 19 Tage erforderlich. Der erwähnte starke Weststrom hörte auf, als man
endlich in die Nähe der NE-Spitze von Celebes gelangt war, und östlich von
dieser Insel lief die Strömung mit 1,5 Kn Fahrt nach NE. Das Antreffen dieser
letzteren Gegenströmung bewog Kapt. Niemann, seine Absicht, die zwischen
Celebes und Güolo liegende Molukken-Strafse zu benutzen, aufzugeben und die
Gilolo-Passage zu nehmen. Ocestlich von G7lolo traf man auch keinen nordöst-
lichen Strom mehr an, und konnte deshalb dort, trotz des leichten, meist süd-
westlichen Windes, einigermafsen befriedigender Fortgang erzielt werden. Am
17. Juni wurde in 129,4° O-Lg der Aequator überschritten. Am 24, Juni passirte
die Bark die Buru-Strafse, am 29. Jum endlich die Ombay-Passage. Am 1. Juli
gelangte „Bernhard Carl“ bei frischem SE-Winde südlich von der Insel Rotti
und war damit endlich frei von den engen, verwickelten Gewässern, deren
Durchsegelung eine so sehr lange Zeit erfordert hatte. Die Bark hatte bis da-
hin schon 56 Tage auf Sec zugebracht.
Im Indischen Ocean traf man zunächst nordöstliche und nordwestliche
Winde an, und erst, nachdem man nach 17,5° S-Br in 108° O-Lg gelangt war,
setzte dort am 10. Juli der SE-Passat ein. Mit demselben wurde dann, für eine
Woche etwa, befriedigende Fahrt erzielt. Gleich westlich von 89° O-Lg in
19° S-Br wurde der Passat jedoch schon flauer, und in 19,8° S-Br und
82,5 O-Lg erreichte man dessen südliche Grenze. Der Wind beschrieb hier
eine ziemlich rasch verlaufende Drehung nach links, um den ganzen Kompas,
bei welcher eine Ab- und Zunahme des Luftdrucks von 4 mm beobachtet wurde,
Nach dieser Drehung herrschte wieder für lange Zeit frischer SSE- und Süd-
wind bei einem gleichmäfsig hohen, mehr als 772 mm betragenden Luftdrucke,
Erst unweit 51° O-Lg in 28,3° S-Br nahm der Wind wieder nordöstliche
Richtung an, und erfolgte dann noch einmal eine ähnliche Drehung durch alle
Striche der Rose, Den ersten Westwind von längerer Dauer, der dann auch
gleich zum Sturme zunahm, traf man in der Nähe von 32° S-Br in 36° O-Lg.
Die Umsegelung des Kap der Guten Hoffnung wurde sonst durch Stürme kaum
erschwert, auch war die Richtung der dort beobachteten Winde sehr häufig
eine günstige, und konnte jene daher in ganz befriedigender Weise ausgeführt
werden, Am 21. August wurde bei hartem SW-Winde die Länge der Kapstadt,
und am 27, August in 10,2° O-Lg der Parallel von 30° Süd gekreuzt. Südlich
von demselben waren 22 Tage zugebracht worden, und auf der Fahrt über den
Indischen Ocean hatte man 20° S-Br in 77,3° O-Lg am 21. Juli, und 30° S-Br
in 46° O-Lg am 5. August, wie 90° O-Lg in 18,8° S-Br am 16. Juli, 60° O-Lg
in 25,4° S-Br am 29, Juli und 30° O-Lg in 33,5° S-Br am 15. August geschnitten.