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Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen Seewarte
im Monat Januar 1881.
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Name des
Schiffes
„Samarang“
„Mozart“
„Blücher“
„Bernhard Carl“
„Hebe“
„Helene“
„D. H. Wätjen“
„Friedrich“
„Clara“
| „Amelia“
D. „Memphis“
D. „Habsburg“
Kapitän
A. Lehmann
A. Jülicher
H. Schütte
E. J. F. Niemann
G. Nordt
J. Heerma
L. Deetjen
L. Brüggemann
J. H. Rosenau
M. Hohorst
J. Siegmund
R. Ringk
Rheder
F. H. van Leeuwen & Co.
D. H. Wätjen & Co.
H. Addicks
Burchard, Ernst & Co.
Fritz Dultz & Gen.
J. GC. Ihnen
D. H. Wätjen & Co,
F. Roters
H. Wessels
J. D. Bischoff
Gesellschaft „Kosmos“
Norddeutscher Lloyd
Heimaths-
hafen
Rotterdam
Bremen
Bremerhaven
Rostock
Pillau
Hamburg
Bremen
Bremerhaven
Bremen
Geestemünde
Hamburg
Bremen
Reise
Fredrikshaven, New-York
Hamburg, New-York, Bremen
Bremen, New-York, Liverpool
Cardiff, Swatow, Manila, New-
York, Lübeck
Pillau, New-York, Danzig
Hamburg, St. Johns, Turnavik,
Kxeter
Liverpool, New-York, Bremen
Bremen, New-York, Antwerpen,
New-Orleans, Bremen
Hamburg, Baltimore, Bremen
Hamburg, New-York, Triest
Süd-Amerika
Süd-Amerika
Dauer der
Beobachtung
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l. Reise des holländischen Schiffes „Samarang‘“, Kapt. A. Lehmann.
Am 10. September 1880 befand sich das, auf einer Reise von Kiel nach
New- York bestimmte, Vollschiff „Samarang“ in Sicht von Fair Island, Auf
Jen hier wehenden stürmischen SE-Wind folgte am nächsten Tage westlicher
Wind, der seine Richtung oft von südlicher nach nördlicher veränderte, und
bei dem aus diesem Grunde noch ein einigermafsen befriedigender Fortgang zu
erzielen war. Am 26. September gelangte das Schiff westlich von 35° W-Lg,
wo günstigere Verhältnisse angetroffen wurden. KEinen zwar nur kurzen, aber
heftigen Sturm erlebte man am 22. September in etwa 50° N-Br und 29,5 W-Lg.
Derselbe begann aus SE und endete aus West, Während sciner Dauer erreichte
der Luftdruck, welcher in sechs Stunden seinen Stand um 12 mm veränderte,
mit 740,4 mm seinen niedrigsten Stand. Am 1. Oktober befand sich „Samarang“
unweit 47,2° N-Br und 48° W-Lg, in Sicht eines 26 m hohen Eisberges. Als
man in einer Entfernung von 8 Sm recht Nord von demselben stand, wurde
gelothet, und eine Wassertiefe von 40 Faden gefunden. Die Meerestemperatur
war zur selben Zeit 10° C. Am 14. Oktober erreichte „Samarang“ den Hafen
von New-York. Es waren 34 Tage verflossen, seit Fair Island gesehen worden
war, und während dieser Zeit hatte man 30° W-Lg in 49,3° N-Br am 23. Sep-
tember, 50° W-Lg in 46,0° N-Br am 2. Oktober, 60° W-Lg in 43° N-Br am
6. Oktober und 70° W-Lg in 40,6° N-Br am 12. Oktober überschritten. Als
das mit Mais beladene Schiff späterhin New-York verliefs, um nach Kuropa
zurückzukehren, wurde dasselbe in der Näho von Sandy Hook von einem engli-
schen Dampfer angerannt, Es erlitt dabei solch’ schwere Beschädigung, dafs
es sank und total verloren ging,
2, Reise der Bremer Bark „Mozart“, Kapt. A. Jülicher.
Am 18, September 1880 befand sich die von Hamburg nach New- York hbe-
stimmte Bark „Mozart“ in Sicht von Fair Island. Stürmischer Westwind hielt
das Schiff hier mehrere Tage fest, und noch am 22, September wurde diese
Insel gesehen. Bei später auftretenden, meist aus hoch südlicher Richtung
wehenden Winden erreichte man bis zum 30. September 19° W-Lg in 60,5° N-Br,
and fand dann endlich längere Zeit anhaltende, kräftige Ostwinde, die das
Schiff in fünf Tagen bis nach 39° W-Lg führten. Andauernde nordwestliche