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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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der Prüfungsperiode sein, welche um 115 Tage von einander abstehen. Wäre 
keine Acceleration, sondern nur Kompensationsfehler vorhanden, so würde in 
den meisten Fällen die Differenz der um 60 Tage von einander entfernten 
Gänge, welche, den beiden äufsersten Temperaturen entsprechend, das A bilden. 
Da nun beide Ursachen zusammenwirken, so werden die beiden Gänge, deren 
Differenz das A bildet, im Allgemeinen zwei Epochen entsprechen, welche eine 
Distanz von einander haben, die zwischen diesen beiden Grenzen liegt. In 
Ermangelung besserer Kenntnifs und der grofsen dabei vorkommenden Mannig- 
faltigkeit nehmen, wir das Mittel aus beiden Epochen und sagen, die das alte A 
bildenden Gänge liegen im Mittel, wenn die Acceleration 0,01 täglich beträgt, 
um 87 Tage auscinander, In dieser Zeit hat sich der tägliche Gang um 0,87 Sek. 
geändert, oder das A ist um 8,7 Sek, oder rund 9 Sek. größer, als es sein 
würde, wenn keine Acceleration vorhanden wäre, und um diese Gröfse haben 
wir die alten Grenzen zu verkleinern, wenn wir die neue Klassifikation an die 
alte anschliefsen wollen. Diese Bestimmung ist auch vollkommen in Ueberein- 
stimmung mit der aus der diesjährigen Prüfung sich ergebenden Differenz des 
neuen und des alten A, welche nach direkter Bestimmung im Mittel 7,9 Sek. 
beträgt, während sie unter der Annahme, dafs die zur Bildung der Gröfse A 
verwendeten Gänge 87 Tage auseinander liegen und die tägliche Acceleration 
0,0086 (das Mittel aller diesjährigen c) sei, 7,5 Sek. betragen würde. Wir 
haben also als obere Grenzwerthe für Klasse I 26 Sek., für Klasse II 46 Sek. 
und für Klasse III 56 Sek. anzunehmen. 
Um nun die Größe der Werthe von A, B und C für sich bei der Be- 
urtheilung mit in Berücksichtigung ziehen zu können, müssen für jede einzelne 
derselben Grenzwerthe festgesetzt werden, welche nicht überschritten werden 
dürfen. Für diese Grenzen möchten wir zunächst folgende Werthe vorschlagen. 
Klasse I: A darf nicht übersteigen 14,0 Sek. 
B, » » 5,8 „ (also A +2B + C nicht über 26 Sek. 
Cm x» » 0,5 
Klasse II: A darf nicht übersteigen 21,0 Sek. 
B , % 12,0 „ (also A + 2B + C nicht über 46 Sek. 
C » n 0,6 
KlasseIII: A darf nicht übersteigen 25,0 Sek. 
B ” » ” 0 „ (also A + 2B + C nicht über 56 Sek. 
Dies würde eine Methode sein, die Klassifikation nach diesen Grund- 
sätzen auszuführen. Hierzu möchten wir noch folgende Modifikation vorschlagen, 
Wenn auch im Allgemeinen an dieser Klassifikation festgehalten werden soll, 
so erscheint es doch gerechtfertigt, zu Gunsten der Gröfse A oder des Kompen- 
sations-Fehlers, welcher der am wenigsten schädliche der drei Fehler ist, weil 
er gesetzmäfsig und keinen plötzlichen und jedenfalls nur geringen Aenderungen 
mit der Zeit ausgesetzt ist, und daher in Rechnung gezogen werden kann, eine 
geringe Erweiterung der Grenzen eintreten zu lassen. Man wird gewifs eher 
geneigt sein, einem Chronometer mit folgenden Gröfsen A — 24, B — 2,5 und 
Ü = 0,3, also A + 2B + C — 29,3, die Klasse I zu ertheilen, obwohl der 
Kompensationsfehler und die Gröfse M schon innerhalb der zweiten Klasse 
fallen, als einem Chronometer mit den Gröfsen A — 4, B = 10, C =— 1,0, 
welches Klasse I bekommen müfste, wenn nur die Größe A + 2B + C mafs- 
gebend ist, weil das erste eine weit größere Garantie dafür bietet, dafs sich 
der Gang nicht sprungweise und durch Acceleration ändert, wie das zweite, 
wenn auch bei ersterem der Kompensationsfehler etwas größer ist. Der Unter- 
zeichnete schlägt daher vor, die Grenzen von M für die einzelnen Klassen auf 
resp. 30 Sock,, 50 Sek. und 65 Sek. festzusetzen und innerhalb jeder Klasse nur 
für B und C bestimmte Werthe, welche unter keinen Umständen überschritten 
werden dürfen, zu normiren, den Werth für A dagegen innerhalb des durch 
die Grenze von M gegebenen Spielraumes frei zu lassen.
	        
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