229
vo. Datum
1880
i
|
3
Dez, 1
5bh—6h p. m. /
Ort
N-Br | W-Lg
16° 36‘ 109° “
Qber-
Aäche
10Fd. | °OFad. | 30Fd, | 40Fa. |
18 m 371m 55m 73m
"0 Fd. | 80 Fd.
31m 146 m
Spec. Gewicht
der Oberfläche
‚ed. auf 17.5°C
52 |- 26,0 _ — — —_ 22,2 ‚ 1.02488
52 / 248 | 922 204 | 170 15,7 | 136 —_
52 | 264 264 — 2 — — =
Bemerkung. Da die Differenz bei den Reihentemperaturen No. 1 und 2 in 10 und 80 Faden Tiefe so grofs war,
jiefs Kapt. Ringe gleich nach Sonnenuntergang das Miller-Casella’sche Thermometer nochmals hinunter und nahm bei
zleicher Oberflächentemperatur die Temperaturreihe No. 3 bis zu 20 Fad, (37m) Tiefe. Fehler beim Ablesen der Temperatur
kamen nach Angabe des Kapt. Ringe nicht vor. — Bei allen Reihentemperaturen stand die Leine perpendikulär.
is
R
Dez. 2
Rh. 9h ga, m.
16
oo0y |
109° 7°
Ober- , 20Fd. | 50 Fd. | 80 Fd. | 100Fd. | 150Fd. | 180Fd.
fläche | 37m | 91m 146 m 183m 274m |‘ 399m
25,9 | 25,6 | 16,4 | 14,1 | 12,4 | 11,1 10,6
Iber- ! 10 Fa.| 20 Fa. 30 Fd.| 40 Fd.! 50 Fd.|100Fd. 115Fd./178F4.278Fd. 305Fd.
Häche 18m 137m 55m 73m 91m 183m 210m 1326 m |508 m |558 m
Spec. Gewicht
der Oberfläche
‚ed. auf 17,5°C
1.02449
Spec. Gewicht
red. auf 17.5°C
9) Dez. 3, | 16° 15 [200934] 268 | 268 | 26,4 | 22,0 | — | 155 | 127 | z“ ] — — | 7,3 | 1.02428
(0 | 8b-—12h am. | ZZ | 8 ZZ rel ZZ | ns! 06l 291
3. Ueber das Vorkommen von Eis in der Ostsee Ende März 1881
berichtet der Kommandant 8. M. Kbt. „Comet“, Kapt.-Lieut. Frhr. v. Ehrhardt,
Folgendes:
„Auf der Reise von Kiel nach Warnemünde, am 26. März 1881, bemerkte
ich beim Sichten der Küste von Laaland nach Osten entlang weit ausgedehnte
Eisflächen und Eisberge, welche sich scheinbar an die Küste anschlossen und
ein Festliegen vermuthen liefsen. Mit östlichem Kurse durch den Fehmarn-Belt
steuernd, passirte das Kanonenboot viele treibende Eisschollen, doch schien im
Osten freies Fahrwasser zu sein. Bald darauf zeigten sich jedoch vermehrte
Eisschollen, und unmittelbar darauf zeigten sich am ganzen Horizonte Eisflächen
von mächtiger Ausdehnung und Stärke. Bei dem hierauf eingeschlagenen süd-
lichen Kurse schien die mecklenburgische Küste eisfrei zu sein, während sich
nach SO hin eine hohe Eisbank bis zum Horizont ausdehnte. „Comet“ ankerte
am Abend des 26. März 1881 in Warnemünde und setzte 4" a. m. am 27. März
bei klarem Wetter und leichtem NW-Wind die Reise nach Swinemünde fort.
Kurz nach dem Verlassen der Rhede von Warnemünde erschienen in NO am
Horizonte grofe Eisflächen, welche ununterbrochen auf einander folgten, während
das Fahrwasser an der Küste mit nur kleinen treibenden Eis-Schollen und Bergen
bedeckt war. Dasselbe Verhalten des Eises an der Küste zeigte sich in der
Nähe von Arkona; dahingegen zeigten sich nach NO mächtige Eisschollen. Im
Tromper Wiek bemerkte man vieles und schweres Treibeis, und mufste der Kurs
des Kanonenbootes fortwährend geändert werden, um jenen Schollen auszu-
weichen. Kaum war das Fahrwasser wieder klarer geworden, als ein mächtiges
Eisfeld, welches, von NW kommend, sich scheinbar unmittelbar bis an die Küste
von Königsstuhl erstreckte und keinen offenen Raum aufwies, bemerkt wurde.
Diese Eismasse bestand aus mächtig aufgethürmten 1m und darüber dicken
Schollen festen Kerneises. Erst ganz in der Nähe der Küste theilte sich das
Eisfeld und gewährte eine Durchfahrt nach Süden in fast gänzlich eisfreies
Fahrwasser.“
4. Datum des Freiwerdens der Oder-Mündungen (Peene, Swine
und Dievenow) vom Eise in den Jahren 1874 bis 1881. Wie in der
obigen Notiz erwähnt ist, zeigte sich in der Ostsee zwischen Kiel und Swinemünde
Eis in einer hierfür sehr späten Zeit des Jahres. Die niedrigen Temperaturen
in den Monaten Januar, Februar und März dieses Jahres im Binnenlande be-
wirkten gleichfalls ein sehr spätes Aufthauen des Eises in den drei Oder-
Mündungen, so dafs die amtliche Eröffnung der Schiffahrt in diesem Jahre 1881