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hat man zum Tragen eingerichtete Stühle. Männer reiten auf den Schultern
der Tasqueros durch das Wasser.
Zu verschiedenen Malen kam es während unseres Aufenthaltes vor, dafs
Schiffe vor ihren Ankern trieben oder dieselben verloren, doch betraf dies immer
nur nachlässig bewachte und mit ungenügendem Ankergeräth versehene Küsten-
fahrer. Gut ausgerüstete Schiffe liegen auf der Rhede von Salaverry zu jeder
Jahreszeit vollkommen sicher.
Das Klima ist gesund. Zu dem Wohlbefinden der Mannschaft trägt hier
noch besonders bei, dafs dieselbe nicht an Land kommen kann, und dafs wegen
der recht frischen und meistens feuchten Nächte sich niemand auf Deck zum
Schlafen legt.
Die Hafenunkosten sind in Salaverry nicht sehr hoch. Sie betrugen
für „Ida“: ;
Leuchtfeuergeld für 371 Registertonnen zu 20 Ctvs. 74,20 Silbersoles
Manifeste und Stempel. .......0. . , 13— » )
Abgabe an den Hafenkapitän . . . 8,— »
Hafengeld . . ;„ 4.0. . 510 »
im Ganzen 100,30 Silbersoles,
Nach dem Zwangskurse, den die Regierung für das Papiergeld eingeführt
hatte, galt 1 Silbersol gleich 3'/4 Papiersoles, letzterer also etwa 1 M. Als
Frachtvorschufs wurde uns der Papiersol dagegen nach dem Handelskurse zu
aicht mehr als 46 Pfennigen (5'/a Pence) angerechnet, wodurch sich bei der
Bezahlung obiger Summe in Papiergeld die wirkliche Ausgabe noch um ein
Bedeutendes verringerte. Weitere Ausgaben waren 50 Papiersoles für Klarirung
und 512 Papiersoles für 3200 Gallonen Trinkwasser.
Um für die Kollegen, welche hierher kommen könnten, meine Ansicht
über Salaverry kurz zusammenzufassen, So ist dieser Ort für Schiffe, welche
in Ballast und für die Rückfahrt befrachtet kommen, als Ladeplatz wohl zu
empfehlen. Die Schiffe müssen aber mit Wasser, Proviant und Garnierholz
reichlich versehen sein. Unbefrachtet direkt von Europa mit Ladung hierher
zu kommen empfiehlt sich nicht. KEintretenden Falles sollte man Callao an-
laufen, sich dort mit Wasser und was sonst nothwendig ist, versehen und, wenn
irgend möglich, schon hier die Rückfracht von Salaverry abschlielsen.“
Port Chalmers (Otago), Lyttelton und Oamaru.
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte,)
Ueber diese, an der Ostküste von Neuseeland (Middle Island) gelegenen
Häfen sendet Kapitän H. Benke von der Deutschen Brigg „Gemma“ folgenden
Bericht an die Seewarte.
„Von West kommend und nach Port Chalmers bestimmt laufe man, wenn
möglich, die Snares an und mache dann, namentlich bei Südwestwind, gut süd-
lich von Kap Saunders Land. Am Tage und bei hellem Wetter wird man, längs
der Küste segelnd, die Stadt Dunedin früh genug sehen. Dann steuere man
um Kap Saunders herum, in 1 bis 2 Sm Entfernung vom Lande auf Tairoa Head
zu. Bei Nacht und hellem Wetter ist das Feuer von Kap Saunders 20 Sm weit
sichtbar. Will man nicht unter Tairoa Head ankern, so muls zeitig genug bei-
gedreht werden; namentlich bei Südwestwind, weil der Strom stark nach Nord-
ost setzt. Sollte man vorbeitreiben, so würde es vielleicht mehrere Tage in
Anspruch nehmen, um Tairoa Head wieder zu erreichen. Ein Schleppdampfer
ist da, um Schiffe über die Barre nach Port Chalmers zu schleppen. Die Schiffe
liegen in Port Chalmers an der Werfte, wo die Ladung in Eisenbahnwagen ge-
löscht wird. Frisches Fleisch, Kartoffeln, Mehl und Brod sind sehr gut und