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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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hat man zum Tragen eingerichtete Stühle. Männer reiten auf den Schultern 
der Tasqueros durch das Wasser. 
Zu verschiedenen Malen kam es während unseres Aufenthaltes vor, dafs 
Schiffe vor ihren Ankern trieben oder dieselben verloren, doch betraf dies immer 
nur nachlässig bewachte und mit ungenügendem Ankergeräth versehene Küsten- 
fahrer. Gut ausgerüstete Schiffe liegen auf der Rhede von Salaverry zu jeder 
Jahreszeit vollkommen sicher. 
Das Klima ist gesund. Zu dem Wohlbefinden der Mannschaft trägt hier 
noch besonders bei, dafs dieselbe nicht an Land kommen kann, und dafs wegen 
der recht frischen und meistens feuchten Nächte sich niemand auf Deck zum 
Schlafen legt. 
Die Hafenunkosten sind in Salaverry nicht sehr hoch. Sie betrugen 
für „Ida“: ; 
Leuchtfeuergeld für 371 Registertonnen zu 20 Ctvs. 74,20 Silbersoles 
Manifeste und Stempel. .......0. . , 13— » ) 
Abgabe an den Hafenkapitän . . . 8,— » 
Hafengeld . . ;„ 4.0. . 510 » 
im Ganzen 100,30 Silbersoles, 
Nach dem Zwangskurse, den die Regierung für das Papiergeld eingeführt 
hatte, galt 1 Silbersol gleich 3'/4 Papiersoles, letzterer also etwa 1 M. Als 
Frachtvorschufs wurde uns der Papiersol dagegen nach dem Handelskurse zu 
aicht mehr als 46 Pfennigen (5'/a Pence) angerechnet, wodurch sich bei der 
Bezahlung obiger Summe in Papiergeld die wirkliche Ausgabe noch um ein 
Bedeutendes verringerte. Weitere Ausgaben waren 50 Papiersoles für Klarirung 
und 512 Papiersoles für 3200 Gallonen Trinkwasser. 
Um für die Kollegen, welche hierher kommen könnten, meine Ansicht 
über Salaverry kurz zusammenzufassen, So ist dieser Ort für Schiffe, welche 
in Ballast und für die Rückfahrt befrachtet kommen, als Ladeplatz wohl zu 
empfehlen. Die Schiffe müssen aber mit Wasser, Proviant und Garnierholz 
reichlich versehen sein. Unbefrachtet direkt von Europa mit Ladung hierher 
zu kommen empfiehlt sich nicht. KEintretenden Falles sollte man Callao an- 
laufen, sich dort mit Wasser und was sonst nothwendig ist, versehen und, wenn 
irgend möglich, schon hier die Rückfracht von Salaverry abschlielsen.“ 
Port Chalmers (Otago), Lyttelton und Oamaru. 
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte,) 
Ueber diese, an der Ostküste von Neuseeland (Middle Island) gelegenen 
Häfen sendet Kapitän H. Benke von der Deutschen Brigg „Gemma“ folgenden 
Bericht an die Seewarte. 
„Von West kommend und nach Port Chalmers bestimmt laufe man, wenn 
möglich, die Snares an und mache dann, namentlich bei Südwestwind, gut süd- 
lich von Kap Saunders Land. Am Tage und bei hellem Wetter wird man, längs 
der Küste segelnd, die Stadt Dunedin früh genug sehen. Dann steuere man 
um Kap Saunders herum, in 1 bis 2 Sm Entfernung vom Lande auf Tairoa Head 
zu. Bei Nacht und hellem Wetter ist das Feuer von Kap Saunders 20 Sm weit 
sichtbar. Will man nicht unter Tairoa Head ankern, so muls zeitig genug bei- 
gedreht werden; namentlich bei Südwestwind, weil der Strom stark nach Nord- 
ost setzt. Sollte man vorbeitreiben, so würde es vielleicht mehrere Tage in 
Anspruch nehmen, um Tairoa Head wieder zu erreichen. Ein Schleppdampfer 
ist da, um Schiffe über die Barre nach Port Chalmers zu schleppen. Die Schiffe 
liegen in Port Chalmers an der Werfte, wo die Ladung in Eisenbahnwagen ge- 
löscht wird. Frisches Fleisch, Kartoffeln, Mehl und Brod sind sehr gut und
	        
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