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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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in 20,1° S-Br am 12. September und den von 30° Ost in 32,8° S-Br am 
26. September gekreuzt. 
Aus dem steifen SE-Winde, welcher „Constance“ wieder nordwärts von 
30° S-Br führte, entwickelte sich noch nicht der Passat. Nördlich von 27,5° S-Br 
herrschte an mehreren Tagen wieder ganz leichte südöstliche Briese und Mallung 
und erst unweit 25,5° S-Br in 7,5° O-Lg erreichte man, bei einem 768,5mm 
betragenden Luftdruck, das eigentliche Passatgebiet. Innerhalb desselben wehte 
nur nördlich von 12° Süd frischer Wind, während derselbe südlich von dieser 
Breite nur in leichter Weise auftrat. Am 28. Oktober wurde in 21,6° W-Lg 
die südliche Halbkugel verlassen. Die Strecke zwischen 30° S-Br und der Linie 
war in 21 Tagen durchsegelt, und auf derselben 20° S-Br in 2° O-Lg am 
15. Oktober und 10° S-Br in 10,5° W-Lg am 22. Oktober gekreuzt worden. 
Der SE-Passat dehnte in nördlicher Breite sein Gebiet bis nach 2,4 Grad 
in 22,2° W-Lg aus, und der nördlich von diesem Punkte liegende Stillengürtel 
reichte bis nach 6° N-Br in 22,4° W-Lg. Die Richtung der in letzterem vor- 
herrschenden Mallung war eine südwestliche. Die nördliche Grenze des NE- 
Passats, dessen gröfste Stärke zwischen 14° und 26° N-Br angetroffen worden 
war, lag in der Nähe von 27,5° N-Br und 33,3° W-Lg. Der frisch wehende 
Wind beschrieb nördlich von derselben eine nach rechts verlaufende Drehung 
um den ganzen Kompafs und herrschte später noch wieder für einige Zeit aus 
nordöstlicher Richtung. Unweit 34° N-Br in 30,5° W-Lg folgte auf kurze 
Stille nordwestlicher Wind, der das Schiff fast ununterbrochen bis nach 43° N-Br 
in 16° W-Lg begleitete. Bei kräftigem SW-Winde wurde der letzte Theil der 
Reise zurückgelegt. Am 26. November befand man sich bei Sturm aus Süd- 
west in der Nähe von Lizard. Die ganze Reise war in 106 Tagen vollendet 
worden; 29 derselben hatte man in nördlicher Breite des Atlantischen Oceans 
zugebracht, und dort 10° in 24,5° W-Lg am 5. November, 20° in 30,6° W-Lg 
am 9. November, 30° in 32° W-Lg am 13.. November und 40° in 21,9° W-Lg 
am 20. November gekreuzt. Am 19. November hatte „Constance“ sich in Sicht 
der Insel San Miguel befunden. 
5. Reise der Danziger Bark „Oberbürgermeister von Winter“, Kapt. C. Scheibe. 
Am 8, November 1880 befand sich der auf einer Reise von Quebec nach 
Troon begriffene „Oberbürgermeister von Winter“ in der Nähe des Eingangs zum 
Busen von St, Lawrence. Bei fast nur aus westlicher Richtung wehenden, sehr 
häufig heftig stürmenden Winden wurde von hier aus die Reise über den Ocean 
in solcher Weise vollendet, dafs 50° W-Lg in 44,3° N-Br am 15. November und 
30° W-Lg in 47° N-Br am 20. November überschritten wurde. Am 27. No- 
vember, nach 19tägiger Reise, erreichte die Bark den St. Georg’s-Kanal, 
6. Reise der Dänischen Bark „Therese“, Kapt. P, Hartmann. 
Das der Seewarte zurückgelieferte Journal dieses Schiffes enthält den 
gröfseren Theil einer Reise von Hamburg nach der Carolinen-Gruppe, doch 
mufs die Beschreibung dieser Reise wegen Unvollständigkeit des Journals 
ausfallen. 
Reise der Bremer Bark „Johanne Marie“, Kapt. B. Jaburg. 
Am 25. April 1880, 5 Tage später als von der Weser aus eine Reise 
nach New-York angetreten worden war, befand sich die Bark „Johanne Marie“ 
in Sicht von Fair Island. Bei umlaufenden westlichen Winden versuchte man 
von hier aus nach Westen hin zu gelangen, und waren die angetroffenen Ver- 
hältnisse der Ausführung dieser Absicht auch nicht zu ungünstig. Einen zwar 
nur kurzen, aber sehr heftigen Sturm, in welchem die Art und Weise der Ver- 
änderung der Windrichtung anzeigte, dafs man sich an der nördlichen Seite der 
Bahn desselben befand, erlebte man am 1. Mai in der Nähe von 58° N-Br und 
15,5° W-Lg. Dieser aus SE beginnende Sturm erreichte aus Nord seine gröfste 
Stärke, und der niedrigste während seiner Dauer beobachtete Luftdruck war 
752,0mm. Es folgte auf den Sturm ein längere Zeit anhaltender stürmischer 
NW-Wind. Die westlich von 40° W-Lg angetroffenen Winde zeichneten sich 
besonders durch ihre geringe Stärke aus, doch konnte, der Veränderlichkeit 
ihrer Richtung wegen, auch hier ziemlich befriedigender Fortgang erzielt werden. 
Ann. d, Hydr., 1881, Heft IV (April).
	        
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