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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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dann bei sehr kräftigem Winde, östlich von der Kap Verde-Gruppe, nach Süden, 
and gelangte dann am 16. August in der Nähe von 13,7° N-Br in 21,2° W-Lg 
zur äquatorialen Passatgrenze. Nachdem dieselbe überschritten worden war, 
gerieth man in Windstille, auf welche nach wenigen Stunden der südwestliche 
Monsun folgte. Südlich von 10° N-Br herrschte dieser letztere Wind kräftig 
and beständig, und nahm die Reise hier einen raschen ungestörten Verlauf, 
Am 25. August wurde in 3,8° N-Br die Länge des Kap Palmas, am 28. August 
in 4,5° N-Br der erste Meridian und am 31, August der Bestimmungshafen 
erreicht. Die Reisedauer betrug nur 35 Tage, und in dieser Zeit hatte man 
40° N-Br in 12,3° W-Lg am 3. August, 30° N-Br in 18,7° W-Lg am 8. August, 
20° N-Br in 20,9° W-Lg am 12. August und 10° N-Br in 19,2° W-Lg am 
19. August geschnitten. 
Am 19. September verließ die Brigg die Lagos-Rhede wieder, um nach 
Hamburg zurückzukehren. Bei mäfsiger ziemlich beständiger westlicher Briese 
segelte man über B. B.-Bug, bis „Mathilde“ am 27. September nach 0,1° S-Br 
in 5,7° O-Lg gelangt war. Unweit dieses Punktes wurde gewendet und über 
St. B.-Bug gesegelt. Nach kurzer Zeit wurde „Mathilde“ dann wieder in nördliche 
Breite gedrängt, doch konnte man, da die Strömung eine günstige Richtung 
angenommen hatte, ziemlich befriedigenden Fortschritt nach Westen erzielen. 
Am 2. Oktober wurde in 0,5° N-Br der erste Meridian wieder erreicht, und 
traf man westlich von demselben noch frischeren beständigeren Wind, Am 
8. Oktober befand die Brigg sich in 2,5° N-Br und 12,5° W-Lg, und von diesem 
Punkte ab führte frischer SW-Wind „Mathilde“ nach 9,5° N-Br in 22,8° W-Lg. 
[n der Nähe dieser Position endete am 13. Oktober der südwestliche Wind, 
and, nachdem an zwei Tagen Mallung und Windstille geherrscht hatte, setzte 
anweit 11° N-Br in 23° W-Lg der NE-Passat ein, Das Gebiet dieses Windes 
arstrockte sich nur bis nach 20° N-Br in 28,3° W-Lg. Nachdem man es, in 
geringer Entfernung von diesem Punkte, verlassen hatte, mulste eine lange Zeit 
bei leichten veränderlichen, meist südlichen und östlichen Winden, die keinen 
raschen Fortgang erlaubten, gesegelt werden, Frischeren Ostwind, der dann 
aber wenig erwünscht war, traf „Mathilde“ nördlich von 33° N-Br an, und 
westliche Winde, welche die Brigg später in rascher Weise zum Kanal führten, 
erst, nachdem 40° N-Br überschritten worden war, Am 16, November wurde 
die Länge von Lizard erreicht, nach einer Reise, deren Dauer 58 Tage betrug. 
Während derselben war 10° N-Br in 23° W-Lg am 14. Oktober, 20° N-Br in 
28,3° W-Lg am 22. Oktober, 30° N-Br in 24,0° W-Lg am 1. November und 
40° N-Br in 17,8° W-Lg am 11. November geschnitten worden. 
3. Reise der Rostocker Bark „J. F. Pust“, Kapt. F. Niejahr. 
Diese Bark vollendete während der Zeit von April bis Dezember 1880 
eine Anzahl von Reisen in nordeuropäischen Gewässern, deren Wiedergabe an 
dieser Stelle nicht thunlich erscheint. 
4. Reise des eisernen Hamburger Vollschiffes „Constance“, Kapt. J. €. Jark. 
Mit dem 28. März 1880 beginnt das meteorologische Journal des auf 
einer Reise von Cardıf nach Singapore begriffenen Schiffes „Constance“. Man 
befand sich an diesem Tage in 15,5° N-Br und 20,9° W-Lg, also östlich von 
den Kap Verde-Inseln, und steuerte von dort bei kräftigem Passat einen solchen 
Kurs, dafs man am 2. April die südliche Passatgrenze in 2,5° N-Br und 
24,2° W-Lg erreichte. Im Stillengürtel, der sich ganz bis nach 2,5° S-Br in 
27,8° W-Lg ausdehnte, herrschte meistens leichte südöstliche, nur zeitweise von 
Stille unterbrochene Briese. Von derselben geführt, überschritt man am 4. April 
in 25,6° W-Lg den Aequator. 
Im Südatlantischen Ocean traf „Constance“ erst südlich von 4° S-Br 
kräftigen Passat. Lag dessen äquatoriale Grenze unverhältnifsmäfsig weit süd- 
lich, so war dasselbe der Fall mit der polaren Grenze, und erst in 27° S-Br 
und 28,5° W-Lg überschritt man dieselbe. Unweit dieses Punktes, wo der 
Luftdruck mit 766,5mm seinen höchsten Stand erreicht hatte, drehte der kräftige 
Wind nördlich und führte, begleitet von den gewöhnlichen Erscheinungen — 
einer Luftdruckabnahme von 6mm —, eine Drehung durch West und Süd nach 
SE zurück aus. Später lief der nun fast stürmisch auftretende Wind noch einmal
	        
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