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of Charleston, South Carolina. Author of the circular polar tables ete. Charleston,
3. C. printed by J. Hoff, 1818. ;
Wie v. Zach erfuhr, war diese Ausgabe vergriffen und selbst in Amerika
selten. Er nahm daher eine Abschrift davon, wonach die Tafel p. 229 Bd. 6
der „Correspondance astronomique“ abgedruckt und dadurch in weiteren wissen-
schaftlichen Kreisen bekannt geworden ist. Eine Prüfung der Tafel wurde
vorläufig durch Vergleichung einiger Beispiele nach strenger Rechnung v. Zach’s
vorgenommen, und überhaupt nur die Aufmerksamkeit auf diese kurze Berech-
aungsart der Monddistanzen hinzulenken gesucht, deren Werth im Allgemeinen
nicht zu leugnen war, indessen doch weiter untersucht zu werden verdiente,
Noch beschäftigt mit dem Druck der Elford’schen Tafel in Genua erhielt
vy. Zach einen Besuch von Plana, dem er die Sache mittheilte, und ihn um eine
nähere Untersuchung derselben bat, mit der Bemerkung: „que la nouvelle Amerique
äonnait 1A une bonne lecon ä notre vieille Kuropo-
Plana’s „Explication de la Methode du Capt. Elford‘“ ist Seite 339 bis
348 der „Corresp. astr. Vol, VI“ gedruckt. Er geht dabei von der Formel aus:
Psinh P sin H ;
Wannen a ZN LU
DD CO DE " OF
wo C die Korrektion für Refraktion nach der Elford’schen Tafel ist. Um aber
denjenigen Ausdruck für C zu suchen, welcher D’ genau geben soll, nimmt
Plana diese Gröfse C in einem weiteren Sinne, nämlich als Refraktionsbetrag
mit Einschlufs der Gröfsen 2. Ordnung und bedient sich nun der Methode von
Legendre für die weitere Entwickelung von C. Das Resultat ist aber (S. 347),
dafs Elford’s Tafel die Gröfsen 2. Ordnung vernachlässigt haben müsse, welche
von der Mondparallaxe abhängen, und Plana sieht in dem ganzen Verfahren von
Elford nur ‚eine geschickte Zerlegung der seit 1805 bekannten Formel von
Legendre in 3 Theile, deren letzter, die Totalität der Gröfsen 2, Ordnung
oetreffend, gänzlich vernachlässigt wird — weil die Beobachtungen auf dem
Meere nicht entsprechend genau seien. Uebrigens räumt Plana ein, dafs Elford
äurch ein ganz anderes Verfahren auf seine Methode gekommen sein möge,
and wenn dasselbe den Vorzug verdiene, so würde er, Plana, denselben auch
gern zugestehen, wenn der Beweis davon zu seiner Kenntnifs käme. ;
Die Bemerkung von Plana aber, dafß bei dieser Form der Rechnung,
die aus der Tafel entnommene Korrektion nur die Refraktion enthalten könne,
eine Behauptung, die ebenso entschieden bei Encke’s Prüfung !*) der Elford-
schen Tafel wiederkehrt, ist doch, so allgemein gefafst, nicht ganz zutreffend,
wenn sie für Elford’s Tafel auch so weit gültig ist, dals diese faktisch nichts
Anderes enthält, eben so wie die späteren Tafeln von Norie und Ward, Es
fragt sich nur, ob sie bei derselben Form nicht etwas mehr als die Refraktion
anthalten könnten? Vielleicht ist dabei nur ein Umstand übersehen worden.
Wenn nämlich die gedachten Tafeln keinen Unterschied machen zwischen Stern-
höhe und Mondhöhe, sondern nur gröfßsere und kleinere Höhe unterscheiden,
während der Haupttheil der Größe zweiter Ordnung = !/s P?* cos *H sin *M cotg D
diesen Unterschied freilich ausspricht, indem H die Mondhöhe und M den Winkel
am Monde bedeutet, so mufs es doch auch hier gestattet sein, die Höhen zu
verwechseln, da cos H sin M = cos h sin S ist. Endlich ist noch zu berück-
sichtigen, dal ein mittlerer Werth von P dabei als hinreichende Näherung in
der Praxis genügt, da der größte Fehler in seltenen, ungünstigen Fällen = + 10”
wird, eine Genauigkeit, mit der die vorausberechnete Monddistanz selbst nicht
verbürgt werden konnte.
In der That sehen wir bereits in demselben Jahre (1822) in England
eine neue Tafel erscheinen, welche aufser der Refraktionswirkung auch jenen
Haupttheil der Größen zweiter Ordnung einschlie(slich giebt, nämlich die folgende
2. Ausgabe von Turner’s Tafel: „Tables of Longitude for clearing the apparent
Distance... By John Turner, formerly of Christ’s Hospital, London. Second
Edition, revised and corrected, with several additions. By W. D. Snooke,
41) „Es ist deshalb nicht möglich, dafs etwas Anderes, als die Refraktion dabei berücksichtigt
zei“ (weil die Mondhöhe von der Sonnenhöhe in Elford’s Tafel nicht unterschieden wird). Berl.
Astron. Jahrb. f, 1842 p. 314.