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die Wichtigkeit einer solchen vereinfachten Berechnung der Monddistanzen hin-
gewiesen hatte,*) veröffentlichte Horner®) etwas darüber, mit Berufung auf-.die
alten gehefteten Berechnungen seiner Beobachtungen und auf das Zeugnifs von
Krusenstern. Horner erinnert dabei an manche andere, oft gleichzeitig von
verschiedenen Personen gemachte nützliche Erfindungen und sagt, das Geheim-
nifes der Elford’schen Methode bestehe hauptsächlich in einer sehr leichten
Zerlegung der verschiedenen Korrektionen. Uebrigens bemerkt Horner noch,
dafs seine damalige Hülfstafel nicht genauer, als die Elford’sche gewesen sei,
und er sie daher später, im Jahre 1806, ganz aufgegeben habe, als er sich die
grofsen Tafeln von Mendoza verschafft hatte, welche das Interpoliren der Se-
kunden bei Anwendung der strengen Formeln erleichterten.
Elford aber erzählt den Ursprung seiner Tafel in‘ der Vorrede zur
ersten Ausgabe derselben vom Jahre 1810, wo er die gewöhnlichen Methoden
zur Reduktion der Monddistanzen als eines der grofen Hindernisse in: der
Navigation bezeichnet. Man müsse das’ wohl glauben, bemerkt von Zach‘)
hierzu, denn es sei die Erfahrung, welche hier spreche, und gerade bei den
amerikanischen Navigateuren wäre die Anwendung der Monddistanzen am meisten
en vogue. Elford berichtet nun weiter, dafs er damals hätte sprechen hören
von Tafeln, welche der verstorbene M, F. Bremar zur schnellen Berechnung
der Monddistanzen verfaflst habe, und dafs er, auf seine Bitte, von den Ver-
wandten und Erben Bremar’s bereitwilligst eine Abschrift dieser Tafeln erhielt.
Nach einer genauen Prüfung derselben fand aber Elford, wie er sagt, in
mehreren Fällen erhebliche Fehler und berechnete daher diese Tafeln aufs Neue,
lehrte die Methode in seiner Schule und gab allen seinen Schülern eine Ab-
schrift der Tafel, wodurch er zu dieser ersten Ausgabe vom .Jahre 1810 ver-
anlalst wurde. .
Dafs diese Tafel von Elford nur die Refraktionswirkung auf die Distanz
enthielt, also wesentlich den Betrag
rcosS-+RcosM = C,
während die von den Quadraten und Produkten der kleineren Gröfsen r und R
abhängigen Theile hier vernachlässigt werden konnten, erhellt aus den späteren
Ausgaben. Seine Anweisung der Berechnung entsprach denn auch der Formel:
6) D’=D+C— Psinh + PsinH
. a sin (D+C) * tg (DC)?
indem er, ganz korrekt, die zuerst von der Refraktion befreite Distanz für die
weitere Parallaxenrechnung anwandte. .
Die übrigen kleinen Korrektionen, worunter die bedeutendste der vom
Quadrate der Mondparallaxe abhängige Theil ;
14 P? cos ?H sin °M cotg D .
ist, wurden nicht berücksichtigt, obgleich Maskelyne dafür schon eine kleine
Hülfstafel (Requisite Tables XIII) berechnet hatte. Die Anknüpfung einer
leichten Verbindung zu ihrer Benutzung scheint aber hier. bei der übrigen
kurzen Rechnungsform noch zu entlegen gewesen zu sein. Das Mangelhafte der
Elford’schen Tafel bestand indessen noch in der Zusammenfassung der Höhen
nach ganzen Gruppen, z. B.:
Kleinere Gröfsere‘
Höhe Höhe
5° bis 7°
‘ bie
sr
a
Scheinbare Distanzen
79 4 120°
7.
%
a
Ferner fehlt jede Angabe über die Berechnung der Tafel; doch zeigte
die spätere Prüfung derselben von Encke, (Berl. Astr. Jahrb. f. 1842), dafs sie sehr
nahe übereinstimme mit dem Ergebnifs einer Näherungsformel, wobei die Refrak-
tion im Vertikalkreise der Tangente der Zenithdistanz proportional gesetzt, also:
4) 1. ©. pag. 217.
5) 1. c. pag. 520.
6). €. Dpag. 218