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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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mehr als 5—15 Sm Entfernung vom Lande kreuzen, weil dort bedeutend ruhigeres 
Wasser ist und der Strom nicht so stark nach Westen setzt, als in gröfserer 
Entfernung. Von West kommende und nach Port Alfred bestimmte fremde 
Schiffsführer sollten in Sichtweite von Kap Recife, oder der Bird-In. und in 
jedem Falle in Sicht der Küste, nördlich des Kowte-Fl., zu gelangen suchen; denn 
die Landmarken sind, besonders wenn die Sonne über dem Lande steht, für einen 
Fremden nicht gut kenntlich. Wenn man die Feuer an den genannten Orten 
gesehen hat, bleibe man in 3—4 Sm Entfernung von der Küste, oder nicht weiter, 
als nothwendig, um alle Einzelheiten des Landes dentlich unterscheiden zu 
können. Sobald man, von West kommend, eine weifse, auf freiem Felde errichtete 
Bake sieht, kann man gleichzeitig die Signalstange auf der West-Mole, sowie 
den kleinen Leuchtthurm am Ende derselben sehen. — Von Ost kommend, mufs 
man, falls Kast-London-Feuer nicht gesehen werden kann, genau auf die drei 
anter Land liegenden schwarzen Klippen achten; von ihrer Nähe aus sind 
Signalstange und Leuchtthurm auf der West-Mole (von Port Alfred), das weiße 
Haus auf Mt. Cocks, nebst anderen Häusern bezw. Flaggenstöcken sichtbar. — 
Von Ost kommende Schiffe werden durch den Agulhas-Strom so stark nach West 
versetzt, dafs man stets dem Besteck voraus ist; so mancher Schiffer, der daranf 
nicht genügend achtete, ist, ohne es zu wissen, bei dem Kowie- Flusse vorbei 
gesegelt. In den ersten Tagen des Juni 1876 wurde Kapt. Christensen in 
nicht zu grofser Entfernung von Land gegen Sturın aus West in 24 Stunden 120 
Sm nach ca WSW versetzt. 
6. Ueber die Rhede von Tschifu!) berichtet der Kommandant 
S. M. S. „Vineta“, Kapt. z. See Zirzow, dafs nach Mittheilung des dortigen 
Hafenmeisters die Wassertiefen sich wesentlich, und zwar zu Gunsten der Rhede, 
geändert haben, indem sie nach der Hafenseite hin zugenommen haben und 
jetzt auch gröfseren Schiffen gestatten, einen gegen Nord- und NE-Winde ge- 
sicherten Ankerplatz aufzusuchen. 
Bester Ankerplatz im Hafen vo@ Nagasaki.?) Nach einem 
Bericht desselben Kommandanten ist der Ankerplatz ostsüdöstlich von Minage 
Point nicht zu empfehlen und mu[ls vermieden werden. SS. M.S. „Vineta“ trieb 
dort innerhalb eines Zeitraumes von 14 Tagen dreimal, trotzdem eine der 
Wassertiefe vollkommen entsprechende Kettenlänge ausgesteckt war, auch waren 
die Anker, vor denen das Schiff getrieben, stets klar geblieben. — Der beste 
Ankerplatz liegt weiter in den Hafen hinein, da, wo in der Br. Adm.-Karte 
No. 2415 (Tit. XI, No. 140) bei Akunora der Anker eingetragen ist, oder 
nordwestlich von der in derselben Karte eingezeichneten Boje, welche für die 
Dampfer der Mitsu-Bishi-Gesellschaft bestimmt ist. 
8. Hafen Pan de Azucar. Chile. (D.S.) Kapt. C. Pein, Führer 
der Hamburger Bark „Ella“, berichtet der Direktion der Deutschen Seewarte 
Folgendes: 
„Die Insel Pan de Azucar liegt auf 26° 7,5‘ S-Br und 70° 42,5‘ W-Lg,°) 
eine halbe englische Meile von der chilenischen Küste entfernt und hat, von 
Weitem gesehen, Aehnlichkeit mit einem Kegel oder, wie der Name andeutet, 
mit einem Zuckerhut; nur ist die Basis verhältnifsmäfsig zu breit. Von der 
Insel nach Nordwesten erstreckt sich eine, ungefähr eine halbe Seemeile lange 
Bank, auf welcher 4 oder 5 aus dem Wasser hervorragende Klippen liegen. 
Die äufserste, welche zwei Spitzen hat, ist die höchste und etwa 5—6 Meter 
über dem Wasser. Um diese Klippe mufßs man herum segeln, um den Anker- 
platz zu erreichen. Wir passirten sie in einem Abstande von einer Kblg und 
fanden hier mit 36m Leine keinen Grund. 
Wenn man die äufserste Klippe ONO peilt, kommt an der Festlandsküste, 
der Insel gegenüber, eine Landspitze in Sicht, welche aus zerrissenen, 75m 
(250°) hohen Felsen besteht. Die Entfernung derselben von der äufsersten 
Klippe beträgt 1,5 Sm. Die Landspitze bildet das Nordwestende einer kleinen 
Bucht mit einem reinen, etwa !/z Sm langem Sandstrande. Dort, wo der von 
Südwest nach Nordost verlaufende Strand mit der felsigen Landspitze, welche 
Vgl. „Ann. d. Hydr. etc.“, 1881, pag. 109. 
‚ Vgl. „Ann, d, Hydr. etc,“, 1875, pag. 2837. 
3) Nach der Br. Adm.-Karte No. 1302 (Tit. XII, No. 42), korr. bis September 1880, liegt 
diese Insel (Sugar Loaf) in 26° 9.4‘ S-Br und 70° 444‘ W-Le. A. d R. 
d.
	        
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