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in 1° W-Lg am 2, September und 10° S-Br in 13,2° W-Lg am 7. September ge-
schnitten worden war, am 13. September in 22° W-Lg den Aequator. Es war
die Strecke zwischen 30° S-Br und diesem Punkte in 18 Tagen vollendet worden.
Der SE-Passat erstreckte sich in nördlicher Breite bis nach 4,9° in
24,2° W-Lg. Unweit dieses Punktes herrschte für kurze Zeit Windstille und
auf diese folgte leichter, unbeständiger SW-Monsun, durch den das Schiff nach
9,7° N-Br in 24,9° W-Lg geführt wurde. Nach hier angetroffener abermaliger
Windstille setzte der aus hoch nördlicher Richtung wehende NE-Passat ein,
welcher zunächst noch unbeständig, nördlich von 10,5° bis nach 21° N-Br hin
aber kräftig und stetig auftrat. Unweit 23,5° N-Br in 34,5° W-Lg lag die
polare Grenze des schon längere Zeit vorher flauen Passats, Nachdem dieselbe
überschritten worden war, gerieth „Ktha Rickmers‘“ in ein Gebiet flauer west-
licher und nordöstlicher Mallung, in welchem fast eine Woche zugebracht wurde,
Nördlich von 26° N-Br wehte wieder NE-Wind, der schließlich im Laufe einiger
Tage durch SE und Süd nach West lief. Am 13. Oktober überstand das Schiff
in der Nähe von 40,5° N-Br in 28,0° W-Lg einen heftigen Sturm aus SW, bei
dem der Luftdruck bis auf 750,8 mm sank. Nachdem dieser Sturm sich etwas
yemäfsigt hatte, holte der Wind wieder südlich, schliefslich am 15. Oktober
unweit 43° N-Br in 24,5° W-Lg sogar südöstlich, und wehte der Wind dann
[für eine sehr lange Zeit aus östlicher Richtung. Auffallend war dieser Wind
besonders durch die ganz ungewöhnliche Heftigkeit seines Auftretens; so stürmte
es einmal fast 4 Tage lang ununterbrochen aus ENE in fast orkanartiger Stärke.
Erst am 25. Oktober nahm unweit 47,5° N-Br in 14,5° W-Lg der Ostwind ein
Ende. Der auch hier stürmisch wehende Wind drehte durch Süd nach SW,
um dann am 27. Oktober in etwa 48,8° N-Br und 12° W-Lg abermals in orkan-
artiger Weise, bei einem niedrigsten Luftdruck von 734,6 mm zu stürmen. Am
30. Oktober gelangte „HKtha Rickmers‘ in die Nähe der Kanalmündung. Die
Dauer der ganzen Reise war 149 Tage. Von denselben waren 47 in nördlicher
Breite des Atlantischen Oceans zugebracht und dort 10° N-Br in 25,8° W-Lg
am 22. September, 20° N-Br in 33,3° W-Lg am 27. September, 30° N-Br in
36,9° W-Lg am 8. Oktober und 40° N-Br in 28,8° W-Lg am 13. Oktober
gekreuzt worden.
10. Reise der Bremer Bark „Amaranth‘“, Kapt. D, Brauer.
Die am 2. August 1880 eine Reise von Hamburg nach New- York antre-
tende Bark „Amaranth‘“ befand sich am 10. August in 61,2° N-Br und 1,0° W-Lg
in Sicht der nördlichsten Shetland-Insel. Hier lief der bis dahin sehr ungünstige
Westwind hoch südlich und konnte dann für einige Tage ein einigermafsen
befriedigender Fortgang erzielt werden. Am 13. August lief der Wind aber
wieder westlich und musste nach dieser Zeit die ganze Fahrt über den Ocean,
bei mäfßsigen westlichen Winden ausgeführt werden, Hrst nachdem die Neu-
fundland-Bank überschritten worden war, wurden günstigere Verhältnisse ange-
troffen. Die Winde hatten dort wiederholt östliche Richtung und wehten auch
öfter aus hoch nördlicher oder südlicher Richtung. Am 25. September erreichte
„Amaranth‘“ einen Ankerplatz in der Nähe von Sandy Hook.
Am 14. Oktober verliefs die Bark den Hafen von New- York wieder, um
nach Bremen zurückzukehren. Zu Anfang dieser Reise wurde mäfsiger, allmählich
nördlich laufender, Westwind angetroffen, welcher das Schiff bis unweit 56° W-Lg
in 40° N-Br begleitete. Oestlich von dieser Länge wehte für längere Zeit Ostwind,
und obgleich später noch wieder westliche Winde beobachtet wurden, waren
östliche Winde doch bis nach 30° W-Lg hin die bei weitem vorherrschenden.
Am 8. November kam in der Näho dieser letzteren Länge wieder günstiger
Wind durch. Derselbe lief von SE durch Süd nach West und führte die Bark
rasch zur Mündung des am 14. November erreichten Kanals, Die von keinem
Sturme beunruhigte Reise war in 31 Tagen vollendet worden, und während dieser
Zeit hatte man 70° W-Lg in 40° N-Br am 16. Oktober, 50° W-Lg in 39° N-Br
am 23. Oktober und 30° W-Leg in 49,5° N-Br am 8. November gekreuzt.
Reise des Hamburger Vollschiffes „Wilhelm“, Kapt. J. Früchtenicht.
Am 12. August 1879, 2 Tage nachdem Cardiff verlassen worden war,
befand sich das, auf einer Reise nach Montevideo begriffene, Vollschiff „, Wilhelm‘
Ann. d, Hydr., 1581, Heft JU (März).