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Verhältnissen vollendet, wie sie schon im Reiseauszuge der letzteren Bark ange-
reben wurden. Am 10. September ankerte der „Carl Both“ auf der Rhede von
Queenstown. Man hatte die Reise in 111 Tagen vollendet; 36 derselben waren
in nördlicher Breite verbracht worden, und hatte man dort 10° N-Br in 25,8°
W-Lg am 10. August, 20° N-Br in 31° W-Lg am 15. August, 30° N-Br in
35,5° W-Lg am 20. August und 40° N-Br in 31,8° W-Lg am 27. August ge-
zsehnitten. Der Mitsegler „Elisabeth“, welcher nördliche Breiten in 28,5° W-Lg
am 7. August betreten hatte, befand sich am 10. September in 47,6° N-Br und
10,4° W-Le.
5. Reise des Bremer Vollschiffes „Wilhelm‘“, Kapt. M. W. Wilmsen.
Das auf einer Reise von Hamburg nach New- York begriffene Vollschiff
„Wilhelm“ befand sich am 3, Juli 1880, dem 11. Tage der Reise, in der Nähe
von Fair Island. Bei veränderlichen, meist jedoch aus nördlicher Richtung
kommenden Westwinden von mäßiger Stärke, verfolgte man von dort aus die
Reise über den Ocean. Westlich von 24° W-Lg, wohin man am 12. Juli ge-
langte, traten fast eine Woche lang anhaltende Ostwinde auf, mit denen indessen,
da sie zu geringe Stärke besafsen, keine zu grofse Strecke zurückgelegt werden
konnte. Sie führten das Schiff nach 33,5° W-Lg in 49° N-Br und jenseits dieses
Punktes herrschten wieder leichte veränderliche Westwinde vor. Bei denselben
wurde später der ganze übrige Theil der Reise zurückgelegt, und schliefslich
ankerte „Wilhelm“ am 15. August nach ruhiger Reise von 43 Tagen Dauer im
Hafen von New-York. Es war 30° W-Lg in 50° N-Br am 17. Juli, 50° W-Lg
in 43,6° N-Br am 29. Juli, 60° W-Lg in 43,5° N-Br am 5, August und 70° W-Lg
in 40,4° N-Br am 12. August überschritten worden,
Am 10. September ging der mit Getreide beladene „Wilhelm“ von New-
York aus wieder in See, um nach Hamburg zurückzukehren. Bei aus westlicher
Richtung vorherrschenden, mäfsig starken Winden wurde der gröfsere Theil
dieser Reise über den Ocean in befriedigender Weise zurückgelegt. Oestlich
von 30° W-Lg lief der Wind jedoch zuerst südöstlich, und nachdem man 20°
W-Lg überschritten hatte, nach Ost, und war der Fortgang der Reise dann nur
ain sehr langsamer, Nicht allein war die Richtung des Windes eine ungünstige,
sondern derselbe trat auch oft stürmisch auf. Am 13. Oktober, als „ Wilhelm“
in 50° N-Br und 10° W-Lg stand, und der hier bei einem Luftdrucke von
772,0 mm wehende Ostwind noch kein Zeichen seiner Abnahme zeigte, entschlofs
Kapt. Wilmsen sich, nordwärts abzuhalten und den Weg Nord um Schottland
einzuschlagen. Man gelangte dann am 26. Oktober in die Nähe von Fair Island
und erreichte, nachdem das Schiff am 28. Oktober in der Nähe der Ostküste
Schottlands bei einem auf 743,0 mm gesunkenen Lufidrucke noch einen orkan-
artigen Sturm überstanden hatte, die Elbemündung am 31. Oktober nach einer
Reise, deren Dauer 51 Tage beirug. Während derselben war 70° W-Lg in
40,3° N-Br am 11. September, 50° W-Lg in 41,1° N-Br am 20. September und
30° W-Lg in 45,3° N-Br am 26. September gekreuzt worden.
$. Reise des eisernen Bremer Vollschiffes „Antares‘, Kapt. N. Nienburg.
Das von Cardif mit einer Kohlenladung nach Anjer bestimmte Vollschiff
„Antares“ überschritt am 19. November 1879, drei Tage später, als der Hafen
verlassen worden war, den Parallel von 50° N-Br. Bei stürmischem Ostwinde
and unter denselben Verhältnissen, wie sie schon in den Reiseberichten einer
ganzen Anzahl hier zu einer etwas früheren und späteren Zeit, als der erwähnten,
nach Süden segelnder Schiffe hervorgehoben worden sind, verfolgte „Antares“
von jener Breite aus einen südlichen Kurs. Südlich von 37,5° N-Br, wo bei
zstürmischem ENE-Wind der Luftdruck 762,8 mm betrug, begann das Barometer
zu fallen, bis es am 25. November in der Nähe von 33° N-Br in 22,6° W-Lg
mit 742,5 mm seinen niedrigsten Stand erreichte, Hier, wo bei regnerischem
Wetter für einen Tag Mallung und Windstille geherrscht hatte, setzte, als der
Luftdruck zuzunehmen begann, kräftiger nordwestlicher Wind ein, der das Schiff
nach 24° N-Br in 23,3° W-Lg führte. In der Nähe dieses Punktes wurde bei
einem Luftdrucke von 763,0 mm abermals für einen Tag leichte Mallung beob-
achtet, auf welche schliefslich der Passat folgte. Derselbe erwies sich in der
Folge aber als höchst unbeständig; zwischen 19° und 16° N-Br herrschte an
Ann. d. Hyär., 1881, Heft II (März).