Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

139 
kräftige Wind aus Osten. Ohne dafs eine Grenze erkennbar war, ging in nörd- 
licher Breite der SE- in den NE-Passat über... Am 22, Februar gelangte „Fer- 
dinand“ in die Nähe des Bestimmungshafens, doch gelang es erst am 24,, 
in der dortigen Lagune zu ankern, 10° S-Br war von der Bark in 174,3° W-Lg 
am 11. Februar gekreuzt worden. 
Die auf dieser Reise beobachtete Strömung hatte auf der zwischen Apta 
und 6° S-Br liegenden Strecke ebenso oft südöstliche, als westliche Richtung. 
Nördlich von der letzteren Breite wurde die Bark aber beständig und stark 
nach Westen versetzt, zwischen Linie und 4,5° N-Br an drei Tagen im Gesamınt- 
betrage von 102 Sm. Dagegen war in 6° N-Br und in der Nähe der Marshall- 
Gruppe der Strom östlich, er versetzte dort die Bark in zwei Etmalen 46 Sm nach 
ENE., Zusammen mit letzterer Strömung beobachtete man starke Strom- 
kabbelungen. 
Am 4. Mai ging „Ferdinand“ von Jaluit aus in Scce, um nach Europa 
zurückzukehren. Es wehte kräftiger, böiger NE-Passat beim Antritt der 
Reise, und trotzdem wurde das Schiff während der ersten 24 Stunden 25 Sm 
nach Osten versetzt. Südlich von 1° N-Br war die Strömung eine westliche, 
doch trat sie im Verhältnifs zur Hinreise, zunächst nur in geringer Stärke auf. 
Eine Grenze zwischen dem Gebiete des NE- und des SE-Passats war auch jetzt 
nicht zu erkennen. In der Nähe des Aequators, welcher am 7. Mai in 171° O-Lg 
yekreuzt wurde, wehte ziemlich frischer Ostwind, dagegen hatte der Wind 
auf südlicher Breite zunächst nordöstliche Richtung. Zwischen 4° und 5° S-Br 
verbrachte die Bark boi leichter Mallung und Stille zwei Tage. Dagegen konnte man 
die zwischen der letzteren und 8° S-Br liegende Strecke, auf welcher starker 
Weststrom beobachtet wurde, bei leichtem südöstlichem und nordöstlichem Winde 
zurücklegen. In 8,5° S-Br und 173° O-Lg herrschte wieder für einen Tag Wind- 
stille, auf die später der zu Zeiten sehr frische SE-Passat folgte, welcher 
das Schiff ganz bis nach 27,5° S-Br in 172° O-Lg begleitete. Erst hier, wo 
der Lufidruck 762,0 mm betrug, — auf dem ganzen Wege von der Linie her 
hatte derselbe sich zwischen 761,0 und 764,0mm gehalten — lief der kräftige 
Wind nach NE und bald darauf durch Nord nach West. Nach dieser Veränderung 
blieben westliche Winde dann zunächst für längere Zeit die vorherrschenden 
und konnte 40° S-Br daher nach kurzer befriedigender Fahrt erreicht werden. 
Zwischen 40° und 43° S-Br traf „Ferdinand“ aber östliche Winde, und 
vergingen hier 9 Tage, bevor sie endeten und westliche Winde an ihre Stelle 
traten. Auch in der Nähe des Kap Horn, zwischen 84° und 78° W-Lg, ver- 
zögerte später an drei Tagen Ostwind die Reise. Dagegen waren überall sonst 
die Westwinde die herrschenden. Ein sehr schwerer Sturm wurde am 26. und 
27. Juni in der Nähe von 45° S-Br in 120° W-Lg überstanden. Es war ein 
Südsturm, bei dem das Barometer mit 735,6mm seinen niedrigsten Stand er- 
reichte und welcher seiner Richtung wegen das Schiff schon frühzeitig zum 
Beidrehen zwang. Im Uebrigen war der Verlauf der Reise wenig stürmisch. 
Am 12. Juli 1880 befand „Ferdinand“ sich in der Nähe des Kap Horn. Die Reise 
hatte damals eine Dauer von 69 Tagen und es waren während dieser Zeit 
10° S-Br in 174,1° O-Lgy am 17. Mai, 20° S-Br in 173° O-Lg am 22. Mai, 30° S-Br 
in 175,5° O-Lg am 28. Mai, 40° S-Br in 150,0° W-Lg am 12. Juni und 50° S-Br 
in 103 W-Lg am 2, Juli; ferner der Meridian von 180° in 32,2° S-B am 
31. Mai, der von 150° W-Lg in 40° S-Br am 12. Juni, der von 120° W-Lg in 
45° S-Br am 26. Juni und der von 90° W-Lg in 53,2° S-Br am 5, Juli gekreuzt 
worden. 
Im Südatlantischen Ocean waren frische südwestliche Winde die vor- 
herrschenden. Sie wurden zwar in der Nähe von 51° S-Br an einigen Tagen 
durch leichte östliche und nördliche Winde unterbrochen, es folgte jedoch später 
wieder SW-Wind und war der Verlauf der Reise daher hier ein befriedigender. 
Noch günstiger, weil ziemlich ungewöhnlich, erfolgte der Uebergang des Schiffes 
in das Gebiet des SE-Passats. In der Nähe von 27° S-Br und 28,4° W-Lg 
lief, bei einem 770mm betragenden Luftdrucke, der allmählich hoch südlich 
yewordene Wind durch Süd nach SE und wurde zum Passat. Nördlich von 
25° S-Br trat derselbe kräftig und beständig auf, und konnte die Bark die 
Strecke bis zur Linie in rascher Weise zurücklegen, Am 6. August ging 
„Ferdinand“ in 26,7° W-Lg von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.