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Für das mittlere Japan bringt nach Rein (a. a. O. pag. 139) der warme
Monsun zwei Haupt-Regenperioden, im September und Juni, denen sich Theile
der benachbarten Monate anschliefsen, so dafs jede etwa sechs Wochen um-
falßst. Die Frühsommer-Regenzeit führt den Namen Niw bai, d. h. Pflaumen-
ernte; es ist dies die für den Reisbau wichtigste Periode, während welcher der
Regen oft in Strömen niederfällt.
„Auf Niw bazi folgt Doyo, die Zeit der Hundstage von Mitte Juli bis Mitte
oder Ende August, wo die Menge des Niederschlages bedeutend geringer und
die Hitze am gröfsten ist. Die zweite und bedeutendste Regenzeit umfafst den
September und einen Theil des Oktober. Die warmen mit Feuchtigkeit ver-
bundenen . Seewinde scheiden dann infolge der kürzeren Tage und gröfseren
Abkühlung des Landes eine sehr beträchtliche Menge Wasser aus, aber auch
der Monsunwechsel an und für sich hat um diese Zeit ausehnliche Niederschläge
zur Folge. Die Regenzeit im Frühsommer verspätet sich weiter nördlich immer
mehr und mehr und schliefst sich endlich auf Yezo den Herbstregen an.“
Der regenreichste Monat in Yokohama und Tökio ist der September
/250—850 mm), der trockenste der Januar (60 mm). Auf die vier Wintermonate,
November bis Februar, kommen nur 18 %o, auf die acht übrigen Monate des
Jahres 82% des ganzen Niederschlages.
In den Ebenen auf der Seite des Stillen Ocecans ist der Schneefall unbe-
deutend; in Tokio schneit es durchschnittlich 4—5 mal im Januar und Februar
and zuweilen im März, und nur ausnahmsweise bleibt der Schnee länger als
2—3 Tage liegen, Auf der Seite des Japanischen Meeres, im Norden zwischen
35°—39° N-Br und in den Gebirgen findet ein reichlicher Schneefall statt.
Niügata hat im Winter durchschnittlich 32 Schneetage; der Schnee bedeckt auf
dem freien Lande 1—1!/2 m hoch den Boden und ist für manches Gewächs, so
für Camellie und Theestrauch ein wirksamer Schutz gegen die Winterkälte.
Diese erreicht ihr Maximum von etwa —9° Ende Januar bis Anfang Februar.
Ganz anders gestaltet sich der Winter an der Westseite des Japanischen Meeres,
z. B. zu Wladiwostock; hier findet nur an 15—20 Tagen Schneefall statt, der
Himmel ist sonst beständig klar und wolkenlos, die Temperatur sinkt aber bis
—99°, Nach Rein erklärt sich diese Eigenthümlichkeit des Winters längs der
Küsten des Japanischen Meeres folgendermafsen (s. a. a. 0. pag. 141).
„Wenn der kalte trockene NW-Wind des Kontinentes über das Japa-
nische Meer streicht, vermischt er sich mit den feuchteren, wärmeren” Luft-
schichten daselbst und gelangt endlich mit höherer Temperatur und Feuchtigkeit
nach Japan, dessen Temperatur um diese Zeit bedeutend niedriger ist, als die
les Meeres. Je nach dem Feuchtigkeitsgehalte der Luft und dem Malse der
aun folgenden Abkühlung findet dann eine Ausscheidung von Schnee schon in
der Ebene statt oder erst, wenn der Wind am östlichen Grenzgebirge der-
selben anlangt und nun beim Emporsteigen an demselben seine Temperatur ansehn-
lich verringern mufs, Hat er endlich die Kammhöhe erreicht, und senkt er
sich jenseits derselben wieder, so nimmt hiermit und mit seiner Verdichtung
auch seine Wärme zu; er wird mehr und mehr übersättigt, und von Wolkenbil-
dung kann natürlich dann keine Rede sein.“