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Die Vergleichung der 3 Chronometer unter einander hat ergeben:
A—B A—C
+ 28" 33,6° — 1» 22” 0,5%,
so würden wir für den Stand des Chronometers A folgende 3 Werthe haben:
4" 36,2°
95m 28,7° + 28" 83,6° = + 5" 4,9
+ 12 26" 59,3° — 1 22” 0,5° = + 4” 58,8%
Nimmt man nun an, dafs allen 3 Chronometern dasselbe Gewicht zukommt,
so wird der wahrscheinlichste Stand von A werden:
m 8 m Ss m 8 *
+ 4" 36,2° + 5” 4,9% { 4" 588° — + 4" 58,3%,
und die wahrscheinlichsten Stände von B und C, resp.
+ 4” 53,3° — 28" 33,6° = — 23" 40,3°
A 4° 53,3° + 122" 0,5*° = + 1* 26" 53,8%.
Nehmen wir dagegen an, dafs die Gewichte der Chronometer 4, B, C
resp. durch die Zahlen 2, 3, 5 ausgedrückt werden können, so erhalten wir den
wahrscheinlichsten Stand des Chronometers A durch den Ausdruck:
m Ss m E m 8
2.4” 36,2° + SS + 5.47 58,8° _ 4 4° 56,1°
and für B und C resp.
+ 4“ 56,1° — 28” 336° = — 23” 37,5%
A 4” 561° + 1% 22" 0,5° = + 1* 26” 56,6°
In dem in der Marine am häufigsten vorkommenden Falle der Benutzung
dreier Chronometer bieten die täglichen Vergleichungen ein bequemes Mittel
zur genäherten Ableitung der Gewichte der Angaben der einzelnen Chrono-
meter. Dieselben geben nämlich für ‚jeden Tag den relativen Stand des
Chronometers A gegen B, A gegen C, und B gegen €. Nenne ich nun die
Differenz je zweier auf einander folgenden relativen Stände die relativen
Gänge des Chronometers A gegen B, A gegen C, und B gegen C, so wird,
wenn der tägliche Gang ausgedrückt wird durch die Gleichungen:
ud
Chron. 4 ....g =g% + a (€—15°% + b (t—15% = gu + 4
Chron. B....g = gl + m (t—15°) + db‘ (—15%9% = gu‘ + A’
Chron, C.... gg“ = gg + 0 (4—15°) + b“ (4—15%% = ga+ A“,
wobei g‘—g, g‘—9g, g“-—g‘ den relativen Gang der 3 Chronometer aus-
drücken. Schreiben wir nun die Gleichungen folgendermaßen:
1 — g‘ nf — A' + A
A =gi—g— Ar A
a A A
30 bezeichnen die Größen gg‘ — 9or Yo” — Yır Io‘ — go‘ die auf 15°C reducirten
relativen Gänge; dieselben lassen sich, da sich auf der rechten Seite der
Gleichungen nur bekannte Gröfsen befinden, ohne Weiteres ableiten.
Je geringer nun bei einem Chronometer die von der Temperatur unab-
hängigen Schwankungen im täglichen Gange sind, um so zuverlässiger ist das
Chronometer, Hätte man also eine Anzahl von Gängen g, eines Chronometers
und nähme aus diesen das arithmetische Mittel, so würde das Chronometer um
so mehr Vertrauen verdienen, je geringere Abweichungen zwischen den einzel-
aen Werthen von g, und ihrem Mittelwerthe stattünden. Aus der Gröfse dieser
Abweichungen läfst sich nun das Gewicht, welches den Angahen des Chrono-
meters zuzumessen ist, ermitteln.
Bezeichnen nämlich v, v‘, v“, .... die Abweichungen der einzelnen Werthe
go vom Mittel, und ist die Anzahl der Werthe g,==n; setzt man ferner
Lu ur? ,...= Z0?), so entspricht, unter der Voraussetzung, dafs
alle Werthe ‚von g% dasselbe Gewicht haben, der Ausdruck
= 3 @%)
m nr— 1
dem sogenannten mittleren Fehler der einzelnen Bestimmungen von g..