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die Durchfahrt nicht versuchen, insbesondere nicht, so lange das Riff überfluthet
ist, denn alsdann setzt der Strom stark über dasselbe hin.
Hiermit glaube ich alles hinsichtlich der zu verfolgenden Route Bemerkens-
werthe gegeben zu haben. Alle Kurse und Distanzen genau zu notiren hatte
ich keine Zeit, da ich fortwährend auf dem Ausguck war, Das einzig sichere
Auskunftsmittel über die zu steuernden Kurse ist indessen auch der gute Aus-
guck. Wenn man dann noch die Vorsicht anwendet, nur zu segeln, wenn man
die Sonne im Rücken hat, so ist aber auch keine Gefahr vorhanden bei der
Narvigirung in diesem Fahrwasser. Es wurde mir von verschiedenen Seiten
angerathen, einen Lotsen und Hülfsmannschaft zu nehmen; wir sind jedoch ganz
gut ohne dieselben überweg gekommen und haben zu der Reise von Rakiraki
nach Levuka im Ganzen nur fünf Tage gebraucht, wovon zwei Nächte vor Anker
zwischen den Riffen zugebracht wurden,
Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats November 1880
in Nordamerika und GCentraleuropa.
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte.)
Nach der „Monthly Weather Review“ des „Signal Office“ in Washington
und der von der Deutschen Seewarte herausgegebenen Uebersicht der Witterung
stellen wir im Folgenden die Hauptzüge im Witterungs-Charakter des Monats
November 1880 in Nordamerika und Centraleuropa einander gegenüber.
Nordamerika.
1. Geringe Zahl, aber bedeutende
Entwickelung der barometrischen Mi-
nima, deren mehrere dadurch, daf(s
sie unmittelbar von einem Gebiete
sehr hohen Druckes gefolgt wurden,
schwere Stürme verursachten. Drei
der Minima scheinen aus den Tropen
zu kommen, vier entstanden in der
Umgebung des Felsengebirges, eines
in Minnesota, die übrigen vier im
Westen der Hudsons-Bai; keines der-
selben liels sich mit Sicherheit bis
zum Stillen Ocean zurückverfolgen.
Unter den barometrischen Maxima
zeichneten sich namentlich jene vom
20. bis 27. durch in diesen Gegenden
beispiellos hohen Luftdruck (Cinein-
nati bis 784mm) und aufserordentliche
Kälte aus.
2. Das nur in den Tafelländern
des Westens ungefähr normale, in
den tieferen Niveau’s hingegen all-
gemein zu hohe‘ Monatsmittel des
Luftdrucks, welches 2—5mm über
dem Normalstande war und seinen
höchsten Werth (ca 769mm) im Osten
etwa unterm 37., im Westen unterm
45. Breitengrad erreichte, Die Schwan-
kung des Barometera war größer,
2. Das im Norden (Dänemark) um
1—3mm zu niedrige, im Süden (Alpen,
Ungarn) um ca 3ımm zu hohe Monats-
mittel des Luftdrucks und der dem-
entsprechend bedeutend verstärkte
normale Gradient von Süd nach Nord
über Deutschland und seinen Nachbar-
ländern (Alpen 765—766, Skagen
755mm). Das Mittel der zweiten De-
kade war an der deutschen Küste