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Schiffen wird die Route auch wohl direkt von Rakiraki nach der Insel St. John
genommen; diese Route ist jedoch gefährlich, weil sich auf derselben sehr
viele Korallenklippen befinden sollen und der Boden dort überhaupt flach und
uneben ist.
Die Insel St. John mufs man nahean passiren. Das Fahrwasser zwischen
der Insel und dem Riffe ist zwar nur enge, jedoch rein. Wenn man hier passirt
ist, folge man wieder der Kante des grofsen Riffes. Man läuft keine Gefahr,
wenn man sich demselben auch bis auf eine Schiffslänge nähert.
Von Vatia Point ungefähr '/z Sn quer ab liegt eine kleine Insel, die
man an St. B. lassen mufs. Dann steuere man wieder an dem grofsen Riffe
entlang, Auf demselben und etwa 5 Sn von Vatia Point entfernt liegt die
kleine Insel Dongaloa, und unweit jenseits derselben biegt die Kante des Riffes
unter einem rechten Winkel von der Küste ab. Dieser Biegung mufßs man
folgen und sich von der Kante des Riffes hier 3 Kblg entfernt halten. Für
ginige kleine Korallenriffe, die auf dieser Route liegen und an St. B. zu lassen
sind, mufs von der Marsraa guter Ausguck gehalten werden. Nachdem man
sich auf NW-Kurs etwa 3 Sm von Dongaloa entfernt hat, hat man wieder das
grofse Riff erreicht, an welchem von Neuem entlang gesteuert werden mufs,
Man hätte auch den Kurs von Dongaloa längs der Küste noch für 1 Sm
beibehalten und dann, unter einem rechten Winkel abbiegend, dem Aufsenriff
zusteuern können; doch liegen auf dieser Route viele Mudbänke, die mitunter
schlecht zu erkennen sind. Ueberhaupt ist die Küste bei Ba Point sehr flach
und deshalb in der Nähe dieses Punktes aufserordentliche Vorsicht geboten.
Wenn man sich, an der Kante des grofsen Riffes weitersegelnd, Cilau
Point bis auf ungefähr 5 Sm genähert hat, so erblickt man vor sich eben an
B. B. ein Rif. Hier hat man den Kurs zu ändern und der Küste zu zu steuern,
so dafs das Riff anf St. B.-Seite kommt und in 1 Kblg Abstand passirt wird.
Dabei sind einige Korallenklippen zu vermeiden und an B. B. zu lassen, Nach-
dem man so 1 Sm zurückgelegt hat, kommt die Insel Malebu, die man an St. B.
erblickt, offen von Cilauw Point; hier mufs man hindurch steuern und dann 80
lange nördlichen Kurs halten, bis man das grofse Riff wieder erreicht hat.
Von hier folgt die Route wieder der Kante des Riffes. Man halte sich
jetzt aber in gröfserer Nähe der Küste und wird so die kleine Insel Votia
offen vom Festlande bringen, Die Route führt zwischen der Insel und dem
Festlande hindurch. Ist man so nahe gekommen, dafs man die Passage erkennen
kann, So setze man den Kurs auf die Mitte der Insel Votia, um ein ziemlich
langes, von der festen Küste ablaufendes Riff zu vermeiden, und nähere sich
ler Insel bis auf zwei Schiffslängen. Das Fahrwasser zwischen Votia und der
Küste bildet einen Ellenbogen und ist nur enge, aber tief bis nahe an die Riffe,
Von Voti@ ab halte man sich in ungefähr !/z Sm Abstand von der Küste und
wird dann, wenn man sich 5 Sm von der Insel entfernt hat, zwei Korallenriffe
gewahren, eines an St. B. und eines an B.B., auf welchen beiden grofse Steine
liegen, die beständig über Wasser bleiben.
Von nun an, auf der Strecke von Korokoro nach Navula Point, sind
keine Korallenriffe mehr zu fürchten. Nur nahe an der Küste und wieder auf
8 bis 10 Sm davon entfernt liegen einzelne Riffe. Bei Navula Point gelangt
man an das äufsere Barrierriff, durch welches zwei Passagen, die Navula- und
die Matlolo-Passage, hindurch führen. Die Navwu/a-Passage soll die beste sein;
sie wird jedoch durch das Land etwas gegen den Wind verdeckt, weshalb dort
gewöhnlich leichte Winde und Mallungen sind. Wir sind durch die Malolo-
Passage gesegelt. Diese ist sehr leicht auszumachen, Mit SSW-Kurs von
Korokoro Point kommend, sieht man schon früh zwei kleine, ungefähr 6m (20 Fufs)
hohe Inseln. Sie sind nahezu von derselben Gröfse und beide mit Bäumen be-
wachsen, doch stehen letztere auf der westlichen Insel mehr vereinzelt, während
die östliche dicht damit besetzt ist. Sowohl zwischen den Inseln als an den
Aufsenseiten derselben führt ein Fahrwasser durch das Riff. Das zwischen den
Inseln hindurch führende wird jedoch wohl das beste sein. Es hat eine Breite
von etwa 2 Kblg.. Bei Neu- und Vollmond läuft ein starker Strom hindurch,
der förmliche Ueberfälle bildet. Im Uebrigen ist jedoch keine Gefahr vorhanden.
Das Fahrwasser hat eine Tiefe von 35 bis 55m (20 bis 30 Fad,) und ist sehr
rein, Bei Ebbe, oder wenn der Wind entgegen oder leicht ist, sollte ein Schiff