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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 9 (1881)

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abwärts erstreckt, kommt bei Niedrigwasser etwa 3 Fufßs über Wasser, Die 
Südseite der Bucht ist im Uebrigen rein bis auf ein kleines Riff, welches nahe 
der Küste liegt. Der Wind ist hier oft sehr unstetig, indem er in Stöfsen aus 
SE bis NE über die hohen Berge herüberfällt. 
Die Bai von Rakirakt hat eine Tiefe von etwa 3 Sm, Beim Einsegeln, 
wenn man die Westspitze der Insel Malaki passirt ist, erblickt man bei guter 
Sichtigkeit ein Riff, welches sich unter rechtem Winkel von Malakıi ab erstreckt. 
Dieses hält man gerade frei an B.B. Alsdann hat man an St. B. ein anderes 
kleines Riff, welches quer ab von dem erwähnten gröfseren liegt. Ist man 
zwischen diesen hindurch gekommen, so nehme man den Kurs SOzO0. Man 
passirt dann noch zwei weitere kleine Riffe, Das erste derselben liegt unmittelbar 
hinter dem grofsen Riff; das zweite ist bei Niedrigwasser deutlich zu sehen. 
Hat man dieses Riff Süd von sich in 1 Kblg Abstand gebracht, so findet man 
yuten Ankergrund auf 7m (4 Faden) Wassertiefe, wie überall in der Bai 
Mudgrund. 
Die Wassertiefe in der Bai varlirt zwischen 22 und 5,5m (12 und 3 Fad.). 
Ab Malakt sind 20 bis 23m (11 bis 13 Fad.); bei dem Riff, welches an B. B, 
zu lassen ist, 14,5m (8 Fad.); von dort flacht es allmählich auf. An B. B. beim 
Einsegeln hat man Wasser genug, und sind nur die Riffe zu vermeiden. An 
St. B. sollte man sich der Küste nicht weiter, als auf 5,5m (3 Fad.) Tiefe 
nähern, doch ist die Küste hier im Allgemeinen rein, und hat man in einer 
Schiffslänge Abstand von der Mudbank noch 3,5m (2 Fad.) Wassertiefe. Die 
Ostseite der Bai ist sehr gefährlich, denn dort erstreckt sich ein Riff etwa 1 Sm 
weit von der Küste ab. 
Die Einfahrt des Rakiraki-Flusses, welche die Mudbank unter rechtem 
Winkel durchschneidet und durch kleine Pfähle gekennzeichnet ist, ist bei 
Niedrigwasser leicht auszumachen. Man sollte dieselbe nicht südlicher als SSO 
in Peilung bringen und nicht näher gehen, als auf 1 Kblg Abstand, wo man 
eine Wassertiefe von 5,5m (3 Fad.) hat. Der beste Ankerplatz ist: die Ostspitze 
von Malaki NNO0O'O und die Westspitze dieser Insel NWzN., Hier ist man 
2 Kblg von der Einfahrt des Rakiraki-Flusses entfernt und hat eine Wassertiefe 
von 7m (4 Fad.). Der Flufs ist nur für kleine Fahrzeuge von 4 Fuß Tiefgang 
fahrbar. In der trockenen Jahreszeit läuft er stellenweise trocken. Hochwasser 
bei Voll- und Neumond ist es um 6*; die Fluthhöhe beträgt 1,8m (6 Fuß). 
Der Ort Rakiraki liegt 4 Sm flufsaufwärts. Im Laufe der Zeit wird 
dieser Ort noch wohl eine ziemlich bedeutende Schiffahrt bekommen, da das 
Zuckerrohr hier sehr gut gedeiht und so gehaltreich ist, wie kaum au einem 
anderen Orte. Aufserdem werden Pinuts und etwas Baumwolle ausgeführt. 
Ziegen und Schafe sind in Menge vorhanden und für 10 s. das Stück erhältlich. 
Sehr gute süfse Bataten (sweet potatoes) kosten 2 Lstrl. die Tonne. Yamswurzeln 
sind sehr spärlich. Tabak wird nur wenig gebaut, Die Ladung wurde in 
Leichtern von 20 und 10 Tonnen Tragfähigkeit abgeholt, und nahm die Ent- 
löschung des „Friedrich Hartwig“ 19 Tage in Anspruch. Sie hätte jedoch 
bequem in 10 Tagen vollendet werden können, wenn nicht der Wind, der mit- 
unter stürmisch von SE wehte, es nöthig gemacht hätte, die Leichter nur theil- 
weise zu beladen. Der Lotse, welcher uns von Levuka hierher begleitete, erhielt 
10 s. für den Tag. 
Für die Fahrt von Rakirakt nach Levuka zurück, welche an der West- 
seite von Viti Levw hinführt, habe ich ebenfalls die Route längs der Küste 
yenommen. Sie ist noch mehr mit Korallenriffen besetzt, wie die Route her. 
Bei günstigem Winde und guter Sichtigkeit ist es jedoch durchaus micht 
schwierig, noch gefährlich, zwischen den Riffen hindurch zu kommen; mit der 
Sonne im Rücken kann man von der Obermarsraa aus immer früh genug den 
reinsten Weg erkennen. Ich lasse eine kurze Anweisung für die von „Friedrich 
Hartwig“ eingehaltene Route hier folgen. 
Vom Ankerplatze in der Rakiraki-Bai nehme man den Kurs zunächst 
NWzW. Wenn man das Riff unter Malaki, welches man an St. B.- Seite läßt, 
passirt hat, halte man auf die Westspitze von Malaki zu und von dort hinüber 
yach dem Grofsen Riffe, welches sich längs der ganzen Küste erstreckt. Der 
Kante des Riffes folge man oder setze den Kurs auf die Insel St. John, welche 
in derselben Richtung und etwa 8 Sm von Malaki entfernt liegt. Von kleinen
	        
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