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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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überdies für den vorliegenden Zweck die in den diesem Heft beigefügten 
Karten I. und Il. graphisch gegebenen Resultate genügen, so wurde von einer 
Mittheilung derselben hier Abstand genommen. 
Für die hier in Frage kommenden Momente ist die Angabe der Declination 
von besonderem Werthe; die beiden Karten enthalten daher auch, um die Wir- 
zung der Anomalie anschaulicher darzustellen, die dort herrschenden Declinationen, 
so dass die verzeichneten Pfeile zeigen, welche Richtung eine horizontal dreh- 
bare Magnetnadel annehmen würde, „wenn ihre Lage nur durch die Anomalie 
bedingt wäre, und wenn sie nicht auch zugleich der Wirkung des Erdmagnetismus 
unterläge“. Da der Tabelle dieselben laufenden Nummern, welche auf den Karten 
für die Stationen angenommen wurden, beigegeben sind, so lässt sich in jedem 
Falle das Phänomen der Anomalie nach Grösse und Richtung verfolgen. 
Es mögen nur noch einige Punkte hier eine Erwähnung finden, welche 
von allgemeinem Interesse sind, nämlich die Natur der störenden Einflüsse und 
der Umfang des Gebietes, welches die Anomalie einnimmt. Lenz sagt darüber 
Folgendes: 
„Zum Schlusse bemerke ich noch, dass ich in der Umgegend von Jussar-ö 
Pole gefunden habe, d. h. 9 solcher Punkte, an denen die Declinations-Nadel 
keine bestimmte Richtung annahm. Diese Pole habe ich auf den beigefügten 
Karten mit Sternchen und den Buchstaben S und N bezeichnet, je nachdem das 
Nord- oder das Süd-Ende der Magnetnadel angezogen wurde. Sechs dieser 
Punkte liegen auf der Insel Jwssar-ö selbst, die drei anderen in der Umgegend 
der Insel Stenland, und es werden sich gewiss noch mehrere solcher Punkte 
auffinden lassen, wenn man die Umgegend von ‚ussar-ö in dieser Richtung hin 
yenauer untersuchen würde.“ 
„Die Anomalie in der Umgegend von ./wssar-ö hat ihren Grund ohne 
Zweifel in den grossen Kisenmassen, welche sich dort an vielen Punkten finden, 
theils auf Jwussar-ö selbst, theils auf anderen Inseln. In Jussar-ö wird Eisen an 
zwei Orten getroffen, welche beide am Nordufer der Insel liegen, der erste 
auf der westlichen Seite desselben bei den Punkten 8, 9 und 22, der zweite auf 
der östlichen, in der Nähe der Punkte 45 und 36.“ 
„Das Eisenerz in den Umgegenden von ./ussar-ö gehört zu dem besten 
and beliebtesten, da es vorzüglich aus Magneteisenstein besteht, einem Erze, 
welches, wie bekannt, sehr stark auf die Magnetinadel wirkt und dabei mag- 
netische Eigenschaften, d. h. polare.Wirkung hat.“ 
„Die Erscheinung der Anomalie um Jussar-ö lässt sich erklären, wenn 
man die ganze Umgegend, in welcher die Anomalie wirkt, als einen grossen 
natürlichen Magneten betrachtet. Denken wir uns einen solchen Magneten, in 
welchem der nordwestliche Theil mit nördlichem, der südöstliche mit südlichem 
Magnetismus wirkt, und nähern wir einem solchem Magneten eine Compass- 
nadel, die dem Einflusse des Erdmagnetimus nicht unterliegt, so werden wir in 
grösserer Entfernung über dem Magneten finden, dass die Nadel sich von NW 
nach SE richtet, bringt man jedoch die Nadel in grössere Nähe, so wird diese 
allgemeine Richtung durch einzelne locale Wirkungen des Magneten mannigfach 
abgeändert.“ 
Ueber den zweiten Punkt mögen hier gleichfalls die Auslassungen des 
Herrn Lenz dem Wortlaute nach folgen: 
„Es bleibt noch die Frage über die Vertheilung der Anomalie zu erörtern; 
dass dieselbe ihr Maximum in Stenland erreicht, habe ich gezeigt, es fragt sich 
jedoch noch, wo der Einfluss der Anomalie aufhört, wo die magnetischen Coordi- 
naten (Elemente) aus den unregelmässigen in die regelmässigen (normalen) über- 
gehen. Südlich von Jwssar-ö hat Herr Borissow eine Grenzlinie der Anomalie 
gezogen, ausserhalb welcher die Declination so wenig von der normalen abweicht, 
dass für Seefahrer hieraus kein Unfall entstehen kann; als eine solche Ab- 
weichung nimmt Herr Borissow 1'%° an, doch sind die Abweichungen der 
Declination von der normalen auf den Punkten der Grenzlinie in der That ge- 
vinger. Die Bestimmung einer solchen Grenzlinie ist für die Erforschung der 
Anomalie von sehr viel grösserem Werthe, als man ihr gewöhnlich beilegt.“ 
Die Grenzlinien des Herrn Borissow, unter der oben gegebenen Definition, 
sind in der Beilage zu S. 79 verzeichnet. Lenz entwickelt nun aus rein theore- 
tischen Betrachtungen, welchen seine Beobachtungen zu Grunde liegen, Gleichungen.
	        
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