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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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1. Ueber dem unterseeischen Felsen Segersten. . . . 115° 30‘ Ost 
2. An zwei Punkten der Insel Vester-gyadd (s. Karte I.) 15° West u. 140° West 
3. An drei anderen Orten in der Nähe, beziehungsweise 138° Ost, 138° West 
und 81° Ost. 
Dass Störungen von solcher Grösse für Schiffe, die sich der Lokalität 
allzusehr nähern, verderblich werden können, liegt auf der Hand, und es war 
laher das Bestreben der Russischen Regierung darauf gerichtet, diese Anomalien 
im Verhalten des Compasses der Grösse, der Richtung und der Ausdehnung 
nach festzustellen. Demzufolge wurde von dem Russischen Marineministerium 
schon 1815 eine Untersuchungs-Expedition unter dem Herrn Choljazeff aus- 
gesandt, welche an 200 Orten in der Umgegend von Kkends und Jussar-$ die 
Declination der Magnetnadel beobachtete (ebenso auch einige Inclinationen) und 
daraus das Resultat ableitete, dass man auf eine Entfernung von 6 russischen 
Werst von Jussar-ö die Störung als ohne Einfluss auf die Magnetnadel erachten 
könne. Eine eingehende Untersuchung dieser für die praktische Navigation so 
wichtigen Sache zeigt ferner, dass der Theil des finnischen Meerbusens, welcher 
östlich von dem Meridian der beiden genannten Inseln liegt, keine erheblichen 
Störungen erkennen lässt, während im Westen solche hervortreten. Aus den 
Beobachtungen Iwashinzow’s (1849), Reincke’s und besonders Sarudnjis 
auf den, an den Küsten Esthland’s gelegenen Inseln Worms, Dagö und Oesel 
n. 8. w. geht ferner hervor, dass sich die Störungen in der Richtung der erd- 
magnetischen Kraft viel weiter nach Norden und nach Süden erstrecken, als 
man im Allgemeinen anzunehmen geneigt war. Kleine Abweichungen von den 
Normalwerthen der magnetischen Declination treten noch zu Tage selbst, wie 
schon oben angedeutet, im Rigaischen Meerbusen und ebenso auch, wie durch 
die Beobachtungen von Ad, Göbel nachgewiesen, bei Tammerfors und bei 
Fawastehus, also nahezu im Meridian von Jussar-ö. In Hapsal scheint die 
magnetische Richtkraft noch gestört, dagegen ist sie für Helsingfors und für 
Reval als nahezu normal anzunehmen. 
Im Jahre 1859 machte Capt. Borissow eine Untersuchungsreise, um die 
in Frage stehende Anomalie eingehender festzustellen und namentlich deren 
Grenzen zu ermitteln. Die Beobachtungen waren aber auf einem eisernen 
Dampfer angestellt und können deshalb die Resultate keinen hohen Werth be- 
anspruchen. In beiliegender Skizze ist das von Borissow festgestellte Gebiet 
angegeben; danach würde sich die Anomalie bis etwa 10 Werst südlich von 
‚Jussar-ö erstrecken. 
Alle Untersuchungen, aus welchen sich die so eben dargelegten Resultate 
ergeben haben, erstrecken sich nur auf die Ermittelung der Richtung der Magnet- 
nadel. Intensität und Neigung waren von denselben ausgeschlossen, so dass es 
unmöglich war, zu exacteren Schlüssen zu gelangen rücksichtlich der Störungen, 
und es sandte daher die Russische Regierung im Jahre 1860 den Herrn R. Lenz 
hach jenen Gegenden, um aufs neue die Einflüsse der bezeichneten Lokalität 
auf den Schiffscompass einer gründlichen Prüfung zu entfernen. Die Resultate 
dieser Untersuchungen sind in einer, in den „Memoires de ’academie imperiale 
des sciences de St. Petersbourg, VII° serie, tome V, No. 3“, enthaltenen Abhand- 
handlung des Herrn Lenz: „Untersuchung einer unregelmässigen Ver- 
theilung des Erdmagnetismus im nördlichen Theile des Finnischen 
Meerbusens“ niedergelegt. Die nachfolgenden Angaben über diesen Gegenstand 
sind dieser Abhandlung entnommen, ebenso sind die diesem Heft beigefügten 
zwei Karten - Skizzen (I. und II.) Copien der jener Abhandlung beigegebenen 
Karten. 
Sämmtliche von Lenz ausgeführten Beobachtungen wurden mit vorzüg- 
lichen Instrumenten, welche an Land (auf den Inseln) aufgestellt waren, gemacht, 
während die früheren Beobachtungen zum grössten Theile auf Booten ausgeführt 
worden waren, und daher einen grossen Grad von Genauigkeit nicht beanspruchen 
können, Die Zahl der einzelnen Aufstellungen (Stationen) beläuft sich auf 171, 
die über das ganze Terrain der Anomalie verbreitet sind, und für welche die 
Declination (d), die Inclination (i), dio Horizontal-Intensität (X) und die Total- 
Intensität (Zi = J) gefunden wurden. In nachstehender Tabelle sind eine An- 
zahl jener Stationen, und zwar die am meisten charakterietischen. anfreführt.
	        
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