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I. Br. M.S. „ Vulture“ passirte im Mai 1874 über eine Untiefe mit 5,5 Met.
Wasser, welche 3 Seem. östlich des Cap Bissel liegt. Von der Untiefe peilte
man Mears- Tomb in N 52° W, das Südende der Insel Bissel in S 83° W und das
Ostende der Insel Blanket in S 62° W. Ungefähr !/4 Seem. nördlich dieser Un-
tiefe ist eine Stelle, auf welcher die See bei Niedrigwasser brandet.
Der ganze Grund nördlich der Untiefe Doedalus ist sehr uneben, so dass
grosse Vorsicht beim Ansegeln der Refuge-Bucht nothwendig ist. Wenn es
irgend möglich ist, sollte man stets ein oder mehrere Boote zum Lothen vor-
nusschicken.
Die Mears-Tomb-Felsen. Der südliche dieser Felsen ist der grösste;
er hat in seiner Mitte eine Vertiefung, so dass man von Osten gesehen, ihn
zuerst für zwei Felsen hält; der nördliche Fels ist von vielen kleinen Felsen
umgeben, welche aber alle über dem Wasser sichtbar sind.
Murder Mount ist ein kleiner spitzer Berg, der in einer Vertiefuug des
Sundes liegt und nicht höher als der Küstenhöhenzug ist. Er ist nur in den
Peilungen westlich von NNW zu erkennen.
Die Untiefe Daphne’) liegt nach einem Bericht des Navigating-
Lieutenant Edmund Nankiwell von I. Br. M. S. „Daphne“, 1875, in 3° 56‘
Nord-Br. und 47° 40‘ Ost-Lg., 7.3 Met. unter der Meeresfläche. Als sie entdeckt
wurde, war das Wetter ungünstig, so dass keine Peilungen genommen werden
konnten, um die Position zu bestimmen, sie soll aber ungefähr 4 Seem. von
der Küste entfernt liegen.
Die geringste Wassertiefe, welche von den Booten der „Daphne“ ge-
funden wurde, betrug 7.3 Met. bei Niedrigwasser; da aber die Boote nicht die
ganze Untiefe ausgelothet haben, so können noch flachere Stellen vorhanden
scin. Zwischen der Untiefe und dem Festland wurden 20 Met. gelothet und
21/2 Kble. vom Strande entfernt noch 16.3 Met.
Eine Dhow lag 1 Kblg. von der Küste zu Anker und trieb Handel mit
den dortigen Eingeborenen, welche sich einige provisorische Hütten erbaut
hatten. Dieser Ort wurde von denselben Sharoti benannt.
Lothungen an der Westküste von Süd- Amerika zwischen Callao
und Valparaiso.
In No. 42 der zu Santiago in Chile erscheinenden „Noticias hidrograficas“,
vom 21. November 1876, sind nachstehende 262 Lothungen veröffentlicht, welche
der englische Dampfer „Dacia“ zum Zwecke einer Kabellegung zwischen Callao
und Valparaiso ausgeführt hat.
Diese Lothungen zeigen, dass die Westküste von Südamerika zwischen
Callao und Valparaiso einen steilen Abfall hat, ähnlich, und dicht bei Valparaiso
in noch höherem Grade, wie bei der Küste von Californien nach den Lothungen
der „Tuscarora“ (s. „Hydr. Mitth.“ 1874 pag. 133).
In der Rubrik „Bemerkungen“ haben wir in der unten folgenden Tabelle
nach Abmessungen auf der Karte die ungefähren Entfernungen der Lothungs-
stellen mit Tiefen von mehr als 1000 Met. von der benachbarten Küste ange-
geben, sowie bei einigen Lothungen die in der Nähe derselben befindlichen be-
kannteren Küstenpunkte.
Zwischen 13° und 14° Süd-Br. besteht der Meeresboden in Entfernungen
von 28—36 Seem. und in Tiefen von 900—1240 Met. aus feinem schwarzen
Sand, mitten zwischen Ablagerungen von Schlamm und Kreide.
I) s, a. a. O, pag. 229.