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schwierig, da man keine Landmarken hat und das, durch den sich in den Hafen
ergiessenden Fluss, entfärbte Wasser die Riffe schwer erkennen lässt. Die
Gezeitenströmung ist hier ziemlich stark.
Das östliche Ufer des Hafens ist bis nördlich der Westbucht grössten-
theils felsig, mit dazwischen liegenden Sandstellen; darauf wird es bis in das
Innere hinein sumpfig und ist mit Mangroven bedeckt. Das westliche Ufer ist
ein Mangrove-Sumpf bis auf einen Sandstrand, welcher gleich innerhalb der
Einfahrt liegt und eine kleine Bucht bildet. Diese Bucht eignet sich gut zum
fischen, Von den Mangrove-Spitzen an der Westseite muss man gut weit ab-
bleiben, da bei denselben bis ungefähr '/a Seem. weit flaches Wasser ist. Die
„ Vulture“ ankerte bei der Westbucht auf 12.5 Met. Wasser, kaum !/2 Seem. vom
westlichen Ufer, Dieser Bucht gerade gegenüber liegt ein Dorf, woselbst man
nur eine kleine Quantität Gemüse und etwas Geflügel erhalten kann, die Ein-
wohner des Dorfes sind nämlich sehr arm.
In diesem Hafen wird kein Handel getrieben und die ganze Gegend
scheint ein ungesundes Klima zu haben. Am 25. März 1874 trat daselbst ein
sehr dichter Nebel ein.
Querimba-Inseln.') Die Matemo-Insel liegt in 12° 14‘ Süd-Br. und
40° 40‘ Ost-Lg. Die Variation beträgt hierselbst 12° 15‘ West. Auf dieser
Insel liegt am Südende ein Sandhügel, welcher ungefähr den dritten Theil der
Länge der Insel einnimmt; er ist sehr gut sichtbar, wenn die Sonne ihn be-
scheint.
Die Insel Das Rolas ist niedrig und bewaldet; an ihrer NW-Spitze,
welche sandig ist, liegt der beste Landungsplatz. Das Küstenriff erstreckt sich
von dem sandigen Strande über !/s Seem, weit nach Norden. Das Gehölz be-
steht grösstentheils aus niedrigem Buschwerk.
Die Küste von querab der Insel Jbo bis zu der Spitze Quirinuzi ist
mässig hoch und von dieser Spitze bis zu der Spitze Pangane etwas höher. Land-
einwärts von diesem Küstenstrich ist ein Bergzug, welcher bis zu einer Entfer-
nung von 20 Seem. von der Küste zu sehen ist. Er endigt im Süden ungefähr
auf derselben Breite, als das Südende der Insel Matemo in einen kegelförmigen
Berg. Dieser Berg ist auf der Karte verzeichnet; peilt man denselben in
WSW'/2W, so führt diese Richtung südlich der Insel Das Rolas vorbei. Für
ein von Norden kommendes Schiff ist dieser Berg jedoch nicht eher sichtbar,
als bis es in der Linie mit dem Nordende der Insel Das Rolas ist, da vorher
der Berg von dem vorhererwähnten Bergzuge verdeckt wird.
Die Klippe Gray”) liegt nur 0.5 Met. unter Niedrigwasser-Springzeit, ist
steil abfallend und sehr gefährlich. Dieselbe wurde von I. Br. M. Vermessungs-
schiff „Nassau“ in dem nach dem Ankerplatz bei der Insel Shanga führenden
Fahrwasser entdeckt. Die Mitte derselben liegt in 11° 42‘ 10“ Süd-Br. und
40° 30‘ 45“ Ost-Lg. Man peilt von der Klippe die Insel Zanga N 55° E und
den Fels Sand Lark in N 8° E.
Die Untiefe Bower besteht aus Korallenfelsen und liegt in der Mitte des
Fahrwassers, welches zwischen der Insel Nameguo und dem sehr ausgedehnten,
südlich dieser Insel liegenden Riff, hindurchführt. Die flachste Stelle auf dieser
Untiefe, mit 2.7 Met. Wasser, liegt nahe an der östlichen Kante in 11° 25‘ 10“
Süd-Br. und 40° 39‘ 10“ Ost-Lg. Bei einer Wassertiefe von 9 Met. dehnt sich
diese Untiefe bei einer Breite von °/4 Seem., in der Richtung EzN—WzS
1 Seem. aus,
Man darf den 20 Met. hohen Gipfel der Insel Minhowje nicht zwischen
N84° W und N71°W in Peilung bringen, wenn man diese Untiefe ver-
meiden will,
Eine in den Karten in 11° 21’ 30“ Süd-Br. und 40° 31‘ Ost-Lg. angegebene
zweifelhafte Untiefe hat von I. Br. M. S. „Nassau“ nicht aufgefunden werden
können: die geringste Wassertiefe, die man daselbst erhielt, betrug 8.7 Met.
Jeffreys Rock. Ein spitzer, steil abfallender, von 7 bis 11 Met. Wasser
umgebener Fels, wurde von I. Br. M. S. „Nassau“ im 3 Faden-Kanal (5.5 Met.)
I) s. a. a. O. pag. 159, 160.
2? S. a. a. OO. pag. 161—163.