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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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Die Brandung ist hier heftiger als die an der Küste südlich des Cap 
St. Lucia, wahrscheinlich in Folge des Aufstauens des Wassers in dieser Bucht. 
Eine ähnliche Erscheinung findet man in der Rovuma- Bucht an der Ostküste 
Afrika’s, 
Lothungen. Als die Mündung des St. Lucia-Flusses, bei einem Ab- 
stande von 3 Scem. WNW peilte, lothete I. Br. M. S. „Nassau“ 46 Met. Wasser, 
Sandgrund. Nordöstlich hiervon wurden 44 Met. Wasser, brauner Sand, ge- 
funden, während südlich davon 40 und 48 Met. Wassertiefe und Steingrund ge- 
lothet wurde. Nähert man sich, von der zu 46 Met. gelotheten Stelle aus, der 
Flussmündung, so ninımt die Wassertiefe allmälig bei felsigem Grunde bis auf 
16 Met., Saudgrund, ab. Diese letzte Lothung erhielt man 3 Kblg. von der 
Brandung entfernt, wo eine kurze hohle See entstand. 
Entfärbte Wasserstellen findet man selbst bei tiefem Wasser in der 
St. Lucia-Bucht und 3 Seem. SE von Cap St. Lucia entfernt. 
St. Lucia-Fluss. Als sich in der ersten Hälfte des December 1875 
I. Br. M. S. „Nassau“ hier aufhiclt, war die Mündung dieses Flusses vollständig 
durch cine Sandbarre geschlossen, die so mächtig war, dass es zweifelhaft erschien, 
dass dieselbe durch die Gezeitenströmung fortgewaschen werden könnte; wahr- 
scheinlich aber nimmt in der Regenzeit die Strömung des Flusses so zu, dass 
alsdann ein Fahrwasser für Boote entsteht. 
Dice Lage des Flusses erkennt man an cinem 61 Met. hohen, schroffen 
Berg, und wenn man diesen Berg nördlich von NWzN peilt, bekommt man 
noch einen spitzeren 37 Met. hohen Berg, etwas westlich von dem orsteren zu 
sehen. Vom Topp des „Nassau“ aus konnte man innerhalb der Barre fluss- 
aufwärts flache Stellen und mehrere kleine Inseln mit Gebüsch erkennen. 
Die Chuluwan- oder Heilige Insel.') Nach Angabe des portugiesischen 
Marine-Lieutenant J. A. D’Avila, 1875, steht auf der Spitze Chingani ein 
Leuchtthurm, auf dem 11 Met. über Hochwasser cin rothes festes Feuer, welches 
12 Seem. weit sichtbar ist, brennt. Der Leuchtthurm steht in 20° 38‘ 11‘ Süd-Br. 
und 34° 53‘ 35“ Ost-Lg. 
Um über die Barre der Chingani-Binfahrt zu steuern, muss man sich in 
16 bis 18 Met. Wasser halten, bis der Leuchtthurm SSW peilt, dann auf den- 
selben zuhalten und die Spitze in genügendem Abstande umsteuern. Querab 
von dem daselbst befindlichen Flaggenmast findet man auf 14.5 bis 16.3 Met. 
Wasser einen guten Ankerplatz. Die geringste auf der Bank gefundene Wasser- 
tiefe betrug 5.5 Met. Für diesen Hafen ist ein Regierungslootse vorhanden. 
Quilimane-Fluss.?) Nach dem Journal des Mr. James Taylor Suther- 
land, Führer der englischen Brigg „Glenesk“ im Jahre 1875, kann man bei 
der Annäherung an diesen Fluss sicher bis auf 5 oder 6 Seem. herangehen. 
Die Küste ist dann gut erkennbar, aber da die Strömung daselbst stark und 
veränderlich ist, so muss man beim Landmachen doch Vorsicht gebrauchen, 
Die Flussmündung ist in der Peilungslinie NNW offen und der Flaggenmast 
auf der Spitze Tangalane giebt eine gute Landmarke ab. 
Drei Fahrwasser führen über die Barre des Flusses, von denen das erste, 
das Bootsfahrwasser, dicht längst der Küste bei der Spitze Hippopotamus VOor- 
beiführt; sobald man sich innerhalb der Brandung befindet, ist in diesem Fahr- 
wasser beinahe immer ruhiges Wasser und kann selbst von Booten benutzt 
werden, wenn solches im Schiffsfahrwasser nicht angängig ist. Das zweite Fahr- 
wasser ist das Schiffsfahrwasser, welches direct in den Fluss führt, und das 
dritte oder Ostfahrwasser führt zwischen und parallel mit der Brandungslinie 
hindurch und kann von einem Schiff von See aus nicht erkannt werden, Dieses 
letztere darf aber nicht von Schiffen benutzt werden, da es häufigen Verände- 
rungen ausgesetzt ist. Die arabischen Schooner benutzen jedoch dieses Ostfahr- 
wasser, wenn die Seebrise eher einsetzt, bevor sie das Schiffsfahrwasser be- 
nutzen können, welches letztere sie vorziehen, obgleich nach ihrer Angabe die 
Wassertiefe im Ostfahrwasser um 1 bis 1.2 Met. mehr beträgt. Die Variation 
ist 17° 30‘ West. 
ls a. a. O. pag. 110. 
23) s, a. a, O, pag, 122—125,
	        
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