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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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8 3. Dem an Bord kommenden Lootsen hat der Schiffer beim Ein- und 
Ausgehen die Leitung des Schiffes zu überlassen, auch dafür Sorge zu tragen 
Jass den Befehlen des Lootsen von Seiten der Schiffsmannschaft schnell und 
pünktlich Folge geleistet wird. 
Ebenso hat der Schiffer jede gewünschte Auskunft über Tiefvaney des 
Schiffes und dessen sonstige Kigenschaften wahrheitsgetreu zu ertheilen. 
$ 4. Kommt dem einzuwinkenden Schiffe ein Lootsenboot zum Bosetzen 
entgegen, so hat der Schiffer das Anlegen des Boots durch Mindern und Back- 
brassen der Segel auf alle Weise zu erleichtern, 
8 5. Dio den vorstehenden Bestimmungen zuwiderhandelnden Schiffs- 
führer und Schiffer werden nach & 2 des Gesetzcs vom 9. Mai 1853 mit Geld- 
strafe bis zu 150 Mark oder Haft bis zu sechs Wochen bestraft. 
Beschreibung einiger Häfen, Küstentheile, Flüsse etc. an der Ost- 
küste von Afrika, zwischen Port Natal und 4° Nord-Br. 
Die „Hydrographic Notices“ No. 8 und 13, London 1876, veröffentlichen 
nachstehende Auszüge aus den Berichten und Journalen der britischen Offiziere, 
welche an der Ostküste von Afrika stationirt gewesen sind, sowie einen Journal- 
Auszug des Mr. James Taylor Sutherland, Führer der englischen Brigg 
„Glenerk“, 1875. Die vorkommenden Peilungen sind alle missweisend; die 
Variation für das Jahr 1876 ist bei den verschiedenen Plätzen angegeben. 
Port Natal.') Lieutenant W. C. Karslake von I. Br. M. S. „Merlin“, 
1875, berichtet, dass die Barre dieses Hafens Veränderungen unterworfen ist; 
im Mai 1875 hatte sie bei Niedrigwasser nur eino Tiefe von 2.4 Met, und das 
Fahrwasser über ihr war schr schmal. Nachdem südliche Winde längere Zeit 
geweht haben, ist stets die geringste Wassertiefe auf der Barro, da diese Winde 
den Sand hineintreiben. Dieser Hafen wird nach der allgemeinen Ansicht ganz 
und gar versanden. Während der Monate Juni bis November inel. ist geogen- 
wärtig eine Landung am leichtesten ausführbar. 
Von Sandy- Point wird jetzt cine Eisenbahn nach der Stadt Durbon gebaut. 
Cap St. Lucia.®) Von Osten gesehen, erscheint dieses Cap zuerst wie oine 
Anzahl Inseln; man sieht nämlich nur die Spitzen der das Cap umgebenden 
Sandberge. Der höchste derselben hat eine scharfe Spitze und ist 107 Met, 
hoch; von diesem zieht sich diese Bergkette nach Norden (sie sind mit Gestrüpp 
bedeckt, aber an ihren unteren Theilen frei von Vegetation) und endigt plötzlich 
in dem steilen Berg, welcher die Lage des St. Lucia-Flusses kennzeichnet. Die 
Küste nördlich dieses Flusses besteht aus niedrigen Sandhügeln, welche allmälig 
in einen Bergzug übergehen, sobald sie sich dem Cap Vidal nähern. 
Wenn man die Küste des Morgens deutlich in Sicht bekommt, so erbliekt 
man gleich südlich des Cap St. Lucia zwei auffallende Sandstellen; dieselben 
haben Aehnlichkeit mit den lateinischen Segeln eines Fahrzeuges (dhow). Steuert 
ein Schiff südlich, so bekommt man einen leicht erkennbaren kahlen Sandhügel 
mit einer allmälig ansteigenden Spitze am Südende desselben, in Sicht. Die 
Variation beträgt 25° 15’ West. 
Strömung. 3 Seem. von der Küste wurde die Strömung in der Richtung 
ler Küste nach SW setzend, mit einer Geschwindigkeit von 2 Soem. die Stunde, 
gefunden. 
Die St. Lucia-Bucht befindet sich nördlich des gleichnamigen Caps und 
ist nach dem Bericht des Navigating-Lientenant J. W. Dixon, von I. Br. M.S. 
„Nassau“, 1875, den Winden von NE über Ost bis SW vollständig ausgesetzt. 
Nach einem nordöstlichen oder östlichen Winde setzt eine hohe Dünung in diese 
Bucht und verursacht eine 80 schwere Brandung am Strande, dass ein Landen 
mit Schiffsbooten unmöglich ist. Die Verbindung mit dem Lande kann dann 
aur durch ein gedecktes Strandboot hergestellt werden. 
') s. African Pilot, South and 
2 s. a. a, O. par. 88 und 89 
East Coasts, 2, Kdit. with an appendix, pag. 84 und 85.
	        
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