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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

S46° E 
16 Seem, Abst. N57°E A 10—11 Seem, 
Necker-Insel. 
Vorstehende Vertonungen lassen erkennen, dass die früher gegebene Be- 
schreibung der Insel Necker (siehe „List of reported dangers“ No. 410) richtig 
ist, welche ein Landen darauf als schwer ausführbar bezeichnet.!) Anzeichen 
von „Flachwasser“ im Süden der Insel konnten nicht wahrgenommen werden, 
so dass das seichte Wasser wohl kaum die Ausdehnung hat, wie in der Karte 
Tit. XI, No. 212, verzeichnet ist. 
Aus den Reiseberichten S, M, S. „Nymphe“, Corv.-Capt. von Kall. 
S. M. S. „Nymphe“ trat am 24. Juli 1876, unter dem Commando des 
Corv.-Capt. von Kall, von Kiel ihre Reise nach Südamerika und Westindien 
an und segelte zunächst über Piymouth, Madeira und die Cap Verde - Inseln 
nach Santos in Brasilien, wo sie am 4, October 1876 eintraf. Am 16. Oetober 
setzte sie ihre Reise nach Montevideo fort, wo sie vom 27. October bis 11. No- 
vember verweilte und sich dann nach der Insel Barbadoes begab. 
Aus den von Capt. v. Kall eingesandten Reiseberichten entnehmen wir 
nachstehende Angaben über die Häfen von Santos und Montevideo und über die 
auf der Reise von Montevideo nach Barbadoes angetroffenen Stromverhältnisse. 
1. Bemerkungen über den Hafen von Santos in Brasilien.’) 
„Ansegelung. Von der Insel Sebastiao kommend, bekam S, M.S. „Nymphe“ 
die Insel Moela in W'4S recht voraus in Sieht. Auf der ca. 100 Met. hohen 
Insel bofindet sich ein weisser Leuchtthurm, dessen Feuer nach glaubwürdigen 
Aussagen häufig nicht brennen soll. Die Insel ist ziemlich bewaldet und schr 
leicht zu erkennen. 
Nachdem die Insel Moela auf ca. 2 Kblg. passirt, wurde nördlich gesteuert, 
bis das Fort Barra, der sehr schlecht zu erkennenden offenen Batterie Funchira 
gegenüber, frei von der südlichen Tonnc zu sehen war. 
Nachdem hier der Lootse an Bord genommen, wurde nach dessen An- 
weisungen, unter gleichzeitiger Controle durch Loth, sowie Peilungen, in den 
Hafen gesteuert. 
Das Fahrwasser ist jetzt, nachdem durch das brasilianische Kriegsschiff 
„Lamego“, Capitain Baron Tefe, das bei dem Berge Outeiro liegende Riff 
gesprengt worden ist (s. No. 146 d. „Nachr, f. Seef.“ 1875), für Schiffe bis zu 
6 Met. Tiefgang gut passirbar. Schiffe mit noch grösserem Tiefgang müssen 
bei genanntem Berg mit besonderer Vorsicht fahren. 
Bei der Einfahrt, vor dem Passiren des Forts Barra, thut man gut, nicht 
zu weit nördlich oder östlich zu steuern, da hier die Wassertiefen sich ziemlich 
schnell vermindern, 
S. M. S. „Nymphe*“ ankerte vor Santos Stadt auf 9 Met. Wasser, als 
Mont Cerrat - Kirche SWzW und der Berg Outeiro SzE'/4E peilten. 
Lootse, Ein Mulatte verstand nur Portugiesisch, wusste jedoch mit 
den Wassertiefen ziemlich gut Bescheid. Lootsengeld betrux für die Einfahrt 
50.70 Mark. 
Gezeiten laufen schr unregelmässig und ist die Dauer derselben von 
den herrschenden Winden und der Masse des fallenden Regens abhängig; die 
Hafenzeit ist gegen 3 Uhr und die Fluthhöhe beträgt 2 Met. 
4) Vgl. Ansichten der Insel Necker in Rosser-Imr ay a. a. O, pag. 53. 
%) Findlay’s South Atlantic Ocean 8. edition (1876) pag. 442; South America Pilot Part I 
1874) pag. 141; Hydr. Mitth. 1874 pag. 308.
	        
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