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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 5 (1877)

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südwestliche Winde, von Böen und Regen begleitet, traten auf. Durch diese 
gelangte der „Moltke“ östlich, bis nach Verlauf vou ungefähr 5 Tagen in 
6.2° Nord-Br. und 20.s West-Lg. cin mässiger beständiger SSE-Wind einsetzte, 
welcher in den SE-Passat überging.‘ Die Linie kreuzte das Schiff am‘ 27. Oc- 
tober in. 28,9° West-Lg:} Strom am nächsten Mittage SW*/4AW 31 Seem. Mit 
oinem frischen SE-Passat;“ von schönem Wetter begleitet, schnitt das Schiff 
10° Süd-Br. am 30. October in 31.2° West-Lg. und 20° Süd-Br. am 3. November 
in 30,,° West-Lg. ' Der Wind‘ welcher bis NNW umlief, ging auf NE .zurück 
und brachte den „Moltke“"am: 9. November nach 30° Süd-Br. und 26.2° West-Lg. 
In . den folgenden Tagen “durchlief ‘der . Wind mehrere Male rechtdrehend 
sämmtliche Compassstriche und‘ wehte. am 18. November in 39.8° Süd-Br. und 
6.8° West-Lg. als SE-Sturm, wobei das Barometer seinen niedrigsten Stand mit 
751.3” erlangte. ‘ Den: Meridian: von‘ Greenwich kreuzte man am 22, November 
in 41.s° Süd-Br., mit‘ frischem‘ NNE-Winde von‘ anhaltendem Regen‘ begleitet. 
Hierauf traten steife nordwestliche Winde ein, die, nachdem die Länge des 
Cap der guten Hoffnung ' am‘ 27. November in 43.9° Süd-Br. passirt war, in 
einen anhaltenden Weststurm ''ausarteten, welcher die Fahrt des Schiffes sehr 
beschleunigte. Auf der Weiterreise durch den Indischen Ocean kreuzte man 
50° Ost-Lg. am 6. December in 434° Süd-Br.‘ bei einem mässigen West-Winde, 
welcher gleich darauf, ‘durch Nord verändernd, zu einem NE-Sturm anwuchs. 
In der Nacht vom 7. zum 8. December sprang der Wind plötzlich von NNE 
auf WNW und wüthete aus dieser Richtung, allmählich sich “westsüdwestlich 
wendend, mit orkanartiger Kraft bis 12% p. m. am 8, December; worauf der 
Wind südlich drehend abflaute. “ Das Schiff hatte es mit einem schweren Wirbel- 
sturm zu thun, an dessen linker Seite cs sich befand. Die Bahn desselben hatte 
cine südöstliche Richtung. ‘ Der niedrigste Stand des Barometers, ..727.7mm-, 
fand statt am 7. December 12 Uhr Nachts, gleich nachdem der Wind von NNE 
auf WNW umgesprungen, oder was ‘gleichbedeutend ist, als das Centrum des 
Wirbels wahrscheinlich‘ in ‘geringer Entfernung passirt war. Während, des 
Orkans war das Schiff 1° östlicher vorsetzt, als erwartet war. Unter lebhaften 
West-Winden konnte die Reise fortgesetzt werden. In 70° Ost-Lg. und 42,s° 
Süd-Br. am 14. December steuerte man einen ENE-Kurs der später in 80° Ost- 
Lg. und 39.7° Süd-Br. am 16. December bei steifem West-Winde in emen NE- 
Kurs abgeändert wurde. Der SE-Passat stellte sich in 30° Süd-Br. und 89.3° 
Ost-Lg. ein und brachte das Schiff nach 9.1° Süd-Br. und 89.6° Ost-Lg. anı 
1. Januar‘ 1877.' Die. westlichen Winde wurden im Allgemeinen günstig an- 
getroffen, jedoch traten auch öfters Windstillen ein. Während eines schwachen 
SSE-Windes wurde am 16. Januar in 91.s° Ost-Lg. der Aequator passirt, wobei 
man eine‘ Strömung W!'AS 31 Seem. beobachtete. Der NE-Monsun setzte in 
3.6“ Nord-Br: und 94° Ost-Lg. ein. Achen Head wurde am 4. Februar passirt 
Durch die Malaccastrasse ‘die Reise fortsetzend, erreichte man Singapore am 
16. Februar' nach einer Reise von 155 Tagen. Da Sn ; 
Singapore‘ verliess ‘ der „Moltke“ am 30. März 1877,” um.’ eine Reise 
nach Boston anzutreten. © Mit guter Gelegenheit, wenn auch meist leichter Brise 
wurde am 4. April die Bankastrasse passirt und dann mit leichten östlichen 
Winden in etwa 24 Met. Tiefe längs der Küste von Sumatra, auf die 
Sundastrasse zugesteuert, welche am 7. April während’ eines: frischen Ost- 
Windes und einer starken West-Strömung durchsegelt wurde. Am 9. Aprilstand 
das Schiff in 11.4° Süd-Br. und 98.8° Öst-Lg.; von hier‘ den Kurs. direct ‚auf 
das Cap der guten Hoffnung setzend, wurde das Schiff durch einen frischen 
SE-Passat nach 50° Ost-Lg. in 28.s° Süd-Br. am 25. April gebracht, worauf 
ler Wind veränderlich wurde. Am’ nächsten Tage, in 47° Ost-Lg.“ und 28.6° 
Süd-Br.‘ wehte ein stürmischer Nordwind, der aber bald’ westsüdwestlich und 
südlich gehend flauer wurde; dann folgte während, mehrerer Tage leichter 
beständiger Südwind. Anhaltende oft stürmische West-Winde ‚waren dem Fort- 
gang der Reise sehr ‘hinderlich. Inder Länge des Cap der guten Hoffnung 
zuf 35,9° Süd-Br. wehte am 18. Mai ein | stürmischer NW-Wind, auf welchen 
am nächsten Tage nach einer Windstille ein lebhafter Südwind folgte, der die 
Reise nach Wunsch beschleunigte. In 23.6° Süd-Br. und 4.9° Ost-Lg. erreichte 
man ungefähr die südliche Grenze des SE-Passats und kreuzte 0° Länge in 
20.s° Süd-Br. am 28. Mai: zwischen 1° Süd-Br, und dem Aequator wurde der 
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